Denkmaldatenbank

Schindler GmbH

Obj.-Dok.-Nr. 09055066
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Mariendorf
Adressen Großbeerenstraße 169A, 171
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Fabrik & Bürogebäude
Datierung 1957-1958
Umbau 1964-1966
Entwurf Schwebes und Schoszberger (Architektensozietät)
Ausführung Dyckerhoff und Widmann (Bauunternehmen)
Bauherr Schindler GmbH (Aufzügefabrik)

Die Großbeerenstraße, die am Mariendorfer Dorfkern beginnt und nach Marienfelde führt, erschließt ein lang gestrecktes Gewerbegebiet, das vom Gaswerk Mariendorf bis zu den Fabriken an der Daimlerstraße in Marienfelde reicht. Zu beiden Seiten der Straßenachse sind Hallen und Gewerbebauten unterschiedlicher Art angeordnet. An der Wilhelm-von-Siemens-Straße errichtete Hans Hertlein 1936 für Siemens & Halske eine fünfstöckige Geschossfabrik. Auf dem südlichen Abschnitt des Siemens-Geländes siedelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Schindler GmbH an. Das Unternehmen, dessen Firmensitz sich bis heute in Mariendorf befindet, stellt Aufzüge her. Das 1957-58 von Paul Schwebes und Hans Schoszberger errichtete Büro- und Fabrikgebäude der Schindler GmbH an der Großbeerenstraße 169/171 ist ein überzeugendes Beispiel für den sachlichen Industriebau der 1950er Jahre. Die Anlage besteht aus dem Büroflügel an der Großbeerenstraße und einem Mitteltrakt, der sich an ein dreigeschossiges Fabrikgebäude mit Backsteinverkleidung, 1936 errichtet von Hans Hertlein, anschließt. Die breit gelagerte Straßenfassade ist in horizontale Schichten geteilt. Über dem mit Backstein verkleideten Sockel wechseln sich eng gesprosste, leicht zurückgesetzte Fensterbänder mit durchlaufenden, weiß verputzten Brüstungsstreifen ab. Die Fassadengestaltung geht auf Industrie- und Verwaltungsbauten der 1920er Jahre zurück. Die Geschosse hat man, der Fassade entsprechend, transparent angelegt, indem der Mittelgang in der ganzen Höhe verglast wurde. Im ersten Obergeschoss ist dieser Zustand noch erhalten. Ein Zwischentrakt mit Treppenhaus verbindet den Büroflügel mit dem rückwärtig angesetzten Mittelflügel, der offene Fabrikgeschosse enthält. Die Fenster sind dort - im Unterschied zur Straßenseite - bündig in der Fassadenfläche angeordnet. Das Bauwerk wurde 1964-66 aufgestockt. Heute ist das Büro- und Fabrikgebäude an verschiedene Gewerbebetriebe vermietet, denn die Schindler GmbH hat die gesamte Produktion in die früheren Askania-Werke verlagert.

Literatur:

  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 190

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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