Denkmaldatenbank
Reichsmonopolverwaltung für Branntwein
09055115,T | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Tempelhof |
Adressen | Ringbahnstraße 10, 12, 14 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Verwaltungsgebäude & Lagergebäude |
Neben dem Gewerbehof, auf dem Grundstück Ringbahnstraße 10/14, macht ein viergeschossiger Backsteinbau mit einer hohen, ornamentierten Attika auf sich aufmerksam. Das 1927-28 errichtete Gebäude beherbergte die Hauptverwaltung der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein. (1) Um den Alkoholhandel unter staatliche Kontrolle zu bringen, wurde 1918 das teilweise noch heute gültige Branntweinmonopolgesetz erlassen, das ein staatliches Bezugsmonopol für bestimmte Rohstoffe sowie ein Zwischenhandels- und Herstellungsmonopol für einfache Trinkbranntweine vorsah. Der im Monopolgebiet erzeugte Alkohol war an die Monopolverwaltung abzuliefern, die ihn reinigte, abfüllte und unter Erhebung einer Verbrauchssteuer als Trinkbranntwein an die Verwender weiterverkaufte. Für die Hauptverwaltung wurde ein Grundstück in Tempelhof erworben, auf dem sich eine zwischen 1905 und 1910 von Max Jacob errichtete Fabrik für Branntwein befand. Davon blieb der 1905 erbaute rechte Gebäudetrakt an der Ringbahnstraße erhalten. Es handelt sich um einen typischen Gewerbebau der Jahrhundertwende mit einem strengen Fassadenraster aus Lisenen und dreigeteilten Fensterflächen. Paul Renner fügte 1927-28 das Hauptverwaltungsgebäude an, bei dem sich die sachlichen und expressiven Architekturströmungen der 1920er Jahre begegnen. Die querrechteckigen Obergeschossfenster sind in einen glatte Backsteinwand eingeschnitten, die in der Mitte von der Fensterachse des Treppenhauses, flankiert von Mauerpfeilern, unterbrochen wird. Dieser klaren, funktionalistischen Fassadengestaltung ist die expressiv geformte Attika kontrastreich entgegengesetzt. Dort öffnen sich kleine rautenförmige Fenster, deren Zickzackform im glatten, aber plastisch wirkenden Ziegelmuster der Attika fortgeführt wird. Die mittlere, fensterlose Attikafläche antwortet dem tiefen, stark reliefierten Gewändeportal im Erdgeschoss. Die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein, die im Verwaltungsgebäude auch einige Wohnungen unterhielt, errichtete für ihre Beschäftigten 1922-23 eine Kleinhaussiedlung in Mariendorf.
(1) Hildebrandt/Lemburg/Wewel 1988, S. 117; Dehio Berlin 2000, S. 415.
Literatur:
- Hildebrand, Lemburg, Wewel/ Historische Bauwerke, 1988 / Seite 117
- Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 105
Teilobjekt Lagergebäude & Abfüllerei
Teil-Nr. | 09055115,T,001 |
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Sachbegriff | Lagergebäude & Abfüllerei |
Datierung | 1905 |
Entwurf & Ausführung | Jacob, M. (Architekt) |
Bauherr | Brennspiritus-Gesellschaft mbH (Brennspiritusfabrik) |
Teilobjekt Reichsmonopolverwaltung für Branntwein
Teil-Nr. | 09055115,T,002 |
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Sachbegriff | Verwaltungsgebäude |
Entwurf | 1926 |
Datierung | 1927-1928 |
Entwurf | Renner, Paul (Architekt) |
Ausführung | Hermann Schäler (Baugeschäft) |
Bauherr | Reichsmonopolverwaltung für Branntwein (Monopolverwaltung) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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