Denkmaldatenbank
Bauhaus-Archiv
09050377 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Tiergarten |
Adressen | Klingelhöferstraße 14 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Museum |
Entwurf | 1964 |
Datierung | 1976-1979 |
Entwurf | Gropius, Walter (Architekt) |
Entwurf | Cvijanovic, Alexander (Architekt) |
Ausführung | Wiemer und Trachte (Baugesellschaft) |
Bauherr | Senat von Berlin |
Westlich der Villa von der Heydt hat das Bauhaus-Archiv, Klingelhöferstraße 14, mit seiner unkonventionellen Baugestalt einen passenden Standort gefunden. (1) Das Museum über einem unregelmäßig H-förmigen Grundriss beherbergt die Hinterlassenschaft des 1919 in Weimar gegründeten Bauhauses, das später in Dessau und dann eine kurze Zeit bis zu seiner Auflösung 1933 in Berlin ansässig war. Der 1964 fertig gestellte Entwurf von Walter Gropius, dem Gründer des Bauhauses, war ursprünglich für Darmstadt vorgesehen. Nach der Entscheidung, das Bauhaus-Archiv in Berlin anzusiedeln, überarbeitete Alexander Cvijanovic, ein Mitarbeiter des 1969 verstorbenen Architekten, den Entwurf. Die Ausführung 1976-79 stand unter der Leitung von Hans Bandel. Die niedrige, in die begrünte Landschaft am Landwehrkanal hineinkomponierte Anlage ist zu komplex für eine Villa und zu edel für eine Fabrik und verwendet doch Elemente beider Bautypen. Um die Museumsräume zu belichten, wählte Gropius die aus dem Industriebau bekannten Sheds, die bewusst an den Seitenfassaden angeordnet wurden, um eine charakteristische Silhouette auszubilden. In seiner strahlend weißen Fassung wirkt es wie eine große Skulptur. So tritt der Bau ebenbürtig neben der Villa von der Heydt auf, die zwischen den Shedreihen sichtbar wird. Die Außenanlagen und Freiflächen sind mit großer Sorgfalt komponiert. Hauptansicht und Zugang sind auf die Klingelhöferstraße ausgerichtet, die mit der Herkulesbrücke den Landwehrkanal überquert. Der von Alexander Cvijanovic erfundene "Walkway" in der Höhe des Obergeschosses erlaubt es, auf reelingartigen Rampen und Wegen innezuhalten und dabei Landschaft und Gebäude zu betrachten. Am Eingang wurden 1984-85 zwei 14 m hohe Bildsäulen nach Entwurf von Max Bill aufgestellt. Die Stahlrohre sind mit vielfarbigen Blechen verkleidet.
(1) Bauhaus-Archiv in Berlin. In: Baumeister 76 (1979), S. 15; Bauhaus. Archiv, Museum, Sammlungskatalog. Berlin 1981; BusB V A, S. 45-47, 61; Probst, Hartmut und Schädlich, Christian: Walter Gropius. Bd. 2. Der Architekt und Pädagoge. Werkverzeichnis, Teil 2. Berlin 1987, S. 59 ff.; Hans, Andreas: Spätwerk des Gründers. Bauhausarchiv von Walter Gropius. In: Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert der Kunst in Deutschland. Architektur in Berlin. Hrsg. v. Andres Lepik und Anne Schmedding. Köln 1999, S. 90-91; Dehio Berlin 2000, S. 431-432.
Literatur:
- Baumeister 76 (1979) / Seite 15
- Bauwelt 4 (1979) / Seite 119
- Deutsche Bauzeitschrift 28 (1980) / Seite 1295f.
- Geleng, Ingvelde: Das Bauhaus-Archiv im eigenen Domizil, in: Neue Presse Coburg / Seite 11.01.1979
- Geleng, Ingvelde: Oase der Ruhe und der Spannung, in: Offenburger Tageblatt / Seite 11.01.1979
- Wingler, Hans M.: Ein Museum für das Bauhaus? Berlin 1979 / Seite 13-26
- BusB V A 1983 / Seite 45-47, 61
- Probst, Hartmut; Schädlich, Christian: Walter Gropius, Bd. 2: Der Architekt und Pädagoge, Werkverzeichnis Teil 2, Berlin 1987 / Seite 59ff.
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 132f.
- Brawne, Michael: Neue Museen. Planung und Einrichtung, Stuttgart 1965
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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