Denkmaldatenbank
Villa Bergmann, Griechische Botschaft
09050400 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Tiergarten |
Adressen | Hiroshimastraße 11 Hildebrandstraße 4 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Stadtvilla |
Datierung | 1911-1912 |
Entwurf | Leibnitz, Robert (Architekt) |
Bauherr | Bergmann, Siegmund (Generaldirektor) |
Ausführung | Held und Francke AG (Baugeschäft) |
Das 1911-12 von Robert Leibnitz errichtete Gebäude erstreckt sich auf einem lang gestreckten Grundstück zwischen der Hildebrandstraße 4 und der Hiroshimastraße 11. Dieser Bau ist eine der letzten bürgerlichen Villen, die von der früheren Villenkolonie am Tiergarten erhalten sind. Er repräsentiert damit eine frühe historische Phase des Tiergartenviertels, die weitgehend verschwunden ist. Seine Umnutzung zur Griechischen Botschaft im Jahre 1920 liegt vor der Umgestaltung des Quartiers zu einem Diplomatenviertel in den 1930er und 1940er Jahren. Mit seinem ungewöhnlichen Grundriss und den beiden vornehmen Straßenfassaden gehört das Haus zu den architektonisch herausragenden Bauten des alten Tiergartenviertels. (1) Robert Leibnitz entwarf das Anwesen, das den Bautyp der neoklassizistischen Stadtvilla des frühen 20. Jahrhunderts beispielhaft verkörpert, für den Fabrikanten Siegmund Bergmann. Der Zuschnitt des Grundstücks erlaubte eine Aufteilung der Nutzungsbereiche. Der Haupteingang befindet sich an der Hiroshimastraße. Dort ordnete der Architekt die großzügigen Gesellschaftsräume an, während die Privaträume der ruhigen Hildebrandstraße zugewandt sind. Der schmale Zwischentrakt nahm einen großen Speisesaal auf. Die wohl proportionierten Straßenfassaden sind unterschiedlich gestaltet, weisen aber Gemeinsamkeiten auf. Das betrifft die konvex ausbauchende Mittelachse, die über zwei Geschosse reichende ionische Pilasterordnung und den vornehmen neoklassizistischen Dekor, wobei die dreiachsige Eingangsseite an der Hiroshimastraße mit Balustrade und Attikageschoss an ein Palais denken lässt, während die breitere, durch einen Vorbau erweiterte Front an der Hildebrandstraße mehr an ein Gartenhaus erinnert. Die stilisierten Reliefs folgen antiken Vorbildern. 1920 wurde in der Villa die Griechische Botschaft eingerichtet. In der Nachkriegszeit verfiel das Gebäude, sodass es 1983 bauaufsichtlich gesperrt werden musste. Nach Abschluss der Wiederherstellung soll erneut die Griechische Botschaft einziehen.
(1) [Villa Bergmann] in: Die Architektur des XX: Jahrhunderts 13 (1913), Heft 3, S. 33-34, Tafel 52; Dehio Berlin 2000, S. 428.
Literatur:
- Schäche, Wolfgang: Das "Diplomatenviertel" in Berlin-Tiergarten, Gutachten, Berlin 1985 / Seite 33-34
- Dehio Berlin, Berlin 2000 / Seite 428
- Villa Bergmann, in: Die Architektur des XX. Jahrhunderts 13 (1913) 3 Tafel 52 / Seite .
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 134
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Juliane Stamm
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