Denkmaldatenbank

MWT

Obj.-Dok.-Nr. 09050370
Bezirk Mitte
Ortsteil Moabit
Adressen Beusselstraße 44D
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnanlage & Stellwerk & Signalturm & Wasserstation
Entwurf 1892-1893
Umbau 1913
Entwurf Cornelius, Karl (Architekt)
Entwurf
Bauherr Kgl. Eisenbahn-Betriebsamt Stadt- und Ringbahn

Zwischen Beussel- und Putlitzbrücke dehnt sich der weiträumige Güterbahnhof Moabit aus, der 1891-93 mit Lagergebäuden, Ladestraßen, Lokomotivschuppen und Stellwerken zu einem wichtigen Güterumschlagplatz ausgebaut wurde. Durch den verkehrsgünstigen Standort an den Gleisen der Ringbahn und der Hamburg-Lehrter Eisenbahn erlangte er eine große Bedeutung für die Versorgung der umliegenden Industriegebiete in Moabit und Charlottenburg. Von den umfangreichen Anlagen blieb das 1892-93 erbaute Stellwerk Mwt, Beusselstraße 44 D erhalten, das in der Nähe der Beusselbrücke mit einem gelben backsteinverkleideten Unterbau, einem auskragenden Fachwerkgeschoss und einem ziegelgedeckten Dach auf sich aufmerksam macht. (1) Das turmartige Stellwerk, das noch sehr anschaulich die Atmosphäre und den technischen Standard des Bahnbetriebes vor 1900 vermittelt, wurde vom Eisenbahnamt im damals üblichen Backsteinstil entworfen, wobei das Fachwerk einen malerischen, heimatlichen Eindruck hervorrufen sollte. Das Gebäude war gleichzeitig Wasserturm für die Frischwasserversorgung der Dampflokomotiven. Es schloss sich ein halbrunder Lokomotivschuppen an, der jedoch den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel. Die turmartige Auslucht des Stellwerks leitete zum Lokomotivschuppen über, während der Wasserbehälter im Fachwerkgeschoss untergebracht ist. Karl Cornelius fügte 1913 einen Anbau für die Lampenputzer und Rangierer des Güterbahnhofs an.


(1) BusB 1896, Bd. 1, S. 248, Abb. 338; Stefan: Berliner Wassertürme Berlin 1986, S. 56-58. Die Abkürzung "Mwt" steht für Moabit West Turmstellwerk.

Literatur:

  • BusB X B 2 1984 &Katamon Exposé / Seite 314
  • Topographie Mitte/Tiergarten, 2005

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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