Denkmaldatenbank
Königliche Bibliothek, Alte Bibliothek ("Kommode"), Institut der Humboldt-Uni
09065002,T | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Bebelplatz 2 Behrenstraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Bibliothek |
Entwurf | 1774 |
Datierung | 1775-1780 |
Umbau | 1910 |
Umbau | um 1965 |
Entwurf | Unger, Georg Christian (Architekt) |
Entwurf & Ausführung | Boumann, Georg Friedrich (Architekt) |
Entwurf | Kötteritzsch, Werner (Architekt) |
Entwurf & Ausführung | Meyer, Wilhelm Christian (Bildhauer) |
Entwurf | Glaser, Frank |
Bauherr | Friedrich II. |
Die Westseite des Bebelplatzes wird von der barocken Fassade der 1775-80 erbauten Alten Bibliothek eingenommen. Dieser erste selbständige Bibliotheksbau Berlins war für die Aufnahme der 1661 begründeten Königlichen Büchersammlung bestimmt. König Friedrich II. hatte den Baumeister Georg Christian Unger angewiesen, die durch Stiche und Modell bekannt gewordenen Pläne von Joseph Emanuel Fischer von Erlach für den Michaelertrakt der Wiener Hofburg aus dem Jahre 1725 seinen Bibliotheksentwürfen zu Grunde zu legen. (1) Die Bauausführung leitete Georg Friedrich Boumann d. J. Wirkungsvoll wird die geschwungene Front über dem hohen Sockel durch die korinthische Kolossalordnung der Mittel- und Eckrisalite akzentuiert. Die Attika bekrönen plastische Aufsätze und Figurenschmuck von Wilhelm Christian Meyer d. Ä. Die Kartusche über dem Mittelbau mit Attributen der Wissenschaften flankieren Musendarstellungen. Ursprünglich war das Innere im Gegensatz zur Fassadenaufteilung zweigeschossig ausgebaut. Die Bibliothek, deren Ausstattung von Karl von Gontard stammte, befand sich nur im Obergeschoss. Das Erdgeschoss diente bis 1814 als Montierungsdepot und später als Dekorationsmagazin der Oper. Der Ausbau der Bibliothek auf vier Geschosse erfolgte erst um 1840.
Die Alte Bibliothek brannte 1945 bis auf die Umfassungsmauern aus. Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades der historischen Originalsubstanz wurde in der Planungsphase des Wiederaufbaus 1963 auch der Totalabriss des Gebäudes und die Errichtung eines "zeitgemäßen Neubaus" erwogen. Die unter der Leitung von Werner Kötteritzsch 1963-69 nach dem historischen Vorbild rekonstruierte Platzfassade und der moderne Innenausbau mit einem an die neue Nutzung als Universitätsgebäude angepassten Grundriss sind charakteristisch für den Wiederaufbau in den 1960er Jahren. Das Treppenhaus wurde von der Rückseite des Mitteltraktes in den Eingangsbereich versetzt. Die oval gewundene Treppenanlage erhielt ein schmiedeeisernes Rokokogeländer aus dem zerstörten Bürgerhaus Brüderstraße 8, das von Achim Kühn entsprechend umgearbeitet wurde.
(1) Der Michaelertrakt der Wiener Hofburg wurde erst 1889-93 nach einer veränderten Planung vollendet.
Literatur:
- Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 175
- Volk/ Berlin - Historische Straßen und Plätze heute, 1978 / Seite 35, 86 f.
- Kötteritzsch, Werner/ Der Wiederaufbau der "Kommode" in Berlin in
Architektur der DDR 19 (1970) / Seite 138 - Kühne/ Fritz und Achim Kühn, 1989 / Seite 64
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 262 f.
Teilobjekt Lenin in Deutschland
Teil-Nr. | 09065002,T,001 |
---|---|
Sachbegriff | Glasbild |
Datierung | 1968 |
Entwurf | Glaser, Frank (Maler & Grafiker) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.