Denkmaldatenbank
St. Hedwigs-Kathedrale
09065001 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Behrenstraße & Hinter der Katholischen Kirche & Hedwigskirchgasse & Bebelplatz |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Kirche kath. |
Entwurf | 1746 |
Datierung | 1747-1773 |
Umbau | 11886-1887, 1952-1963 |
Entwurf | Knobelsdorff, Georg Wenzeslaus von (Architekt) |
Entwurf | Hasak, Max |
Entwurf | Schwippert, Hans |
Bauherr | St. Hedwigs-Kirchengemeinde (Kirchengemeinde, katholisch) |
Bestandteil der barocken Planungen für das "Forum Fridericianum" war auch die St. Hedwigs-Kirche in der Behrenstraße an der Südostecke des Bebelplatzes. König Friedrich II. überließ 1747 der katholischen Gemeinde, die noch kein eigenes Gotteshaus besaß, die freie Fläche hinter dem Opernhaus. Nach Angaben Friedrichs II. fertigte Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff die Entwürfe für den Zentralbau in Anlehnung an das Pantheon in Rom. Vor einem überkuppelten Rundbau steht ein Portikus, dessen Dreiecksgiebel von sechs ionischen Dreiviertelsäulen getragen wird. In den Interkolumnien wechseln rundbogige Portale und Figurennischen, deren hochrechteckige Supraporten durch Reliefs mit Szenen des neuen Testaments geschmückt sind. Die Reliefszenen nach Entwürfen von Georg Franz Ebenhech führt 1837 Theodor Wilhelm Achtermann aus. Von Achtermann stammt auch das Modell für das Giebelrelief mit der Darstellung der Anbetung der Könige, das 1897 in neobarocken Formen von Nicolaus Geiger vollendet wurde. Das Kirchengebäude fügt sich südlich des Opernhauses in die Randbebauung des Bebelplatzes ein. Obwohl die Schaufassade der schräg gestellten Kirche zur westlichen Platzhälfte hin ausgerichtet ist, beherrscht sie dennoch auch den östlichen Teil und fungiert somit als Bindeglied zwischen den beiden durch das Opernhaus getrennten Hälften des Bebelplatzes.
Die Ausführung des Kirchenbaus zwischen 1747-73 oblag Johann Boumann d. Ä. Bis 1755 konnte der Rohbau hergestellt werden, die Einweihung fand jedoch erst 1773 statt. Im Sinne der 1747 in einer Stichfolge von Jean Laurent Legeay veröffentlichten Entwürfe, die von dem ausgeführten Bau abweichen, wurde die Kirche 1886-87 von Max Hasak verändert. Er ersetzte das Ziegeldach der Kuppel durch eine Kupferdeckung und bekrönte es mit Laterne und Kreuz. 1930 wurde die St. Hedwigs-Kirche zur Kathedrale erhoben, der Bischofskirche des Bistums Berlin. Den Kirchenraum gestaltete der Wiener Architekt Clemens Holzmeister 1930-32 neu.
Im März 1943 wurde die Kuppel zerstört, und die Kathedrale brannte bis auf die Umfassungsmauern aus. Die Wiederherstellung 1952-63 leitete der Düsseldorfer Architekt Hans Schwippert. Die Außenarchitektur des Zentralbaus wurde in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild wieder hergestellt, nur die Betonschalenkonstruktion der Kuppel erhielt eine veränderte Silhouette. Eine einfache Putzquaderung, hohe schmucklose Rundbogenfenster und ein umlaufendes Hauptgesims bestimmen die Fassadengestaltung.
Bei der Neugestaltung des Innenraums nach dem Krieg erhielten die überlieferten Architekturelemente wie Wandnischen, Doppelsäulen und Kuppel eine zeitgemäße Form und Fassung. Auffälligste Veränderung war die Öffnung der Unterkirche und damit die großzügige Aufweitung des Zentralraumes. Das umlaufende Geländer aus Bronze und Kristallglas sowie das drei Meter hohe Kreuz in der Kuppel sind Arbeiten des Bildhauers Fritz Kühn. Die Kapellen der Unterkirche dienen unter anderem zur Aufnahme der Gräber der Berliner Bischöfe.
Literatur:
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- Denkmaltopographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 192f.
- Lorenz, Werner; May, Roland; Staroste, Hubert: Ingenieurbauführer Berlin, Petersberg 2020
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