Denkmaldatenbank
ehem. Jugoslawische Gesandtschaft
09050284 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Tiergarten |
Adressen | Rauchstraße 17, 18 Drakestraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Botschaft |
Entwurf | 1938 |
Datierung | 1939-1940 |
Entwurf | March, Werner (Architekt) |
Ausführung | Rainke, T. F. (Bildhauer) |
Entwurf | Breker, Arno |
Bauherr | Reichsbaudirektion Berlin |
(...) die Jugoslawische Gesandtschaft, die das Grundstück Rauchstraße 17-18 einnimmt. (1) Das 1938-40 ausgeführte Botschaftsgebäude stammt von Werner March, dem Architekten des Berliner Olympiastadions. Die winkelförmige Baugruppe besteht aus einem dreigeschossigen, leicht zurückgesetzten Kanzleitrakt an der Rauchstraße und einem lang gestreckten zweigeschossigen Residenztrakt an der Drakestraße, der Wohn- und Empfangsräume enthielt. Der rückwärtige Garten reicht bis zur Corneliusstraße. Werner March musste sich an die Vorstellungen des Generalbauinspektors halten, sodass er strenge, verschlossen wirkende Fassaden mit kantig gerahmten Fenstern und schweren Dachgesimsen entwarf. Während der Residenztrakt eine flächige Verkleidung aus Travertinplatten erhielt, besitzt der Kanzleitrakt geputzte Fassaden mit Gesimsen und Fensterbändern aus Travertin. Die Mönch-Nonnen-Deckung, die in Dalmatien häufig anzutreffen ist, spielt dezent auf landestypische Traditionen an. Arno Breker schuf das Wappenrelief über dem Hauptportal und den Frauenkopf über dem dreiteiligen Balkonfenster des Festsaals. Dessen schmiedeeiserne Brüstung stammt von Ludwig Gies. Das Wappen über dem Eingang des Kanzleitrakts war eine Arbeit der jugoslawischen Künstlerin Vilma Lehrmann. Zum Botschaftsgebäude gehören großzügig bemessene Räumlichkeiten mit gediegener Ausstattung, darunter ein marmorverkleidetes Treppenhaus und ein vornehmer Festsaal im Residenztrakt. Das Haus, das in der Nachkriegszeit als Oberstes Rückerstattungsgericht genutzt wurde, beherbergt heute die Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik.
1) Voß, Erich: Neue Gesandtschaftsbauten in Berlin. In: Die Kunst im Deutschen Reich 4 (1940), S. 149-160, 162-163; Bender, Ewald: Das Kunstschmiedehandwerk im Kriege. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 62 (1942), S. 105-106; Muschelkalk im Städtebau. In: Bauamt und Gemeindebau 23 (1941), S. 4-5; Wirth 1955, S. 75; BusB III, S. 116, 118-119, 121; Kühne 1988, S. 90-93; Dehio Berlin 2000, S. 429.
Literatur:
- Voß, Erich: Neue Gesandtschaftsbauten in Berlin, in: Die Kunst im Deutschen Reich (1940) / Seite (Architekturteil "Die Baukunst") 157-163
- Inventar Tiergarten, 1955 / Seite 75-76
- Dehio, Berlin, 1994 / Seite 231
- Schmidt, Thomas; Werner March: Architekt des Olympiastadions 1894-1976, 1992 / Seite .
- Reclam Berlin, 1991 / Seite 212
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 137f.
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