Denkmaldatenbank
Gotzkowsky-Brücke
09050373 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Moabit |
Adressen | Gotzkowskystraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Brücke |
Entwurf | 1902 |
Datierung | 1910-1911 |
Umbau | 1950 |
Entwurf | Grenander, Alfred Frederik Elias (Architekt) |
Bauherr | Magistrat von Berlin, Stadt Charlottenburg |
Mit einem eleganten eisernen Bogen überspannt die 1910-11 erbaute Gotzkowskybrücke die Spree. (1) Die verkehrsgeschichtlich bedeutsame Verbindung, die eine hölzerne Jochbrücke von 1888 ersetzte, war neben der weiter flussabwärts gelegenen Schlossbrücke der einzige Spreeübergang zwischen Charlottenburg und dem Industriestandort Martinickenfelde um die Huttenstraße. Das Brückenbauwerk zeigt mit den eisernen Bogenträgern und den architektonisch ausgebildeten Werksteinwiderlagern aus Muschelkalkstein einen ähnlichen konstruktiven Aufbau wie die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Hansabrücke. (2) Stadtbaurat Friedrich Krause schuf eine bemerkenswert schmucklose Eisenkonstruktion, die im Kontrast zur bildhaften Architektur der von Alfred Grenander gestalteten Brückenanfänger steht. Um die Lage der Gotzkowskybrücke an der Gemarkungsgrenze zwischen Berlin und Charlottenburg zu markieren, ließ Alfred Grenander auf der Moabiter Seite einen stadttorähnlichen Schmuckbogen errichten, der der Brücke zusammen mit dem schmiedeeisernen Geländer eine malerische Note verleiht. Am Torbogen beginnt eine Treppenanlage, die zur Promenade am Wikingerufer herabführt. Während die Werksteinarchitektur der Brückenwiderlager neoklassizistische Züge trägt, verweist der plastische Schmuck auf den Jugendstil. Besonders die großen Tierskulpturen, die wie Brückenwächter die Eckpfeiler bekrönen, sind typisch für die skulpturale Kunst des Jugendstils in Berlin. Die fischschwänzigen Widder und Stiere sind ausgezeichnete Arbeiten des Bildhauers Walter Schmarje. (3)
(1) Schliepmann, Hans: Berliner Brücken. In: Berliner Architekturwelt 16 (1914), S. 267, 271-273; Krause, Friedrich und Hedde, Fritz: Die Brückenbauten der Stadt Berlin seit dem Jahre 1897. In: Zeitschrift für Bauwesen 72 (1922), S. 33, Abb. 35-38; Möbius, Richard: Alfred Grenander. Berlin-Leipzig-Wien 1930; Wirth 1955, S. 232; Weinland 1994, S. 140; Dehio Berlin 2000, S. 449.
(2) Das Tragwerk besteht aus dreizehn eisernen Bogenträgern von über 56 m Stützweite.
(3) Auf der Charlottenburger Seite wurde eine Tierplastik im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1950 erfolgte der Wiederaufbau der Brücke, um 1987 wurden verlorene Teile rekonstruiert und Brückenlaternen nach historischem Vorbild aufgestellt.
Literatur:
- Wirth, Irmgard: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin 1955 / Seite 232
- Weinland, Martina, Wasserbrücken in Berlin, Berlin 1994 / Seite WV Nr.26 (dort w. Lit.)
- N.N./ Die Gotzkowsky-Brücke in Berlin in
Deutsche Bauzeitung 20 (1886) 84 / Seite 502-503 - N.N./ Alfred Grenander (Gotzkowskybrücke in Berlin) in
Moderne Bauformen 12 (1913) / Seite 284 - Schliepmann, Hans/ Berliner Brücken (Gotzkowskybrücke) in
Berliner Architekturwelt 16 (1914) / Seite 266, 268 - N.N./ Gotzkowsky-Brücke in
Baugewerks-Zeitung 43 (1911) / Seite 713 - Katamon Exposé / Seite 232ff.
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005
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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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