Denkmaldatenbank

Landhaus, Remise Niedstraße 30

Obj.-Dok.-Nr. 09066259
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Niedstraße 30
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Landhaus & Remise
Datierung 1882
Entwurf Mehmel, J.
Bauherr Golitz

In der Niedstraße überwiegen wie in der Schmargendorfer Straße die ein- und zweigeschossigen Landhäuser der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts, sie sind allerdings nicht so zahlreich und dicht vertreten wie in der Parallelstraße.

Das Haus Niedstraße 30 (Abb. 99, Liste Nr. 108), 1882 von J. Mehmel als eingeschossiges Landhaus auf hohem Souterrain erbaut, zeigt ein hohes, schiefergedecktes Mansardwalmdach mit gemauerten Gauben. Der Hauseingang mit Treppe ist an der Straßenseite neben einem kleinen hölzernen und verglasten Verandavorbau angelegt worden. Der rote Sichtziegelbau wird durch weiße Putzfaschen und -eckquader belebt. Im Hof erhebt sich an der südlichen Grundstücksgrenze ein zweigeschossiges Remisengebäude aus Ziegelmauerwerk, das heute zu Gewerbezwecken genutzt wird.

Ein Vergleich der Landhäuser am Friedrich-Wilhelm-Platz, in der Niedstraße und in der Schmargendorfer Straße läßt erkennen, daß vor allem der ökonomische quadratische Vierfelder-Grundriß dominiert und daß die Baukörpergliederung von den Architekten in wenigen Varianten ausgeführt wird: als strenger, würfelförmiger, zweigeschossiger Baukörper mit Zeltdach, als malerischer eingeschossiger Bau mit asymmetrisch angeordnetem Quergiebel oder als eingeschossiger Bau mit giebelständigem Baukörper. Die Bauten können durch bauliche Elemente wie Holzveranden, Vorlauben, Terrassen, Erker oder Freitreppen differenziert und die Rohziegelfassaden durch polychrome Zierverbände, Streifen und Ornamente (Rauten, Kreuze und anderes) belebt werden. Bei den Friedenauer Landhäusern handelt sich um Typenbauten, deren Erscheinungsbild von den Architekten immer wieder kontrastreich variiert wird, so daß keine Monotonie im Straßenbild aufkommt.

Literatur:

  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 76

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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