Denkmaldatenbank

Unter der anschließenden Bebauung fällt das Wohnhaus Am Großen Wannsee 13 wegen seiner extravaganten Form und Farbgebung besonders auf. Es wurde 1960 als Einfamilienhaus für den Bauingenieur Bernhard Weber nach einem Entwurf des Architekten Hans Schaefers erbaut. (1) Das in Hanglage befindliche, mit seiner Hauptschauseite auf den Wannsee ausgerichtete Gebäude wird durch ein schachtelartiges, von einem Betonrahmen eingeschlossenes Obergeschoss mit zweiseitig umlaufenden Terrassen geprägt. Ein Panoramafenster und eine Reling ermöglichen den uneingeschränkten Ausblick vom Wohnraum auf den See. Um dies zu erreichen, wurde die traditionelle Geschoss-Aufteilung hier umgekehrt: So befinden sich im Erdgeschoss die Schlafräume und im Obergeschoss wird die gesamte Seeseite vom großzügigen Wohnraum mit Frühstücksplatz eingenommen. Die Fassaden sind in rot-weißem Edelputz ausgeführt, die Fenster sind aus Holz und Stahl. Die außergewöhnliche Gestaltung des Hauses hebt es über den Durchschnitt der Einfamilienhäuser seiner Bauzeit deutlich hinaus und macht es zu einem seltenen Vertreter der Nachkriegsmoderne in Wannsee.

1) Hans Schaefers, 1907 in Berlin geboren, studierte an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin, wo er 1930-31 Schüler Alfred Grenanders war. Als selbstständiger Architekt errang er in den 1950er Jahren erste Erfolge mit dem Bürohaus der Volkshilfe-Lebensversicherung am Rankeplatz in Charlottenburg (1955-56) und der Kirche St. Konrad in der Rubensstraße (1959-60), sein bedeutendster Bau ist das Hochhaus der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte am Hohenzollerndamm von 1972-77. Vgl. Kühne, Günther: Portrait Hans Schaefers, Berlin 1985 (in: Architekten heute, Bd. 3).