Denkmaldatenbank
199. und 205. Gemeindeschule
09050299 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Moabit |
Adressen | Levetzowstraße 26 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule & Sporthalle |
Datierung | 1894-1895 |
Entwurf | Blankenstein, Hermann (Architekt) |
Entwurf | Neumann (Maurermeister) |
Ausführung | Eckert & Danneberg |
Bauherr | Stadtgemeinde Berlin |
(...) an der Levetzowstraße 26 wurde 1894-95 die 199. und 205. Gemeindeschule errichtet, die zu den typischen Schulbauten des Stadtbaurats Hermann Blankenstein gehört. (1) Blankenstein ordnete den Klassentrakt so an, dass er den vielbefahrenen Kreuzungsbereich beherrscht. Neben dem Klassengebäude erhebt sich die Turnhalle, die mit der Längsseite zur Levetzowstraße weist. Ein rückwärtiges Lehrerwohnhaus wurde 1962 abgerissen. Hermann Blankenstein war seit 1872 für den städtischen Schulbau zuständig. Um auf das massive Bevölkerungswachstum zu reagieren, entwickelte er standardisierte Grundrisslösungen, die zu einer Typisierung des Schulbaus führten. Erst in den 1890er Jahren gab er seinen Bauten eine größere Individualität, ohne aber die für ihn charakteristische spätklassizistische Backsteinbauweise aufzugeben. Obwohl die 199. und 205. Gemeindeschule zu den letzten Werken des Stadtbaurats gehört, ist sie noch ganz dem Schulbautypus der 1880er Jahre verhaftet. Der blockhafte Klassentrakt mit gleichmäßig aufgereihten Bogenfenstern strahlt eine nüchterne Strenge aus. Der Mittelrisalit, der im vierten Geschoss die Aula aufnimmt, wurde besonders betont. Eine besondere Qualität äußert sich in der farbigen Backsteinverkleidung, die für Blankenstein typisch ist. Die orangeroten Wandflächen sind mit dunkelroten Ziegelbändern aufgelockert. Das Hauptgesims ist aus Terrakottasteinen gebildet. Vor allem die reich dekorierte Turnhalle, die über ein nicht mehr vorhandenes Portal an den Klassentrakt angebunden war, besitzt hervorragende Terrakottaarbeiten. Die ornamentierten Reliefs mit den Inschriften "FRISCH", "FROMM", "FROH" und "FREI" verweisen auf die Ideale der Turnbewegung. In der Turnhalle ist die ursprüngliche, offene Holzbalkendecke zu sehen. Eine abgehängte eiserne Binderkonstruktion dient der Aufhängung von Turngeräten.
1) Wirth 1955, S. 90-91; BusB V C, S. 351; Dehio Berlin 2000, S. 438-439.
Literatur:
- Inventar Tiergarten, 1955 / Seite 90-91
- Reclam Berlin, 1991 / Seite 193
- Dehio, Berlin, 1994 / Seite 477
- BusB V C 1991 / Seite 351
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 237f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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