Denkmaldatenbank
Carl-Sonnenschein-Schule
09055075,T | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Mariendorf |
Adressen | Am Hellespont 4, 6 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1957-1960 |
Entwurf | Bandel, Hans (Architekt) |
Die Carl-Sonnenschein-Schule, Am Hellespont 4/6, wurde 1957-60 von Hans Bandel als Grundschule der Siedlung Mariendorf-Ost errichtet. (1) Mit dem klaren und strengen Grundriss, der konsequenten Materialauswahl und dem blockhaften, nicht in Pavillons zergliederten Klassentrakt weist die Carl-Sonnenschein-Schule weit über den Schulbau der 1950er Jahre hinaus. Die kubischen Gebäudeteile, getragen von einem Stahlbetonskelett, sind mit braunen Klinkern verkleidet, die eine wohltuende Ruhe ausstrahlen. Von den Klinkerflächen heben sich die durchgehenden Fensterbänder und die horizontalen Gesimsstreifen aus Sichtbeton ab. Während es in den 1950er Jahren üblich war, die Klassenzimmer in freistehenden Pavillons unterzubringen, bildete Hans Bandel einen kompakten Klassentrakt aus, ohne jedoch das Prinzip der zweiseitigen Klassenraumbelichtung aufzugeben. Das Hauptgebäude besteht aus zwei parallelen Klassenflügeln, die durch großzügig verglaste Treppenhallen miteinander verbunden sind. Dadurch entstehen begrünte, nach oben offene Binnenräume. Den Klassenzimmern sind verglaste Gänge vorgesetzt. Vor dem Hauptgebäude hat Hans Bandel einen quer liegenden Kopfbau angeordnet, der teilweise über Betonsäulen aufgeständert ist. Das Erdgeschoss mit der verglasten Eingangshalle ist etwas zurückgesetzt, sodass die freistehenden Betonsäulen eine vertikale Gliederung vorgeben. Davon setzt sich das horizontal durchlaufende Fensterband des Obergeschosses kontrastreich ab. Zum Schulgelände gehört neben der Turnhalle, die den geräumigen Schulhof begrenzt, ein Pavillon mit der Hausmeisterwohnung. Nach der ursprünglichen Planung sollte die Carl-Sonnenschein-Schule den kulturellen Mittelpunkt der gesamten Wohnnachbarschaft bilden, doch die von Hans Bandel konzipierte Festhalle, der Schulkindergarten und die Zweigstelle der Stadtbibliothek wurden nicht ausgeführt. Das mindert nicht die Bedeutung von Hans Bandels Schularchitektur. Mit dem Klassentrakt, der sich um Binnenhöfe orientiert, war die Carl-Sonnenschein-Schule ein Vorbild für den Schulbau der 1960er und 1970er Jahre.
(1) Otto, Karl: Schulbau, Band 1, Stuttgart 1961, S. 126-129; BusB V C, S. 213-214, 421.
Literatur:
- Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 186
Teilobjekt Turnhalle
Teil-Nr. | 09055075,T,003 |
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Sachbegriff | Turnhalle |
Datierung | 1959-1960 |
Teilobjekt Hausmeisterwohnung der Carl-Sonnenschein-Schule
Teil-Nr. | 09055075,T,002 |
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Sachbegriff | Wohnhaus |
Datierung | 1957 |
Entwurf | Bandel, Hans (Architekt) |
Bauherr | Bezirksamt Tempelhof (Stadtverwaltung) |
Teilobjekt Schule
Teil-Nr. | 09055075,T,001 |
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Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1957-1959 |
Umbau | 1959-1960 |
Entwurf | Bandel, Hans (Architekt) |
Bauherr | Bezirksamt Tempelhof (Stadtverwaltung) |
Ausführung | MAST AG Tempelhof (Bauunternehmen) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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