Denkmaldatenbank

Landhaus Niedstraße 24

Obj.-Dok.-Nr. 09066258
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Niedstraße 24
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Landhaus
Datierung 1889
Umbau 1905
Entwurf Nagel, Max (Architekt)
Entwurf Siebert, F. P.
Bauherr Kunowski, Fritz
Bauherr Krüger, F.

In der Niedstraße überwiegen wie in der Schmargendorfer Straße die ein- und zweigeschossigen Landhäuser der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts, sie sind allerdings nicht so zahlreich und dicht vertreten wie in der Parallelstraße.

Nach mehreren Mietwohnhäusern aus der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg folgt auf der Südseite der Niedstraße das Haus Nr. 24 (Abb. 100, Liste Nr. 107), ein ursprünglich vierachsiges, eingeschossiges Landhaus mit einem Quergiebel, das 1889-90 von Max Nagel für den Apotheker Fritz Kunowski errichtet und 1905 von F. P. Siebert nach Westen hin mit einem zweigeschossigen Anbau erweitert worden ist. Der ursprüngliche Bau besaß einen Vierfelder-Grundriß mit eingeschobenem Treppenflur. Das Haus ist ein gelber Sichtziegelbau mit roten und blauen Ziegelornamenten. An der Gartenseite ist dem Haus eine Veranda vorgelagert, an der Straßenseite eine verglaste Holzveranda. Der Anbau, in dem sich der Hauseingang und die Geschoßtreppe befinden, ist als Putzbau ausgeführt worden. Vor wenigen Jahren wurde der östliche Bauwich durch einen eingeschossigen Anbau mit Dachterrasse geschlossen, in dem heute die Antiquariate Jürgen Schomaker und Michael Lehr ihr Domizil haben.

Ein Vergleich der Landhäuser am Friedrich-Wilhelm-Platz, in der Niedstraße und in der Schmargendorfer Straße läßt erkennen, daß vor allem der ökonomische quadratische Vierfelder-Grundriß dominiert und daß die Baukörpergliederung von den Architekten in wenigen Varianten ausgeführt wird: als strenger, würfelförmiger, zweigeschossiger Baukörper mit Zeltdach, als malerischer eingeschossiger Bau mit asymmetrisch angeordnetem Quergiebel oder als eingeschossiger Bau mit giebelständigem Baukörper. Die Bauten können durch bauliche Elemente wie Holzveranden, Vorlauben, Terrassen, Erker oder Freitreppen differenziert und die Rohziegelfassaden durch polychrome Zierverbände, Streifen und Ornamente (Rauten, Kreuze und anderes) belebt werden. Bei den Friedenauer Landhäusern handelt sich um Typenbauten, deren Erscheinungsbild von den Architekten immer wieder kontrastreich variiert wird, so daß keine Monotonie im Straßenbild aufkommt.

Literatur:

  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 77

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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