Denkmaldatenbank

Fa. Hermann Raebel

Obj.-Dok.-Nr. 09055123
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Tempelhof
Adressen Teilestraße 9, 10
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Lagergebäude
Datierung 1907-1909
Umbau 1910-1912, 1923-1925
Ausführung Raebel, Hermann (Baumeister)
Bauherr Hermann Raebel (Baugeschäft)

Von den imposanten Fabrik- und Lagergebäuden der Fa. Hermann Raebel auf dem Grundstück Teilestraße 9-10 sind nur noch Reste erhalten. Das Baugeschäft, das sich 1907 am Teltowkanal angesiedelt hatte, stellte als führendes Unternehmen dieser Branche Massivdecken her. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Angebot auf Hoch- und Tiefbau aller Art ausgeweitet. Auf dem Firmengrundstück errichtete Hermann Raebel reich dekorierte Backsteinbauten, die den Repräsentationsanspruch des Unternehmens verdeutlichten und für die Leistungen des Baugeschäfts warben. Die vielgestaltige Baugruppe am Teltowkanal mit steilen Dächern, Backsteingiebeln und einer anmutigen Turmloggia wurde 1990 abgerissen. (1) Einen Eindruck von der ursprünglichen architektonischen Gestaltung kann man gewinnen, wenn man das noch vorhandene, 1910-12 erbaute Lagergebäude an der Teilestraße betrachtet. Der zweigeschossige Backsteinbau unter einem flachen Satteldach wird durch kräftige Rundbogenblenden gegliedert. Der norddeutschen Backsteingotik sind die prächtigen Giebel nachempfunden, die aus gestaffelten Zinnen bestehen. Bei der östlich anschließenden Lagerhalle, erbaut 1923-25, handelt es sich um eine offene Holzkonstruktion, der an der Teilestraße eine anspruchsvolle Backsteinfassade vorgeblendet wurde. Hermann Raebel wertete die Straßenfront durch Lisenen, die den Mittelteil gliedern, und einen flachen Dreiecksgiebel auf. Die rhythmisch angeordneten Fenstergruppen, zusammengesetzt aus langen, schmalen Fensterschlitzen, geben dem Gebäude einen expressionistischen Anklang. In den Lagerhallen ist heute ein Baustoffmarkt untergebracht.


(1) Der Abriss erfolgte im Juni 1990 ohne Genehmigung.

Literatur:

  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 145

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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