Denkmaldatenbank
Vorschule des Königlichen Luisen-Gymnasiums
09050361,T | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Moabit |
Adressen | Wilsnacker Straße 5 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1889-1890 |
Entwurf | Schulze, Johann David Friedrich Otto (Architekt) |
Ausführung | Cohn & Weber (Baugeschäft) |
Das bis zur Turmstraße reichende Gelände hinter der St. Johannis-Kirche wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert vom Kleinen Tiergarten abgetrennt. Dort entstanden zwei große freistehende Schulgebäude. An der Turmstraße, Ecke Wilsnacker Straße, errichtete man 1880-82 das Königliche Luisen-Gymnasium. (1) Der Backsteinbau wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später abgebrochen. Erhalten blieb nur das gegenüberliegende Erweiterungsgebäude der Lehranstalt, die 1889-90 errichtete Vorschule des Königlichen Luisen-Gymnasiums an der Wilsnacker Straße 5, die unmittelbar neben dem Kriminalgericht Moabit durch ihre hellrote Backsteinfassade auffällt. (2) Der Architekt, Friedrich Schulze-Kolbitz, ordnete gegenüber dem Hauptgebäude des Gymnasiums eine Dreiflügelanlage an, deren Haupteingang zur Wilsnacker Straße gerichtet ist, während die nördliche Schmalseite zur Turmstraße weist. Das zweigeschossige Gebäude zeigt die übliche Nüchternheit preußischer Staatsbauten mit schmückenden Elementen wie Ziergiebel über den Eingangsrisaliten, gliedernden Ziegellagen, geometrische Muster aus Glasursteinen und Sgrafittomalereien unter den spitzbogigen Blendfeldern der Risalitachsen. Formen der märkischen Backsteingotik dominieren. Das Gebäude ist heute in den Gerichtskomplex an der Turmstraße einbezogen, es wurde zuletzt 1983 restauriert.An der Südseite schließt sich das 1971-79 nach einem Entwurf von Gerhard Rümmler ausgeführte Erweiterungsgebäude des Landgerichts Berlin an, das funktional mit dem alten Schulhaus verbunden ist. (3) Auf der Freifläche vor dem Gerichtsgebäude wurde die bronzene Löwengruppe von Albert Wolf aufgestellt, die früher vor dem kriegszerstörten Alten Kriminalgericht an der Rathenower Straße stand. Die 1895 geschaffene Großplastik, die den Kampf eines Löwen gegen eine sich aufbäumende Schlange darstellt, veranschaulicht allegorisch die Aufgabe der Justiz, die Lüge zu bekämpfen und damit für Gerechtigkeit zu sorgen. (4)
(1) Das Gebäude wurde von Max Spitta entworfen und von Friedrich Schulze-Kolbitz ausgeführt, siehe BusB 1896, Bd. 2, S. 305-306; Das Staatliche Luisen-Gymnasium zu Berlin-Moabit 1882-1932. Berlin 1932; Wirth 1955, S. 88; BusB V C, S. 342-343.
(2) Wirth 1955, S. 88; BusB V C, S. 342-343.
(3) Dem Gerichtsgebäude musste ein 1893-95 errichtetes Dienstgebäude der Polizei weichen (ehemals Korpskommando und Ökonomische Kommission der Landgendarmerie).
(4) Wirth 1955, S. 210; Endlich/Wurlitzer 1990, S. 183.
Literatur:
- Oehlert, Wilhelm, Moabiter Chronik, Berlin 1910 / Seite 108 & 175 & 179
- BusB II/III 1896 / Seite 305-306
- BusB V C 1991 / Seite 342-343 (dort weitere Lit.)
- Das Staatliche Luisen-Gymnasium zu Berlin-Moabit 1882-1932,Heft 1 u. 2, Berlin 1932 / Seite (Angabe Heimatmuseum Tiergarten)
- Im Schatten der goldenen Flügel. Zur verdrängten GeschichteTiergartens, hrsg. v. GEW Berlin, Berlin 1984 / Seite 78-80
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 215
Teilobjekt Löwengruppe
Teil-Nr. | 09050361,T,001 |
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Sachbegriff | Plastik |
Datierung | 1895 |
Entwurf | Wolff, Albert (Bildhauer) |
Ausführung | Lauchhammer (Bronzegießerei) |
Literatur:
- Ethos und Pathos, 1990 / Seite 356
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
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