Denkmaldatenbank
Marx-Engels-Forum
09060130 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Spandauer Straße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Plastik & Skulptur & Relief |
Datierung | 1974-1975, 1986 |
Entwurf & Ausführung | Engelhardt, Ludwig & Stötzer, Werner & Fischer, Arno & Voigt, Peter & Midell, Margret & Blum, Norbert & Frenkel, Jürgen & Gutheil, Hans & Nostitz, Friedrich (Bildhauer) |
Im Vergleich damit [Fernsehturm mit Freifläche]hat die Denkmalanlage zu Ehren von Karl Marx und Friedrich Engels jenseits der Spandauer Straße auf dem quadratischen Platz des Marx-Engels-Forums, als zentrales Denkmal der DDR vor allem historische Bedeutung. In den Planungen für das Ostberliner Stadtzentrum war bereits seit Anfang der 1950er Jahre ein Marx-Engels-Denkmal vorgesehen. 1953 noch als 25 Meter hohe Doppelfigur vor dem "Zentralen Gebäude" gedacht, wurde es 1984-86 als mehrteilige Denkmalgruppe in einer Grünanlage zwischen Spree und Spandauer Straße nach dem Gesamtentwurf von Ludwig Engelhardt ausgeführt. Obwohl in ihrer Aussage ideologisch überhöht - sie sollte an der prominentesten Stelle des Staates, im Mittelpunkt der "Zentralen Achse", "vom Sieg der Ideen der Begründer des wissenschaftlichen Kommunismus auf deutschem Boden künden" -, (1) wirkt die Anlage erstaunlich unspektakulär. In der Mitte einer kreisrunden Fläche von 60 Metern Durchmesser stehen, geschaffen von Ludwig Engelhardt, die knapp vier Meter hohen Bronzefiguren von Karl Marx und Friedrich Engels auf einem flachen Sockel. Ihre klare und einfach strukturierte Darstellung hebt sich vor dem Hintergrund des nur grob behauenen, fünfteiligen Marmorreliefs "Alte Welt" von Werner Stötzer ab. Diese Gruppe soll die Bedeutung des wissenschaftlichen Kommunismus für die Überwindung von Unterdrückung und Ausbeutung versinnbildlichen. Vor den Figuren reihen sich vier Doppelstelen aus Edelstahl, auf denen Dokumentarfotos aus Geschichte und (DDR-) Gegenwart der Arbeiterbewegung von Arno Fischer und Peter Voigt zusammengestellt und in einem Elektroerosionsverfahren in die Stelen eingearbeitet wurden. Die Fotografien sollen die historische Bedeutung des Marxismus dokumentieren, während die eher technische Erscheinung der Stelen für den Glauben an den gesellschaftlichen Fortschritt steht. Zwei doppelseitige Bronzereliefs "Die Würde und Schönheit freier Menschen" von Margret Middell bilden den Vordergrund des Ensembles an der Spandauer Straße und versinnbildlichen mit ihren fast impressionistisch-leicht gestalteten Figuren das Ideal des befreiten Menschen. (2)
(1) Vgl. Erich Honecker, Bericht des X. Parteitages der SED, 1981.
(2) Literatur vgl. Eisold 1986; Erhalten, zerstören, verändern 1990, S. 26ff.
Literatur:
- Aktives Museum Faschismus e.V. in Berlin / Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. (Hrsg.): Erhalten, Zerstören, Verändern? Denkmäler in der DDR in Ost-Berlin, Ausst.-Kat. Berlin 1990 / Seite 26ff.
- Eisold, Dietmar: Das Denkmalsensemble für das Marx-Engels-Forum, in: Bildende Kunst (1986) 3 / Seite 104-108
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 195
- Ministerium für Kultur (Hrsg.): Das Denkmal für Karl Marx und Friedrich Engels in Berlin, Hauptstadt der DDR, Ausst.-Kat., Berlin 1983 / Seite 38-43
- Sibylle Bergemann, in: DDR-Frauen fotografieren, Lexikon und Antologie, Berlin 1989
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.