Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Platz der Luftbrücke

Obj.-Dok.-Nr. 09055089
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg & Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Kreuzberg & Tempelhof
Adressen Mehringdamm & Platz der Luftbrücke
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U)
Datierung 1924-1926
Entwurf Grenander, Alfred Frederik Elias (Architekt)

Der U-Bahnhof Platz der Luftbrücke (1926-37 "Kreuzberg", 1937-75 "Flughafen") mit Eingängen am Mehringdamm und am Platz der Luftbrücke wurde 1924-26 von Alfred Grenander auf der Abzweigstrecke der Nord-Süd-Bahn zum Südring errichtet. (1) Neben dem U-Bahnhof Märkisches Museum ist er die einzige Station mit einer stützenfreien, gewölbten Bahnhofshalle. Von dem als Mittelinsel angelegten Bahnsteig sollten die Ausgänge zu beiden seitlichen Bürgersteigen erreichbar sein. Alfred Grenander ordnete daher an den Enden des U-Bahnhofs Zwischengeschosse an. Der Bahnsteig musste dafür auf die doppelte Tiefenlage abgesenkt werden. Dadurch war es möglich, eine außerordentlich hohe Bahnhofshalle von eindrucksvoller Raumwirkung auszubilden. Ein korbbogenförmiges Eisenbetongewölbe mit tief eingeschnittenen Deckenkassetten überspannt den Bahnsteig. Wie alle Stationen der Nord-Süd-Bahn wurde auch dieser Bahnhof zur schnellen Identifikation mit Keramikplatten in einer individuellen Kennfarbe verkleidet. In der Bahnhofshalle verwendete Grenander über dem grauen Sockelbereich sandfarbene Zementfliesen, während Stationsschilder und Werbetafeln von schwarzen Platten umrahmt sind. Die Keramikfliesen mit der eingebrannten Stationsbezeichnung "Kreuzberg" sind heute durch Emailschilder mit der Aufschrift "Platz der Luftbrücke" verdeckt, allerdings wurden die alten Bezeichnungen bei der Restaurierung des U-Bahnhofs 2000-02 an einzelnen Stellen sichtbar gelassen. Die Vorräume und Gänge sind mit blaugrauen Fliesen ausgekleidet. Obwohl der U-Bahnhof in den 1920er Jahren erbaut wurde, ist er in der Stilhaltung eher der Zeit der Planung der Strecke vor dem Ersten Weltkrieg zuzuordnen, wie man an der kräftig gegliederten Kassettendecke, aber auch an den mit Blattwerk verzierten Treppengittern sehen kann.


(1) Honroth: Erweiterung der Berliner Nordsüdbahn in Richtung Tempelhof, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 46 (1926), S. 129-133; Der weitere Ausbau der Berliner Untergrundbahnen, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 47 (1927), S. 486; Bohle-Heintzenberg, Sabine: Architektur der Berliner Hoch- und Untergrundbahn. Planungen, Entwürfe, Bauten bis 1930, Berlin 1980, S. 170-171; BusB X B (1), S. 62-63, 134; Gympel, Jan: U-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs, Berlin 2002, S. 155-117.

Literatur:

  • N.N./ Der weitere Ausbau der Berliner Untergrundbahnen in Zentralblatt der Bauverwaltung 47 (1927) / Seite 486 (1 Lageplan)
  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 80f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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