Denkmaldatenbank

Landhaus Niedstraße 18

Obj.-Dok.-Nr. 09066256
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Niedstraße 18
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Landhaus
Datierung 1885
Umbau 1898
Entwurf Nagel, Max (Architekt)
Entwurf Haustein, Oscar

In der Niedstraße überwiegen wie in der Schmargendorfer Straße die ein- und zweigeschossigen Landhäuser der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts, sie sind allerdings nicht so zahlreich und dicht vertreten wie in der Parallelstraße.

Das Haus Niedstraße 18 ist als eingeschossiges, ursprünglich vierachsiges Landhaus in rotem Sichtziegelmauerwerk mit Quergiebel und ausgebautem Dachgeschoß von Max Nagel 1885 gebaut worden. Es wurde 1898 von Oscar Haustein nach Osten und nach Westen zu beiden Bauwichen hin um je zwei Achsen erweitert, so daß ein breit gelagertes Landhaus entstand. Der ursprüngliche vierachsige Bau besaß einen Vierfelder-Grundriß und einen seitlichen Hauseingang. Im Zuge der Erweiterungen wurden im Osten der Hauseingang mit einer hölzernen Vorlaube, ein großes repräsentatives Treppenhaus und eine Küche angelegt, im Westen entstanden zwei weitere Wohnräume. Die alte Treppe wurde entfernt. Dem Haus ist zum Garten hin eine kleine Veranda mit einer Treppe vorgelagert. Die Quergiebel des Hauses zur Straße und zum Garten zeigen Rundbogendoppelfenster und darüber ein Ziersprengwerk. Das originale Gitter ist erhalten.

Ein Vergleich der Landhäuser am Friedrich-Wilhelm-Platz, in der Niedstraße und in der Schmargendorfer Straße läßt erkennen, daß vor allem der ökonomische quadratische Vierfelder-Grundriß dominiert und daß die Baukörpergliederung von den Architekten in wenigen Varianten ausgeführt wird: als strenger, würfelförmiger, zweigeschossiger Baukörper mit Zeltdach, als malerischer eingeschossiger Bau mit asymmetrisch angeordnetem Quergiebel oder als eingeschossiger Bau mit giebelständigem Baukörper. Die Bauten können durch bauliche Elemente wie Holzveranden, Vorlauben, Terrassen, Erker oder Freitreppen differenziert und die Rohziegelfassaden durch polychrome Zierverbände, Streifen und Ornamente (Rauten, Kreuze und anderes) belebt werden. Bei den Friedenauer Landhäusern handelt sich um Typenbauten, deren Erscheinungsbild von den Architekten immer wieder kontrastreich variiert wird, so daß keine Monotonie im Straßenbild aufkommt.

Literatur:

  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 75-76

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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