Denkmaldatenbank

Bauten der "Interbau 57", Hansaviertel

Obj.-Dok.-Nr. 09050387,T
Bezirk Mitte
Ortsteil Hansaviertel
Adressen Altonaer Straße
1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 18, 20, 22

Bartningallee
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 10A, 10B, 10C, 10D, 11, 12, 13, 16

Händelallee
1, 3, 5, 7, 9, 20, 22, 26, 28, 28A, 29, 33, 31, 32, 33, 34, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 57, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 59A, 61, 61A, 63, 65, 67

Hanseatenweg 1, 3, 6, 10

Klopstockstraße
2, 7, 9, 11, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 30, 31, 32

Straße des 17. Juni 100

Hansaplatz
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohnanlage
Datierung 1957-1961

Die Bauten der Interbau 1957, die sich um den Hansaplatz gruppieren, verdeutlichen den städtebaulichen und architektonischen Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg. (1) Das Hansaviertel als vielbeachtetes Beispiel für die internationale Moderne der Nachkriegszeit wurde auch als Antwort auf das erste groß angelegte Wiederaufbauvorhaben der DDR, die Stalinallee in Berlin-Friedrichshain, gesehen. Mit seiner aufgelockerten, gegliederten Bebauung demonstrierte das Hansaviertel die Abkehr von der dicht bebauten Stadt des 19. Jahrhunderts, aber auch von der Monumentalarchitektur der 1930er bis 1950er Jahre. Die landschaftliche, offene, nicht hierarchische Gestaltung verstand man als Symbol für die freiheitliche westliche Gesellschaft. Gegenüber dem Osten machte sie deutlich, dass West-Berlin als wirtschaftliche Einheit lebensfähig ist und von der gesamten freien Welt gestützt wird. Die Bewohner der westlichen Stadthälfte wurden in ihrem Aufbauwillen und Streben nach Freiheit und Fortschritt bestärkt.

Die Bauausstellung war eine Leistungsschau der internationalen Moderne der 1950er Jahre. Der Leitende Ausschuss, dem Otto Bartning vorstand, wählte Architekten aus Berlin, aus dem Bundesgebiet und aus dem westlichen Ausland aus, darunter namhafte Architekten aus Paris, Rio de Janeiro, Kopenhagen, Helsinki, Rotterdam, Basel und Mailand. Die Möglichkeiten des neuzeitlichen Wohnungsbaus wurden mit unterschiedlichen Bautypen vorgeführt. Die Architekten entwarfen Punkt- und Scheibenhochhäuser, Zeilenbauten, Mehrfamilien- und Einfamilienwohnhäuser, die sich in eine begrünte Landschaft einordnen. Der Hansaplatz bildet das Geschäftszentrum. In niedrigen Flachbauten sind Läden, Restaurants, Kino, Bibliothek und U-Bahnhof untergebracht. Südlich des Hansaplatzes sind als dominierende städtebauliche Figur acht- bis zehngeschossige Scheibenhochhäuser angeordnet, die im rechten Winkel gegeneinander versetzt sind. Viergeschossige Zeilen begleiten den Stadtbahnviadukt. Es schließen sich fünf hoch aufragende Punkthochhäuser an, die die Silhouette des Hansaviertels bestimmen. Hinter den Hochhausscheiben erstreckt sich eine niedrige, teppichartige Bebauung aus Atriumbungalows mit Flachdächern, die durch einen öffentlichen Grünzug geteilt und durch zwei Privatstraßen erschlossen wird. Am Hanseatenweg sind mehrere Mehrfamilienhäuser angeordnet. Auf dem östlich anschließenden Gelände, das man eigentlich für Reihenhäuser freigehalten hatte, wurde 1959-60 die Akademie der Künste errichtet. Die freistehenden Bauten bilden großzügige, offene Raumkompositionen, wobei Durchblicke, Engstellen und Aufweitungen wechselnde Raumerlebnisse ermöglichen. Die fließenden, offenen Räume zwischen den Häusern verstand man als Gegenbild zur Blockrandbauweise, die das Bild der verachteten "Mietskasernenstadt" geprägt hatte. Das Wohngebiet geht fließend in den benachbarten Tiergarten über.

Die Bauten auf dem Ausstellungsgelände entstanden zwischen 1956 und 1960. Deren klare, sachliche, ornamentlose Architektur entspricht den Vorstellungen der 1950er Jahre. Die Groß- und Kleinformen sind meist aus einem Raster entwickelt. Charakteristisch sind Helligkeit, Leichtigkeit und Transparenz. Die neuen Baustoffe (Stahlbeton) und Konstruktionsarten (Schotten- und Kastenbauweise) machten es möglich, die Außenhaut frei von konstruktiven Zwängen zu gestalten. Die beteiligten Architekten verwendeten viel Sorgfalt auf die Entwicklung sparsamer, aber unkonventioneller Wohnungsgrundrisse. In vielen Häusern reichen die Wohnungen, verbunden mit innovativen Erschließungssystemen, über anderthalb oder zwei Stockwerke. Zu den neuartigen Elementen gehört der von Alvar Aalto eingeführte Allraum, der als vielseitig nutzbarer Wohn-, Arbeits- und Spielbereich den Mittelpunkt der Wohnung bildet. In mehreren Häusern sind Gemeinschaftsräume vorgesehen. Betrachtet man die Fassaden genauer, dann verweisen verspringende Geschosshöhen, Balkone unterschiedlicher Breite und Zuordnung, Laubengänge oder offene Treppenhausabsätze auf die komplizierte innere Struktur der meisten Wohngebäude.


(1) Mahler, Karl: Internationale Bauausstellung 1956. Wiederaufbau eines inneren Stadtviertels. In: Bauwelt 44 (1953), S. 681-683; Interbau Berlin 1957. Amtlicher Ausstellungskatalog. Berlin 1957; Wiederaufbau Hansaviertel Berlin. Interbau Berlin 57. Hrsg. v. Senator für Bau- und Wohnungswesen und vom Bund Deutscher Architekten. Berlin 1957; Schmidt-Clausing, Fritz: Das Hansa-Viertel. Von den Schöneberger Wiesen zur "Stadt von Morgen". 2. Auflage Berlin 1957; BusB IV A, S. 205-213; BusB IV B, S. 549-572; Bodenschatz 1987, S. 165-170; Geist/Kürvers 1989, S. 360-383; Das Hansaviertel 1957-1993. Konzepte, Bedeutung, Probleme. Hrsg. v. Bezirksamt Tiergarten von Berlin. Berlin 1993; Dolff-Bonekämper, Gabi: Bau und Gegenbau oder der Wettstreit der Systeme: Stalinallee und Hansaviertel. In: Denkmalpflege nach dem Mauerfall. Eine Zwischenbilanz. Berlin 1997, S. 164-166; Dolff-Bonekämper 1999; Dolff-Bonekämper, Gabi: Aufbruch in die Zukunft. Die Interbau 1957. In: Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert der Kunst in Deutschland. Architektur in Berlin. Hrsg. v. Andres Lepik und Anne Schmedding. Köln 1999, S. 58-61; Dehio Berlin 2000, S. 446.

Literatur:

  • Geist/ Kürvers: Mietshaus, 1989 / Seite 360ff.
  • Senator für Bau- und Wohnungswesen Berlin; Bund Deutscher Architekten BDA (Hrsg.): Interbau Berlin 57, Wiederaufbau Hansaviertel Berlin, Sonderveröffentlichung zur Interbau, Berlin 1957 / Seite .
  • Interbau Berlin 1957, Amtlicher Katalog der Interbau, Berlin 1957 / Seite .
  • Mattern, Heinrich: Gärten und Gartenlandschaften, Stuttgart 1960 / Seite .
  • Mattern, Heinrich: Die Wohnlandschaft, Stuttgart o. J. (1950) / Seite .
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Das Hansaviertel in Berlin. Bedeutung, Rezeption, Sanierung, in: Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin. Bd. 26, Petersberg 2007 / Seite .
  • Bürgerverein Hansaviertel e.V. (Hrsg.): Hansaviertel Berlin kompakt. Architekturführer zur Interbau 57, Berlin 2015 / Seite .
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin, in: Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin. Bd. 47, Berlin 2017 / Seite .
  • Bournot, Helmut: Koordinierung und Gesamtplanung der Grünflächen im Hansaviertel Berlin, in: Garten und Landschaft 67 (1957) 10 / Seite 256-259
  • Riege, Thomas: Der Wiederaufbau des Berliner Hansaviertels im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957, Dissertation, Berlin 1987 / Seite .
  • Hübotter, W.; Sörensen, C. Th.; Valentien, O.; Cramer, E.; Hammerbacher, H.; Jacobson, E.; Lüttge, G.: Gartenarchitekten planen im Hansaviertel, in: Garten und Landschaft 67(1957) 10 / Seite 260-266
  • Katamon Exposé / Seite 179-190
  • Topographie Mitte/Tiergarten, 2005

Teilobjekt Mietshaus Altonaer Straße 1

Teil-Nr. 09050387,T,001
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1956
Datierung 1957
Umbau 1974
Entwurf Baumgarten, Paul (Architekt)
Bauherr Eternit AG
Adressen Altonaer Straße 1

Im parkähnlichen Gelände zwischen den eingeschossigen Flachbauten und der Altonaer Straße steht das Eternit-Haus, entworfen von Paul Baumgarten d. J., das sieben doppelgeschossige Wohneinheiten enthält. (1) Über dem weitgehend verglasten Sockelgeschoss kragt ein lang gestrecktes, kastenartiges Obergeschoss aus, das mit seinem durchlaufenden Fensterband und der rot hervorgehobenen Brüstung horizontal angelegt ist. Die markanten Dachaufbauten formen eine bewegte Silhouette. Dreiseitig verglaste Dachhäuschen unter frei auskragenden Pultdächern wechseln mit kleinen Dachgärten. Der Nordseite ist ein Laufgang vorgelegt, der die Maisonettewohnungen erschließt. Die Eternit AG, nach der das Haus benannt ist, nutzte im Sockelgeschoss einen Ausstellungs- und Vortragsraum. Alle Verkleidungen und Leichtbauteile wurden von der Eternit AG geliefert, die mit dem Eternit-Haus für die ästhetische Qualität und Dauerhaftigkeit von Asbestzementplatten warb.


(1) BusB IV B, S. 561-562; Menting, Annette: Paul Baumgarten. Schaffen aus dem Charakter der Zeit. Berlin 1998, S. 195-236; Dolff-Bonekämper 1999, S. 141-145.

Teilobjekt Wohnhochhaus Altonaer Straße 3 & 5 & 7 & 9

Teil-Nr. 09050387,T,002
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Umbau 1971-1974
Entwurf Jaenecke, Fritz (Architekt)
Entwurf Samuelson, Sten (Architekt)
Ausführung Oelting, Christian (Baugeschäft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Altonaer Straße 3, 5, 7, 9

Im Gelände zwischen Klopstockstraße und Altonaer Straße sind vier Scheibenhochhäuser angeordnet. Zwei von ihnen stammen von skandinavischen Architekten - das Haus von Fritz Jaenecke und dem Schweden Sten Samuelson sowie das achtgeschossige U-förmige Hochhaus des finnischen Architekten Alvar Aalto. Letzteres könnte man als eine Kombination von Scheibenhochhaus und Punkthochhäusern bezeichnen. (1) Die Wohnungen sind an der nördlichen sowie an der südlichen Seite um nach außen geöffnete Gemeinschaftsbereiche orientiert. Das Erdgeschoss des Verbindungsflügels öffnet sich als Säulenhalle, sodass Haus und öffentliche Freiflächen sich einander durchdringen. Bänke laden zum Sitzen ein. Die Wohnungen selbst wurden um einen "Allraum" herum aufgebaut. In der Mitte jeder Wohneinheit befindet sich ein großer, nahezu quadratischer Binnenraum, der als zentraler Erschließungs- und Kommunikationsraum dient. Vom "Allraum" gehen Bad, Kinderzimmer und Schlafzimmer ab.

Das Erdgeschoss im Verbindungsflügel ist als Säulenhalle offen gelassen, sodass die öffentlichen Freiflächen fließend einander durchdringen. Das Hochhaus wird von einer besonders aufwendigen Betonkonstruktion getragen. Die Außenwände bilden als tragende Lochfassaden ein stabiles Gehäuse, und die Wohnungstrennwände sind wie Schotten vom Sockel bis zum achten Geschoss hochgeführt. Dazu kommt in jeder Wohnung eine tragende Innenwand. Mit der Fassade aus weißen Leichtbetonplatten wirkt das Hochhaus äußerst schlicht.


(1) BusB IV B, S. 563-564; Dolff-Bonekämper 1999, S. 121-125.

Teilobjekt Wohnhochhaus Altonaer Straße 4 & 6 & 8 & 10 & 12 & 14

Teil-Nr. 09050387,T,003
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Entwurf Niemeyer, Soares Filho, Oscar (Architekt)
Ausführung Philipp Holzmann AG
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Altonaer Straße 4, 6, 8, 10, 12, 14

Das Wohngebiet nordwestlich der Altonaer Straße wird von zwei Scheibenhochhäusern abgeschirmt. Neben dem Hochhaus von Egon Eiermann, errichtet 1960-61 nach Abschluss der Bauausstellung, (1) steht die achtgeschossige Hochhausscheibe des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer. (2) Mit der aufgeständerten Bauweise, den eingetieften Loggien der Westseite und dem durchlaufenden Fensterband im fünften Stockwerk übernahm Oscar Niemeyer architektonische Elemente, die Le Corbusier mit seiner Unité d´Habitation eingeführt hatte. (3) Das gesamte Bauwerk ruht auf V-förmigen Stützpfeilern. Hinter dem Fensterband, das die Fassade asymmetrisch teilt, befindet sich ein "Gemeinschaftsort", den der Architekt für den Lebensalltag der Hausgemeinschaft vorgesehen hatte. Oscar Niemeyer bediente sich eines modernen Konstruktionsverfahrens. Das Hochhaus ist in Schottenbauweise aus Schüttbeton errichtet. Die tragenden Wandscheiben (Schotten), die zugleich die Zwischenwände der Wohnung bilden, wurden vor Ort in einem Zuge gegossen und nicht aus vorgefertigten Elementen montiert. Ein wuchtiger Aufsatz aus Stahlbeton dient der Stabilisierung der Konstruktion und gibt der Hochhausscheibe einen optisch wirksamen Abschluss. An der Rückseite ist ein freistehender Aufzugsturm über dreieckigem Grundriss angeordnet. Der Aufzug hält jedoch nur im fünften Geschoss, das als Verteilerebene gedacht ist, und im siebenten Geschoss. Über innen liegende Treppenhäuser erreicht man die Wohnungen.


(1) BusB IV B, S. 556; Dolff-Bonekämper 1999, S. 56-58.

(2) BusB IV B, S. 560; Dolff-Bonekämper 1999, S. 52-56.

(3) Le Corbusier entwarf mehrere Varianten der Unité d´Habitation. Das erste Gebäude dieser Art wurde 1947-52 in Marseille errichtet. Le Corbusier beteiligte sich mit einer Unité d´Habitation an der Internationalen Bauausstellung 1957 in Berlin. Weil im Hansaviertel nicht genügend Platz vorhanden war, wurde das Scheibenhochhaus nahe dem Olympiastadion in Charlottenburg errichtet.

Teilobjekt Hansa-Bücherei

Teil-Nr. 09050387,T,004
Sachbegriff Bibliothek
Entwurf 1956
Datierung 1957
Umbau 1983
Entwurf Düttmann, Werner (Architekt)
Ausführung Schmittlein, Anton (Baufirma)
Bauherr Bezirksamt Tiergarten
Adressen Altonaer Straße 15

(...) Hansabücherei (...), die südlich der Straßenkreuzung errichtet wurde. (1) Das von Hans Düttmann entworfene eingeschossige Gebäude besteht aus vier Flügeln, die einen rechteckigen, an der Südostecke geöffneten Innenhof umgeben. Die Hansabücherei ist ein offenes Haus und war eine der ersten Freihandbibliotheken in Deutschland. Dem ungeübten Nutzer sollte die Schwellenangst genommen und eine schwierige Literaturrecherche erspart werden. Die zum Hof weisenden Wände sind vollkommen verglast. Der Innenhof, umgeben von überdachten Gängen, dient als Lesegarten. Dort können sich die Leser ungestört in ihre Lektüre vertiefen. Der Zeitschriftenlesesaal öffnet sich durch eine großflächige Glaswand zur Straße, sodass Innenraum und öffentlicher Raum scheinbar ineinander übergehen.


(1) Riedel, Robert: Neue Bauten in Berlin. Die Volksbücherei im Hansaviertel. In: Die Bauverwaltung 8 (1959), S. 147-149; Kühne, Günther: Die Bücherei am U-Bahnhof Hansaplatz. In: Werner Düttmann, verliebt ins Bauen. Architekt für Berlin 1921-1983. Bearb. v. Haila Ochs. Basel-Berlin-Boston 1990, S. 48-59; Dolff-Bonekämper 1999, S. 110-116.

Teilobjekt Ladenzentrum am Hansaplatz

Teil-Nr. 09050387,T,005
Sachbegriff Ladenpassage & Theater
Fertigstellung 1957
Entwurf Zinnser, Ernst (Architekt)
Entwurf Plarre, Hansrudolf (Architekt)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Altonaer Straße 18, 20, 22

Bartningallee 1, 3

Der Hansaplatz besitzt keine geschlossene Platzkante, sondern ist von locker gruppierten Flach- und Hochbauten umgeben. Ernst Zinsser und Hansrudolf Plarre errichteten im Norden ein Einkaufszentrum, bei dem Geschäfte, ein Restaurant und ein Kino einen atriumähnlichen Hof umschließen. (1) In diese niedrige, eingeschossige Baugruppe ist das oberirdische Empfangsgebäude des U-Bahnhofs Hansaplatz integriert. Der unter Leitung von Bruno Grimmek gestaltete unterirdische Bahnsteig strahlt mit seiner geschwungenen Decke, den schlanken Stützen, umkleidet mit Aluminiumblech, und der Wandverkleidung aus kleinen quadratischen Mosaiksteinen eine kühle Eleganz aus.


(1) Dolff-Bonekämper 1999, S. 48-51.

Teilobjekt Mietshaus Bartningallee 2 & 4

Teil-Nr. 09050387,T,006
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1957
Datierung 1958-1961
Umbau 1986
Entwurf Eiermann, Egon (Architekt)
Ausführung Schmittlein, Anton (Baugeschäft)
Bauherr Gemeinnützige Deutsche Wohnungsbaugesellschaft
Adressen Bartningallee 2, 4

Teilobjekt Wohnhochhaus Bartningallee 5

Teil-Nr. 09050387,T,007
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1957-1959
Umbau 1964, 1968
Entwurf Baldessari, Luciano (Architekt)
Ausführung Grün und Bilfinger AG (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 5

Teilobjekt Laden & Passage Bartningallee 1 & 3

Teil-Nr. 09050387,T,008
Sachbegriff Laden & Passage
Entwurf 1974
Datierung 1975-1976
Entwurf Frankenberger, Manfred (Architekt)
Ausführung Braun, Walter (Baufirma)
Bauherr Iduna Allgemeine Versicherung AG
Adressen Bartningallee 1, 3

Teilobjekt Wohnhochhaus Bartningallee 7

Teil-Nr. 09050387,T,009
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1958-1960
Entwurf Van den Broek, J. H. (Architekt)
Entwurf Bakema, J. B. (Architekt)
Ausführung Stapf Stahlbetonbau (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 7

Teilobjekt Wohnhochhaus Bartningallee 9

Teil-Nr. 09050387,T,010
Sachbegriff Wohnhochhaus
Entwurf 1956
Datierung 1957-1958
Entwurf Hassenpflug, Gustav (Architekt)
Ausführung Philipp Holzmann (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 9

Teilobjekt Mietshaus Bartningallee 10A & 10B & 10C & 10D

Teil-Nr. 09050387,T,011
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1956
Datierung 1957-1958
Entwurf Fisker, Kay (Architekt)
Ausführung Herzog Bau GmbH (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 10A, 10B, 10C, 10D

Teilobjekt Wohnhochhaus Bartningallee 11 & 13

Teil-Nr. 09050387,T,012
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Entwurf Lopez, Raymond (Architekt)
Entwurf Beaudouin, Eugène (Architekt)
Ausführung Stapf KG (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 11, 13

Teilobjekt Mietshaus Bartningallee 12

Teil-Nr. 09050387,T,013
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1956-1957
Umbau 1987
Entwurf Senn, Otto H. (Architekt)
Ausführung Lemmel Bau-KG (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 12

Teilobjekt Wohnhochhaus Bartningallee 16

Teil-Nr. 09050387,T,014
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Umbau 1975, 1988
Entwurf Schwippert, Hans (Architekt)
Ausführung Schäler, Hermann (Baugeschäft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Bartningallee 16

Das Wohnhochhaus von Hans Schwippert nimmt mit seiner stark gegliederten, raumhaltigen Fassade und den kastenartigen Betonelementen die Architektur der 1970er Jahre vorweg. (1) Der Düsseldorfer Architekt ordnete um einen eingezogenen Erschließungskern drei gleich große Wohntrakte an. Die tragenden Wandscheiben (Schotten) sind weit über die Fensterebene hinausgeführt und oben vor einem offenen Luftraum rahmenartig verbunden. Es entsteht der Eindruck, dass die Wohneinheiten in ein vorgelagertes rechteckiges Gehäuse eingestellt sind, wobei die doppelgeschossigen Eckloggien den Blick auf den innen liegenden Hauskern freigeben. Das Punkthochhaus enthält gestapelte Maisonette- und Etagenwohnungen. In den Maisonettes mit ihren großzügigen, ungewöhnlich hohen Loggien können sich die Bewohner wie in einem Einfamilienhaus fühlen.


(1) BusB IV B, S. 550-551; Dolff-Bonekämper 1999, S. 78-82.

Teilobjekt Wohnhochhaus Händelallee 3 & 5 & 7 & 9

Teil-Nr. 09050387,T,015
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Umbau 1971-1977
Entwurf Gropius, Walter (Architekt)
Ausführung Schmittlein, Anton (Baufirma)
Entwurf The Architects Collaborative
Bauherr IBA 57
Adressen Händelallee 3, 5, 7, 9

Teilobjekt Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche

Teil-Nr. 09050387,T,016
Sachbegriff Kirche ev. & Pfarrhaus & Gemeindehaus & Glockenturm
Datierung 1955-1957
Entwurf Lemmer, Ludwig (Architekt)
Ausführung Dyckerhoff und Widmann KG (Baugesellschaft)
Bauherr Gemeindekirchenrat
Adressen Händelallee 20, 22

Die evangelische Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, die den südlichen Abschluss des Hansaviertels bildet, steht über den Fundamenten des kriegszerstörten Vorgängerbaus. (1) Die Lessingstraße, die einst vom Hansaplatz auf die Kirche zuführte, ist zwar aufgehoben, aber noch immer als Blickachse erkennbar. Senatsbaudirektor Ludwig Lemmer entwarf einen einschiffigen Stahlbetonbau, dem ein weithin sichtbarer Glockenturm in offener Gerüstkonstruktion angefügt ist. Die Eingangsseite mit ihrer geschlossenen, durch lisenenartige Stege gegliederten Wandfläche, den drei rechteckigen Portalen und einem weit ausgreifenden, gefalteten Betonschalendach wirkt festlich und monumental. Die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche erhielt eine aufwendige künstlerische Ausstattung. Abstrakte und figurative Darstellungen stehen unvermittelt nebeneinander. Die Türen aus Aluminium stammen von Gerhard Marcks. (2) Hans Wagner und Ludwig Lemmer entwarfen die Altarwand, bei der farbige und golden schimmernde Mosaiksteinchen ein abstraktes, sinnbildhaft aufgeladenes Muster bilden. Auch die Westwand ist mosaiziert. Die Darstellung Johannes des Täufers stammt von Charles Crodel. Die Mosaikwand hinter der Kanzel zeigt eine Darstellung des apokalyptischen Christus von Hans Stocker. Die Längsseite nimmt eine großflächige Fensterwand des Malers und Glaskünstlers Georg Meistermann ein. Die dunkelgrün und grau schattierten Gläser lassen an eine Waldlandschaft denken, wobei die hellen Bereiche auf den "Sieg des Lichts" hindeuten. Die farbigen Rundfenster der gegenüberliegenden Wand stammen von Ludwig Peter Kowalski. (3)


(1) Aluminium und die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche. Hrsg. von der Aluminium Zentrale e. V. Düsseldorf [1957]; Schmidt-Clausing, Fritz: Das Hansa-Viertel. Von den Schöneberger Wiesen zur "Stadt von Morgen". 2. Auflage Berlin 1957, S. 28-30; Kühne/Stephani 1978, S. 272-373; BusB VI, S. 215-216, 416-417; Dolff-Bonekämper 1999, S. 145-149; Dehio Berlin 2000, S. 422; Goetz/Hoffmann-Tauschwitz 2003, S. 126-127.

Die ursprüngliche Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche wurde 1892-95 von Johannes Vollmer in gotischer Stilfassung errichtet. Siehe BusB 1896, S. 179-180; Lütkemann 1926, S. 127-129; Wirth 1955, S. 52-53.

(2) Die Mitteltür zeigt St. Georg mit dem Drachen, siehe Rudloff, Martina: Gerhard Marcks. Das Plastische Werk. Werkverzeichnis. Hrsg. v. Günter Busch. Frankfurt am Main-Berlin-Wien 1977, S. 384.

(3) Die Rundfenster von Ludwig Peter Kowalski zeigen folgende Darstellungen: "Verkündigung", "Der Engel zeigt den Frauen das leere Grab", "Die sieben Gaben des Heiligen Geistes". Die Orgel mit einem Gehäuse aus Plexiglas und Aluminium stammt von der Fa. Schuke. Die häufige Verwendung von Aluminium überrascht. Das Material wurde von der deutschen Leichtmetallindustrie gestiftet, die für die Verwendung des Werkstoffs werben wollte. Aus Aluminium bestehen Turmrippen und -kreuz, Eingangstüren, Fensterrahmen, Geländer, Kanzel, Lesepult, Emporenverkleidung und Akustikdecke.

Literatur:

  • Bürgerverein Hansaviertel e.V. (Hrsg.): Hansaviertel Berlin kompakt. Architekturführer zur Interbau 57, Berlin 2017 / Seite 72-73
  • Röhm, Sabine: Die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, das Hansaviertel und das "Doppelte Berlin, in: Haspel, Jörg; Flierl, Thomas (Hrsg.): Karl-Marx-Allee und Interbau 57. Konfrontation und Koevulution der Moderne in Berlin, Beiträge zur Denkmalpflege in B / Seite 79
  • Aluminium-Zentrale e.V. (Hrsg.): Aluminium und die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, Düsseldorf 1957 / Seite .
  • Architekten- und Ingenieurverein Berlin (Hersg.): Berlin und seine Bauten, Teil VI, Sakralbauten, Berlin 1997 / Seite 214-216, 416-417
  • Bernet, Claus: Mosaike, Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 33, Berlin 2015 / Seite .
  • Böcher, Otto: Johannes Offenbarung und Kirchenbau - Das Gotteshaus als Himmelsstadt, Ostfildern 2010 / Seite .
  • Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Berlin, München/Berlin 2000 / Seite 422
  • Die Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche. Architekt: Ludwig Lemmer, Berlin, in: Bauwelt 47, 1956 / Seite 879
  • Die Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche im Hansaviertel. Architekt: Professor Ludwig Lemmer, Berlin, in: Bauwelt 48, 1957 / Seite 588
  • Die neue Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche im Berliner Hansaviertel. Architekt: Professor Ludwig Lemmer, Berlin, in: Bauwelt 45, 1954 / Seite 1023
  • Dolff-Bonekämper, Gabi: Das Hansaviertel. Internationale Nachkriegsmoderne in Berlin, Berlin 1999 / Seite 146-149
  • Fisch, Rainer: St. Aluminium: Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, Hansaviertel, Berlin-Tiergarten, in: Das Münster 70, 2017, Heft 3 / Seite 163-166
  • Gemeinde der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche (Hrsg.): Die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Hansaviertel in Berlin, Berlin 2014. / Seite .
  • Goetz, Christine; Hoffmann-Tauschwitz, Matthias (Hrsg.): Kirchen Berlin Potsdam. Führer zu den Kirchen in Berlin und Potsdam, Berlin 2003 / Seite 126
  • Nach Schluß der Interbau Berlin, in: Baukunst und Werkform X, 1957 / Seite 714-720
  • Schmidt-Clausing: Die neue Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche im Berliner Hansaviertel, Berlin 1955 / Seite .
  • Schulte, Sabine: Höhendominante als Ankerpunkt. Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Projekt "Hansaviertel - Stadt von morgen", in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Bau und Raum. Jahrbuch 2018, Bonn 2018 / Seite 93-94
  • Schulz, Andrea; Block, Klaus: Die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, Händelallee 20. Das Sanierungskonzept für den Kirchturm, in: Das Hansaviertel in Berlin. Bedeutung. Rezeption. Sanierung. Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin Bd. 26, Petersberg 2007 / Seite 78-82
  • Schulz, Stefanie; Schulz, Carl-Georg: Das Hansaviertel. Ikone der Moderne, Berlin 2015 / Seite 100-103
  • Wiegartz, Veronika: Gerhard Marcks im Dienst der Kirche - Auftragsarbeiten der Nachkriegszeit, in: Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen (Hrsg.): Marcks auf Mission - Kirchliches und Christliches Oeuvre des Bildhauers. Forschungen zur Bildhauerei 2, Bremen 2016 / Seite .
  • Wittmann-Englert, Kerstin: Zelt, Schiff und Wohnung. Kirchenbauten der Nachkriegsmoderne, Lindenberg im Allgäu 2006 / Seite 128, 130

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 26 & 28 & 28A & 30 & 32 & 34

Teil-Nr. 09050387,T,017
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Entwurf 1956
Datierung 1957
Umbau 1964, 1976
Entwurf Ludwig, Eduard (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 26, 28, 28A, 30, 32, 34

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 29 & 41

Teil-Nr. 09050387,T,018
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1957-1958
Entwurf Weber, Werner (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 29, 41

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 33 & 35 & 37 & 39

Teil-Nr. 09050387,T,019
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1957-1958
Umbau 1977
Entwurf Jacobsen, Arne (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 33, 35, 37, 39

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 43 & 45 & 47

Teil-Nr. 09050387,T,020
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1957-1958
Umbau 1981
Entwurf Giefer, Alois (Architekt)
Entwurf Mäckler, Hermann (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 43, 45, 47

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 49 & 51 & 53

Teil-Nr. 09050387,T,021
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1957-1958
Umbau 1969
Entwurf Krahn, Johannes (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 49, 51, 53

Teilobjekt Wohnhausgruppe Händelallee 55 & 57

Teil-Nr. 09050387,T,022
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1957-1960
Entwurf Ruf, Sep (Architekt)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 55, 57

Teilobjekt Wohnhaus Händelallee 59

Teil-Nr. 09050387,T,023
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1958-1959
Umbau 1990
Entwurf Ruegenberg, Sergius (Architekt)
Entwurf Möllendorf, Wolf von (Architekt)
Bauherr Rittinghausen, K. H. H. & Rittinghausen, A.
Ausführung H. Klammt AG (Baugesellschaft)
Adressen Händelallee 59

Ein außergewöhnliches Haus entwarfen Sergius Ruegenberg und Wolf von Möllendorf. (1) Mit seinen verwinkelten Räumen und gebrochenen, teils gekurvten Wandabläufen folgt es sehr subjektiven Nutzungsvorstellungen. So gibt es "Aufwachfenster", um die Morgensonne einzufangen. Aus den "inneren Anlässen des Familienlebens" sollte eine "sichtbare Lebendigkeit" des Außenbaus hervorgehen. Beispiel dafür ist der zweigeschossige Kopfbau, der sich extrovertiert mit einer vorstoßenden "Balkonnase" der Privatstraße zuwendet. Mit dem schräg ansteigenden, spitz zulaufenden Dach, den unregelmäßigen Fensterformaten und dem abgewinkelten Balkon vermittelt der Bau den Eindruck dynamischer Bewegung. Das Obergeschoss, das auf einer weiß gefassten Stahlkonstruktion ruht, scheint an einem rot gestrichenen Stahlträger aufgehängt zu sein, der schräg vor die spitze Nase des Bauteils gestellt ist.


(1) Dolff-Bonekämper 1999, S. 136-139.

Teilobjekt Wohnhaus Händelallee 61 & 61A

Teil-Nr. 09050387,T,024
Sachbegriff Wohnhaus
Entwurf 1959
Datierung 1960
Entwurf Bodammer & Berndt (Architekt)
Ausführung Weiss, Karl (Baufirma)
Bauherr Hoffmann-Axthelm (Arzt)
Adressen Händelallee 61, 61A

Teilobjekt Wohnhaus Händelallee 63

Teil-Nr. 09050387,T,025
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1957
Entwurf Hönow, Günter (Architekt)
Ausführung Siporex GmbH Hamburg
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Händelallee 63

Teilobjekt Wohnhaus Händelallee 65

Teil-Nr. 09050387,T,026
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1960
Umbau 1982
Entwurf Kirsten, Klaus (Architekt)
Bauherr Kirsten, Klaus (Architekt)
Ausführung Massivbau GmbH (Baugesellschaft)
Adressen Händelallee 65

Teilobjekt Wohnhaus Händelallee 67

Teil-Nr. 09050387,T,027
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1958-1959
Umbau 1982
Entwurf Kirsten, Klaus (Architekt)
Entwurf Nather, Heinz (Architekt)
Bauherr Blumenthal, Georg (Arzt)
Ausführung Hermann Schäler (Baufirma)
Adressen Händelallee 67

Teilobjekt U-Bahnhof Hansaplatz

Teil-Nr. 09050387,T,028
Sachbegriff Bahnhof (U)
Datierung 1957-1958
Umbau 1965
Entwurf Zinsser, Ernst & Plarre, Hansrudolf (Architekt)
Entwurf Düttmann, Werner (Architekt)
Bauherr Senator für Bau- und Wohnungswesen
Adressen Hansaplatz

Teilobjekt Mietshaus Hanseatenweg 1 & 3

Teil-Nr. 09050387,T,029
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1956
Datierung 1957-1958
Entwurf Taut, Max (Architekt)
Ausführung Schmittlein, Anton (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Hanseatenweg 1, 3

Teilobjekt Mietshaus Hanseatenweg 6

Teil-Nr. 09050387,T,030
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1957
Datierung 1959
Entwurf Schuster, Franz (Architekt)
Ausführung Schwiegershausen und Schenk (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Hanseatenweg 6

Teilobjekt "Giraffe"

Teil-Nr. 09050387,T,031
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1955-1957
Umbau 1966, 1981
Entwurf Müller-Rehm, Klaus (Architekt)
Entwurf Siegmann, Gerhard Wilhelm Karl (Architekt)
Ausführung Schäler, Hermann (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 2

Als Erkennungszeichen des Viertels dient das markante Punkthochhaus von Klaus Müller-Rehm und Gerhard Siegmann, (1) das nach dem Signum des im Erdgeschoss befindlichen Lokals als "Giraffe" bezeichnet wird. Das siebzehngeschossige Gebäude, das wie eine Giraffe den Tiergarten überragt, beherrscht als städtebauliche Dominante die weiträumige Parklandschaft. Das Hochhaus besteht aus zwei versetzt angeordneten Wohntrakten, die durch einen gemeinsamen Treppenhauskern in der Mitte erschlossen werden. Die scheibenartigen Wohntrakte enthalten Einzimmerwohnungen für allein stehende Mieter, wobei eine Seite für Männer, die andere Seite für Frauen gedacht war. Das sieht man an den unterschiedlichen Grundrissvarianten, die einmal einen Kochschrank und einmal eine selbstständige Küche vorsehen. Die hell gefassten Außenseiten werden durch graue Bänder streifenartig gegliedert. Über einem zurückgesetzten Dachgeschoss mit Waschküche und Gemeinschaftsräumen folgt eine auskragende Dachplatte, die dem Hochhaus einen klaren Abschluss gibt.


(1) BusB IV B, S. 567-568; Dolff-Bonekämper 1999, S. 152-155.

Teilobjekt Mietshaus Klopstockstraße 7 & 9 & 11

Teil-Nr. 09050387,T,032
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1957
Entwurf Müller, Hans Christian (Architekt)
Ausführung Schmittlein, Anton (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 7, 9, 11

Teilobjekt Mietshaus Klopstockstraße 13 & 15 & 17

Teil-Nr. 09050387,T,033
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1956-1957
Entwurf Gottwald, Günther (Architekt)
Ausführung Oelting, Christian (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 13, 15, 17

Teilobjekt Wohnhochhaus Klopstockstraße 14 & 16 & 18

Teil-Nr. 09050387,T,034
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Entwurf Vago, Pierre (Architekt)
Ausführung Heinrich Trost KG (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 14, 16, 18

Das Hochhaus des französischen Architekten Pierre Vago besitzt unterschiedlich gestaltete Fassaden. Die Ostseite wirkt durch vorgelegte Balkonbrüstungen und zurückgesetzten Fensterflächen sehr plastisch, an der Westseite sind Fenster und Wandabschnitte durch ein abstraktes grafisches Muster aus weißen, gelben, grauen oder hellblauen Streifen vertikal oder horizontal zusammengefasst. (1) Der ungewöhnliche Aufbau der Fassaden verweist auf die komplizierte "split-level" - Struktur des Hochhauses. Pierre Vago hat die Rahmenbinderkonstruktion aus Stahlbeton entlang der Längsachse geteilt und im östlichen Teil zwei Doppelachsen im Mittelfeld sowie jeweils eine Achse an den Hausenden um die Hälfte eines Geschosses erhöht. Dort befinden sich großzügige, anderthalbgeschossige Zimmer, die den Wohneinheiten im Hauskern angeschlossen sind. Da zwei anderthalbgeschossige Bereiche zusammen drei Ebenen einnehmen, die zugehörigen Wohnungen aber nur zwei, blieb Platz für ein Zwischenstockwerk, das kleinere Wohnungen enthält. Auch dieses Haus ist teilweise aufgeständert. Die offene, etwas erhöhte Halle liegt terrassenartig über der rückwärtigen Grünanlage.


(1) BusB IV B, S. 564-566; Dolff-Bonekämper 1999, S. 158-161.

Teilobjekt Mietshaus Klopstockstraße 19 & 21 & 23

Teil-Nr. 09050387,T,035
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1956
Datierung 1957
Entwurf Luckhardt, Wassili (Architekt)
Entwurf Hoffmann, Hubert (Architekt)
Ausführung Heibus GmbH (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 19, 21, 23

Teilobjekt Mietshaus Klopstockstraße 25 & 27

Teil-Nr. 09050387,T,036
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1957
Entwurf Schneider-Esleben, Paul (Architekt)
Ausführung Oelting, Christian (Baufirma)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 25, 27

Teilobjekt Kindertagesstätte Klopstockstraße 29

Teil-Nr. 09050387,T,037
Sachbegriff Kindertagesstätte
Entwurf 1959
Datierung 1960-1961
Entwurf Amt für Hochbau, Berlin Tiergarten (Baugesellschaft)
Ausführung Richter und Schädel
Bauherr Bezirksamt Tiergarten
Adressen Klopstockstraße 29

Teilobjekt St. Ansgar

Teil-Nr. 09050387,T,038
Sachbegriff Kirche kath. & Gemeindehaus & Pfarrhaus
Datierung 1956-1957
Umbau 1988
Entwurf Kreuer, Willy (Architekt)
Ausführung Braun, Walter (Baugeschäft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 31

Zwischen der Klopstockstraße und dem Stadtbahnviadukt sind vier unterschiedlich gestaltete Zeilenwohnhäuser von Hans Christian Müller, Günther Gottwald, Wassili Luckhardt mit Hubert Hoffmann sowie Paul Schneider-Esleben angeordnet. (1) An die Reihe der Zeilenbauten schließt sich die katholische Pfarrkirche St. Ansgar an, die mit ihrer Fassade und dem Glockenträger auf den Hansaplatz ausgerichtet ist. (2) Willy Kreuer errichtete das Kirchenschiff über dem Grundriss einer Parabel, wobei eine mehrfach gestaffelte Fensterwand den Raum weitet und Licht hineinführt. Die Parabelform, die im Kirchenbau der Nachkriegszeit sehr häufig begegnet, geht auf den Architekten Rudolf Schwarz zurück. (3) Die Fensterbahnen der gefalteten Wand sind durch versetzte, schräg gestellte Streben geteilt, sodass sich ein Zickzackmuster ergibt. Dem einheitlich durchgestalteten Innenraum fehlen traditionelle sakrale Motive. Der Altar stand ursprünglich genau am Scheitelpunkt der Parabel, wurde aber nach der Liturgiereform nach vorn gerückt. Die Kreuzigungsgruppe von Ludwig Gabriel Schrieber passt sich der Stimmung des Raumes an. An der geschlossenen Seitenwand ist eine aus 85 verschieden großen Putzbetonplatten bestehende Bildgruppe von Ludwig Peter Kowalski angebracht, die den Leidensweg Christi zeigt.


(1) BusB IV B, S. 568-572; Dolff-Bonekämper 1999, S. 162-171.

(2) Schmidt-Clausing, Fritz: Das Hansa-Viertel. Von den Schöneberger Wiesen zur "Stadt von Morgen". 2. Auflage Berlin 1957, S. 31-34; Streicher/Drave 1980, S. 93, 97-98, 161, 274-275; BusB VI, S. 214-215, 416; Dolff-Bonekämper 1999, S. 171-175; Dehio Berlin 2000, S. 422; 75 Jahre St. Ansgar im Hansa-Viertel 1926-2001. Festschrift. Berlin 2001.

(3) Das erste Beispiel für die Verwendung der Parabelform ist die Heilig-Kreuz-Kirche in Bottrop, die 1953-57 von Rudolf Schwarz errichtet wurde.

Teilobjekt Wohnhochhaus Klopstockstraße 30 & 32

Teil-Nr. 09050387,T,039
Sachbegriff Wohnhochhaus
Datierung 1956-1957
Entwurf Aalto, Alvar (Architekt)
Ausführung Beton- und Monierbau AG (Baugesellschaft)
Bauherr AG für den Aufbau des Hansaviertels
Adressen Klopstockstraße 30, 32

Teilobjekt Berlin-Pavillon

Teil-Nr. 09050387,T,040
Sachbegriff Ausstellungsgebäude
Entwurf 1956
Datierung 1957-1958
Umbau 1980, 1986
Entwurf Fehling, Gogel und Pfankuch (Architektensozietät)
Bauherr Interbau GmbH
Adressen Straße des 17. Juni 100

Klopstockstraße 1, 3

Auftakt der Bauten des Hansaviertels an der Straße des 17. Juni, nahe dem S-Bahnhof Tiergarten, bildet der großzügig verglaste Eingangspavillon der Interbau 1957. Der Entwurf für das kleine Gebäude über einem asymmetrisch gebrochenen Grundriss stammt von Hermann Fehling.

Teilobjekt Liegende

Teil-Nr. 09050387,T,041
Sachbegriff Plastik
Datierung 1958
Entwurf Ceschiatti, Alfredo
Adressen Altonaer Straße

Teilobjekt Metallskulptur (ohne Titel)

Teil-Nr. 09050387,T,042
Sachbegriff Plastik
Datierung 1958
Entwurf Uhlmann, Hans
Adressen Altonaer Straße

Teilobjekt "Morgendämmerung Nr. 1"

Teil-Nr. 09050387,T,043
Sachbegriff Plastik
Datierung 1957
Entwurf Lardera, Berto

Teilobjekt Verkaufspavillon

Teil-Nr. 09050387,T,044
Sachbegriff Pavillon & Laden
Adressen Händelallee 1

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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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