Denkmaldatenbank

Der eingeschossige Seniorenclub in der Falckensteinstraße 6 wurde freistehend zwischen die Brandwände der Nachbarbauten gesetzt und mit einem Vorgarten von der Straßenflucht abgesetzt. (1) Die Anlage wirkt wie ein Filter im Durchgang zum gemeinschaftlich genutzten Blockinnenbereich. Wie mit der offenen Lücke in der Schlesischen Straße thematisiert und markiert Álvaro Siza Vieira auch bei diesem 1987-1989 entstandenen Bau die durch Kriegszerstörungen entstandenen Fehlstellen im städtebaulichen Gewebe. Der weiß gestrichene Baukörper des kleinen Gebäudes scheint wie aus einer Bewegung heraus gestaltet: Mit der gebogenen Nordwand korrespondiert die verdrehte Westwand, dem Riegel mit einem gebogenen Rankgerüst im Westen antwortet eine aufgefaltete Überdachung der Veranda im Osten. Alle Vor- und Rücksprünge des Gebäudes werden in einem verbindenden Ziegelsockel wieder zusammengeführt, der auch die Terrasse zur Falckensteinstraße umfasst. Im Westen sind die Bäder und das Büro angeordnet, in der Gebäudemitte liegt ein T-förmiger Erschließungsraum, der durch Oberlichter erhellt wird. Die Küche mit einem kleinen Vorraum ist nach Norden orientiert, die kleine Bibliothek nach Süden. Zur Straße liegt ein kleiner Saal, der sich zur Terrasse und dem Vorgarten öffnet.

(1) IBA Projektübersicht 1991, S. 312-313. Testa, Peter: Álvaro Siza, Basel, Berlin, Boston 1996, S. 74-81.