Denkmaldatenbank
Wohnhaus Mendelssohn
09065005 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Jägerstraße 51 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohn- und Geschäftshaus & Bankhaus |
Entwurf | vor 1789 |
Fertigstellung | vor 1789 |
Umbau | um 1870 |
Umbau | um 1950 |
Bauherr | Mendelssohn, Joseph (Bankier) |
Zum Besitz des Bankhauses Mendelssohn und Co., das sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer der führenden deutschen Privatbanken entwickelt hatte, gehörten die Bank- und Wohngebäude auf den Grundstücken Jägerstraße 49-52. Während das 1875 bezogene Bankgebäude Jägerstraße 52 im Krieg zerstört wurde, sind die beiden anderen Häuser, wenn auch zum Teil verändert, erhalten.
Nur noch wenig erinnert an den ursprünglich zweigeschossigen Barockbau auf dem Grundstück Jägerstraße 51, der um 1950 mit einer zweigeschossigen Aufstockung und einem neuen Dachaufbau sein heutiges Aussehen erhielt. (1) Trotzdem lassen Rhythmus und Maß der elf Fensterachsen sowie der Risalit der Hauptfront noch das historische Bauwerk erkennen, das im Kern auf ein vermutlich um 1770 für den königlichen Güterverwalter des Packhofs Johann Gottlieb Schlüßer erbautes Wohnhaus zurückgeht. (2) Es gehört zu den ältesten erhaltenen baulichen Zeugnissen der nördlichen Friedrichstadt. Im Haus sind wichtige bautypologische Elemente wie die Kreuzgrat- und Tonnengewölbe des Kellers erhalten.
Nach dem Einzug des Bankgeschäfts von J. & A. Mendelssohn im Jahre 1815 begann der Umbau für die Geschäfts- und Wohnbedürfnisse der Unternehmer. Ab 1839 bis zur erzwungenen Liquidation des Bankhauses 1938 infolge der antisemitischen Politik des nationalsozialistischen Staates blieb das Haus in ihrem Besitz und wurde abwechselnd als Bank- oder Wohnhaus genutzt. Es ist damit der Stammsitz der Privatbank. Wesentliche Neuerungen im 19. Jahrhundert waren eine vornehme klassizistische Überformung der Fassade sowie ein massiver zweiachsiger Anbau mit einer Durchfahrt zu den Hofgebäuden. In den siebziger und achtziger Jahren folgten ein neues hofseitiges Treppenhaus und ein quer stehendes Stall- und Remisengebäude. Teile der einstmals reichen Ausstattung des Treppenhauses und der Säulenarkaden mit Kappengewölben im Inneren der Remise sind bewahrt. (3)
(1) Die Aufstockung geht vermutlich auf eine Umbauplanung von Max Taut von 1946 zurück. Vgl. Nachlaß Max Taut, Berliner Akademie der Künste. Eine genaue Untersuchung der Geschichte dieses Hauses, der die Angaben in diesem Text weitgehend entnommen sind, führte Jürgen Tomisch 1998 im Auftrag des Landesdenkmalamtes Berlin durch.
(2) Vgl. Akten der Feuersozietät im Landesarchiv Berlin, ARep. 0180, Acc. 750, Film 37, Band 261, S. 112. Zur weiteren Geschichte siehe: Akten der Feuersozietät im Landesarchiv Berlin, ARep. 0180, Acc. 750, Film 40, Band 267, S. 122 und Film 31, Band 230, S. 62f.
(3) Die Umbauten wurden vermutlich von dem Büro Gropius und Schmieden durchgeführt.
Literatur:
- Kohte, Wohnhäuser, 1923 / Seite S. 114
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 325 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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