Denkmaldatenbank
Reichstagspräsidenten-Palais, Tunnel zum Reichstagsgebäude
09065047 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Friedrich-Ebert-Platz 2 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Gartenanlage & Palais & Tunnel |
Datierung | 1900-1904 |
Umbau | um 1960 |
Entwurf | Wallot, Paul (Architekt) |
Das Stadtpalais Friedrich-Ebert-Platz 2 wurde als Wohnsitz des Reichstagspräsidenten 1899-1904 auf dem letzten noch unbebauten Grundstück in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes errichtet. Der Architekt des Reichstags Paul Wallot wendete bei der Anlage des Gebäudes einen Kunstgriff an, um trotz des ungünstigen Grundstücks und beengter Verhältnisse die notwendige Großzügigkeit und Repräsentation zu gewährleisten. Er richtete die Schauseite des Palais zur Spree und gewann damit Raum für eine Gartenanlage und die Vorfahrt zum Festsaalanbau. Vom gegenüberliegenden Spreeufer - dem Schiffbauerdamm - aus gesehen, bilden Reichstag und Präsidentenpalais mit dem östlich angebauten Kaisersaal ein architektonisch aufeinander abgestimmtes Ensemble. Die dem Reichstag zugewandte Seitenfassade des Hauses ist unauffälliger gestaltet, hier gelangte man durch einen eher privat gehaltenen Seiteneingang in die Wohnräume des Präsidenten. Die reich gegliederten Sandsteinfassaden, der plastische Bauschmuck im Stil der italienischen Hochrenaissance und das Tempelmotiv an der Hauptfront zur Spree verleihen dem Gebäude die monumentale Ausstrahlung, die auch das Reichstagsgebäude prägt. Die im Rahmen der Einbeziehung des Gebäudes in das Jakob-Kaiser-Haus erfolgte Instandsetzung und Restaurierung des bis 1990 im Grenzbereich lange verwahrlosten Gebäudes für die Nutzung durch die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft (Architekt Thomas van den Valentyn) berücksichtigte den beträchtlichen Bestand an bauzeitlicher Innenausstattung im Haupttreppenhaus und Vestibül, in den Fluren und einigen Räumen.
Literatur:
- BusB III 1966 / Seite S. 45
- Zentralblatt der Bauverwaltung 24 (1904) / Seite S. 541 ff., S. 553 ff.
- Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 17 (1904) / Seite S. 11, 17, 43 , 59 ff., 73, Taf. 19 ff.,71 ff., 90 ff.,99
- Cullen, Michael S., Der Reichstag. Geschichte eines Monuments, Stuttgart 1990 / Seite S. 373 ff.
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 305 f.
Kontakt
Juliane Stamm
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