Denkmaldatenbank
ehem. Norwegische Botschaft
09050283 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Tiergarten |
Adressen | Rauchstraße 11 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Botschaft |
Entwurf | 1938 |
Datierung | 1940-1941 |
Umbau | 1987 |
Entwurf | Estorff, Otto von & Winkler, Gerhard (Architekt) |
Ausführung | Reichsbaudirektion |
Bauherr | Deutsches Reich |
Auf dem Geländestreifen an der Rauchstraße wurde 1983-84 zur Internationalen Bauausstellung nach einem städtebaulichen Entwurf von Rob Krier eine Wohnanlage mit blockartigen Stadtvillen errichtet. (1) Dabei handelt es sich allerdings nicht um Villen im herkömmlichen Sinn, denn die Wohnbauten sind als Mehrfamilienhäuser angelegt. In die Wohnanlage ist die Norwegische Gesandtschaft an der Rauchstraße 11, Ecke Drakestraße, integriert. (2) Der 1940-41 errichtete Bau auf L-förmigem Grundriss stammt von der Architektengemeinschaft Otto v. Estorff und Gerhard Winkler, die sich durch qualitätvolle Wohnhäuser in Potsdam und Umgebung einen Namen gemacht hatte. Die Gebäudehöhe des Botschaftsgebäudes und die architektonische Gliederung mit drei Hauptgeschossen über einem ausgebauten Sockelgeschoss richtete sich nach dem benachbarten Palais der Niederländischen Gesandtschaft, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Mit diesem war das Gebäude ursprünglich durch eine hohe, als Automobilvorfahrt dienende Doppelarkade verbunden. Die hell verputzten sowie am Sockel, an den Hausecken, Fenstergewänden und am Dachgesims mit Kalkstein verkleideten Fassaden zeichnen sich durch ihre schlichte Strenge aus. Mit einem Balkon ist das zweite Stockwerk als Repräsentationsgeschoss hervorgehoben. Die Gesellschaftsräume wie auch die Hallen im ersten und zweiten Stockwerk besitzen noch ihre originale wandfeste Ausstattung. Damit gehört die Norwegische Gesandtschaft zu den wenigen überlieferten Zeugnissen der 1940er Jahre. Das Botschaftsgebäude wurde aufgrund der Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen 1941 vom Auswärtigen Amt übernommen. In der Nachkriegszeit diente es der norwegischen Militärmission in Berlin. Dem Gebäude wurde 1983-84 spiegelbildlich ein von Aldo Rossi entworfenes Wohnhaus zur Seite gestellt.
1) Die Bauten stammen von Rob Krier, Francy Valentini und Hubert Hermann, Aldo Rossi, Henry Nielebock und Partner, Klaus-Theo Brenner, Benedict Tonon, Giorgio Grassi sowie Hans Hollein, siehe Jaeger 1991, S. 34-38.
(2) Ein Dienstgebäude des Auswärtigen Amtes in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 63 (1943), S. 101-108; BusB III, S. 122; Dehio Berlin 2000, S. 429.
Literatur:
- Inventar Tiergarten, 1955 / Seite 172
- Schäche, Wolfgang, Das "Diplomatenviertel" in Berlin-Tiergarten, Gutachten, Berlin 1985 Zentralblatt der Bauverwaltung 63 (1943) / Seite 101-108
- BusB III 1966 / Seite 122
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 137
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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