Denkmaldatenbank
Wohnanlage Germania- und Oberlandgarten
09055127 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Tempelhof |
Adressen | Oberlandstraße 96, 97, 97A, 98, 99, 100, 100A, 101 Bacharacher Straße 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48 Germaniagarten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28 Oberlandgarten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 Schaffhausener Straße 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 69, 71 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1929-1931 |
Entwurf | Hochhaus, Gustav (Baumeister) |
Bauherr | Heimstätten-Siedlung Berlin-Wilmersdorf, Gemeinnützige AG (Wohnungsbaugesellschaft) |
Das Gelände an der östlichen Oberlandstraße war ursprünglich für Industrieansiedlungen bestimmt, wurde aber in den 1920er Jahren für Wohnzwecke freigegeben. Für die Heimstätten-Siedlung Berlin-Wilmersdorf Gemeinnützige Aktiengesellschaft errichtete Gustav Hochhaus 1929-31 die Wohnanlage Germania- und Oberlandgarten. Sie besteht aus den Hauseinheiten Oberlandstraße 96-101, Oberlandgarten 1-26, Bacharacher Straße 2/48, Schaffhausener Straße 1/71 und Germaniagarten 1-28. (1) Die Wohnanlage überzeugt durch ihre städtebauliche Disposition und rationelle Flächenausnutzung. Gustav Hochhaus gelang es, trotz hoher Bebauungsdichte wohnliche Hofräume und Freiflächen zu schaffen. Die Wohnanlage, die 882 Wohnungen unterschiedlicher Größe enthält, besteht aus einer Blockrandbebauung und zwei Wohnhöfen, die tief in den Blockinnenraum hineingeschoben sind. In der Mitte ergibt sich ein umbauter, gärtnerisch gestalteter Hof, der über Durchfahrten von der Bacharacher Straße und der Schaffhausener Straße erschlossen wird. Auch die beiden Wohnhöfe sind über Durchfahrten mit dem mittleren Hof verbunden. Die Blockrandbebauung umfasst drei Geschosse, während die Blöcke mit den Durchfahrten und die inneren Bereiche der Wohnhöfe über vier Geschosse verfügen. Die Mittelpfeiler der Durchfahrten sind innen und außen mit dunkelblau glasierten, überlebensgroßen männlichen und weiblichen Keramikfiguren geschmückt, die symbolisch "Heim und Arbeit" darstellen. Die Bildhauerarbeiten stammen von Heinrich Lehmann-Borges, Felix Kupsch und Heinrich Giesecke. Die Decken der Durchfahrten waren ursprünglich mit farbigen abstrakten Bemalungen versehen. Die hellbraun verputzten Fassaden unter ziegelgedeckten Dächern werden durch offene Balkone an der Straßenseite und Loggien an der Hofseite akzentuiert. Ein vertikales Element sind die von Backsteinkanten gerahmten Treppenhausfenster. Gustav Hochhaus versuchte, die Hauseingänge durch unterschiedliche Materialien individuell zu gestalten. Für die Einfassung der Hauseingänge wurden rote Ziegel, blaue Fliesen oder gelbe bis gelbbraune Fliesen verwendet. Die Eingänge an der Zufahrt zu den Wohnhöfen sind durch ein Streifenmuster aus gelben und dunkelblauen Keramikteilen hervorgehoben.
(1) Wedemeyer, Alfred: Eine Großsiedlung in Berlin, in: Deutsche Bauzeitung 64 (1930) 93/94, S. 639-644; BusB IV A, S. 193, 347; BusB IV B, S. 496-497; Tempelhof - Bauten, Straßen, Plätze 1992, S. 49, 52.
Literatur:
- BusB IV A 1970 / Seite 193, 347, Nr. 191
- Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 151ff.
- Wedemeyer, Alfred: Eine Großsiedlung in Berlin, in: Deutsche Bauzeitung 64 (1930) 93/94 / Seite 639-644
- Möbius, Martin Richard: Siedlungen G. Hochhaus, in: Neue Werkkunst, Berlin/Leipzig 1931 / Seite 496-497
- BusB IV B 1974 / Seite 50-52
- Hecker, Manfred: Siedlungen der zwanziger Jahre in Tempelhof, in: Tempelhof. Bauten, Straßen, Plätze, 1992
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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