Denkmaldatenbank

Urnenhalle Stubenrauchstraße 43, 44, 45

Obj.-Dok.-Nr. 09066318
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Stubenrauchstraße 43, 44, 45
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Urnenhalle
Datierung 1914-1916
Entwurf Altmann, Hans
Bauherr Gemeinde Friedenau

Die Urnenhalle (Abb. 189, 198, Liste Nr. 152), die 1916-17 von Hans Altmann erbaut worden sein soll, ist nach anderer Zuschreibung 1914-16 nach Plänen des Architekten M. Scherler entstanden. Im letzteren Fall darf man annehmen, daß der Entwurf von Altmann beeinflußt worden ist.

Die Urnenhalle setzt sich aus einem zweigeschossigen Rundbau mit Kuppel und zwei eingeschossigen, asymmetrischen Flügeln mit Satteldach zusammen. Der Südflügel weist drei, der Nordflügel fünf Arkaden auf. Das Kolumbarium besteht aus je acht Kammern im Unter- und im Erdgeschoß. Im Untergeschoß hat jede Kammer vier Reihen mit Urnennischen, im Erdgeschoß nur drei Reihen übereinander. Im Erdgeschoß ist zwischen Kuppelrundbau und erster Arkade beiderseits des Rundbaus je ein Zugang mit Gittertür angeordnet, dem im Inneren je ein Treppenabgang ins Untergeschoß gegenüberliegt.

Der Rundbau enthält im Erdgeschoß keine Urnennischen, er dient als Versammlungsraum. Die Kammern des Kolumbariums sind in beiden Geschossen mit Durchgängen verbunden, außerdem fällt in die Kammern im Untergeschoß durch Opäen mit Gittern von oben Licht ein; im Erdgeschoß öffnen sich die Kammern durch die Arkaden - durch Balustraden geschützt - zum Friedhof.

Der Rundbau hat ein offenes Keramik-Rundbogenportal, dessen Schlußstein einen Phoenix über Flammen zeigt, und zwei Engelsköpfchen tragen einen Kämpfer aus Keramik mit dem "Auge Gottes" im Dreieck. Das Portal ist mit einem Gittertor geschlossen. Die Urnenhalle ist ein ungewöhnlicher Sepulkralbau, dessen künstlerische Gestaltung eine große, stille Würde ausstrahlt.

Literatur:

  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 129-134

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen