Denkmaldatenbank

Mietshaus, Laden Potsdamer Straße 164

Obj.-Dok.-Nr. 09066183
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Potsdamer Straße 164
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Laden
Entwurf 1865
Umbau 1928
Entwurf & Ausführung Schoenfelder, Fr. (Zimmermeister)
Entwurf & Ausführung Heydrich, H. (Maurermeister)
Entwurf Teschemacher, Erich (Architekt & Kunstmaler)
Bauherr Schmidt, Friedrich

Das Mietshaus Potsdamer Straße 164 zeigt noch die bescheidenen Proportionen der Mietshäuser im "Berliner Viertel" kurz nach der Eingemeindung im Jahr 1861. Es wurde 1865-66 von H. Heydrich und Fr. Schoenfelder als viergeschossiges Vorderhaus mit schmalem Seitenflügel errichtet. 1928 ließ der neue Eigentümer das Vorderhaus vom Maler und Architekten Erich Teschemacher aufstocken, überformen und mit einer zeitgemäßen Farbfassung versehen. Dabei wurde die Fassade vollständig entstuckt und der hierarchische Aufbau durch einheitliche horizontale Brüstungsstreifen nivelliert; in das Erdgeschoss wurden Ladenlokale mit großen Schaufenstern eingebaut. (1) Der Ursprungsbau ist jedoch noch erkennbar an der baulichen Gesamtstruktur, an den hochrechteckigen Fenstern und der erhaltenen Treppenanlage im Vorderhaus. Das Haus ist sowohl ein Beispiel für die erste Bebauungsphase im Berliner Ortsteil von Schöneberg wie auch für eine der wenigen erhaltenen Modernisierungen in Formen der neuen Sachlichkeit aus den 1920er Jahren.


(1) Die Brüstung des ersten Obergeschosses ist mit schiefergrauem Kleinmosaik mit eingestreuten rubinroten, gelben und türkisfarbenen Steinchen verkleidet, an der Brüstung des zweiten Obergeschosses ist noch ein Teil der alten Neon-Reklame erhalten. Beide Gestaltungselemente stammen vermutlich aus den 1950er Jahren.

Literatur:

  • Reparieren, Renovieren, Restaurieren. Vorbildliche Denkmalpflege in Berlin, Berlin 1998 / Seite 11
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 109

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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