Denkmaldatenbank
Haus Lessing
09050259 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Moabit |
Adressen | Bundesratufer 2 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1912-1913 |
Umbau | 1985 |
Entwurf & Ausführung | Jacobowitz, Georg (Architekt & Baugeschäft) |
Bauherr | Spielhagen, Paul (Kaufmann) |
Bauherr | Spielhagen, Erich (Architekt) |
Das unweit der Lessingbrücke 1912-13 erbaute Haus Lessing, Bundesratufer 2, bildet einen architektonischen Höhepunkt an der Uferstraße der Spree. (1) Der mächtige fünfgeschossige Bau beherrscht mit seiner breit gelagerten Fassade den Stadtraum an der Lessingbrücke. Georg Jacobowitz entwarf die aus Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude bestehende Wohnanlage für Paul und Erich Spielhagen. (2) Der klare, symmetrische Fassadenaufbau ist beeinflusst vom Neoklassizismus, einem strengen, reduzierten Stil, der sich in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg verbreitete. Fast über die gesamte Breite der Fassade erstreckt sich ein hervortretender erkerartiger Wandabschnitt mit Loggien und Balkonen, der an der Traufe zurückspringt. Das folgende Dachgeschoss wird von einem mächtigen Dreiecksgiebel bekrönt. Zur vornehmen Ausstrahlung der Straßenfassade passt die noble Gestaltung des Eingangsbereichs. Vestibül und Treppenhaus besitzen eine kunsthandwerklich auserlesene Ausstattung mit Holzvertäfelung, Malereien und feingliedrigem Treppengeländer. Die herrschaftlichen, außerordentlich großen Sechszimmerwohnungen des Vorderhauses verfügen über getrennte Wohn-, Wirtschafts- und Schlafzimmerbereiche, wobei die wichtigen Wohn- und Gesellschaftsräume als Enfilade an der Straßenseite liegen. Die gewölbte Diele besitzt einen direkten Zugang zu Salon und Herrenzimmer, während man das Speisezimmer über getrennte Zugänge von Küche und Diele erreichen kann. Dagegen zeigt das Quergebäude mit sieben Ein- und Zweizimmerwohnungen an den beiden Treppenhäusern, die jedoch alle mit Bädern und Kochnischen ausgestattet waren, eine äußerst dichte Ausnutzung. Eine Besonderheit ist der Dachgarten, der sich zu beiden Seiten des übergiebelten Dachgeschosses erstreckt. Das Haus Lessing wurde 1985-86 restauriert und teilweise umgebaut. (3)
1) Monke 1968, Bd. 1, S. 68, Bd. 2, Abb. 63; BusB IV B, S. 122-123.
2) Der westliche Seitenflügel wurde im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
3) Restaurierung und Umbau erfolgten 1985-86 unter der Leitung der Architekten Bassenge, Puhan-Schulz und Partner.
Literatur:
- BusB IV B 1974 / Seite 122-123
- Katamon Exposé / Seite 229f.
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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