Denkmaldatenbank

13. Realschule

Obj.-Dok.-Nr. 09050250
Bezirk Mitte
Ortsteil Hansaviertel
Adressen Altonaer Straße 26
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schule
Datierung 1901-1902
Umbau 1976
Entwurf Hoffmann, Ludwig Ernst Emil (Architekt)
Ausführung Hochbauinspektion II a
Bauherr Stadtgemeinde Berlin

An die ursprüngliche Bebauung erinnert das alte Schulgebäude an der Altonaer Straße 26, das heute in einer völlig verfremdeten Umgebung steht. Die Uferstraße ist aufgehoben, die benachbarten Wohnhäuser fehlen, stattdessen schließt sich an die Schule ein blockartiger Neubau an. Die Spreeseite war ursprünglich die Hauptfassade, während die Gebäudefront an der Lessingstraße zum Innenhof wies. Die 13. Realschule wurde 1901-02 von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann unter Mitarbeit von Vinzent von Dylewski errichtet. (1) Der viergeschossige Klassentrakt war in die Blockrandbebauung am Schleswiger Ufer eingebunden. Ludwig Hoffmann nahm sich die norddeutsche und niederländische Renaissance zum Vorbild, denn er wollte sich im Hansaviertel auf die Lebenswelt der Hansestädte beziehen. Das mit Backstein verblendete Schulgebäude wird durch waagerechte Bänder und Schmuckteile aus Sandstein gegliedert. An norddeutsche Bürgerhäuser erinnern die Kreuzstockfenster, das Hauptportal und der mächtige Stufengiebel. Mit dem außerordentlich steilen, weit überstehenden Satteldach ist der Klassentrakt weithin sichtbar. Der Stufengiebel überragt das Dach. Hinter der Balustrade, die den Giebel abschließt, ist eine längliche Plattform ausgebildet. Die ganze Fassade ist mit kleinen Sandsteinreliefs überzogen. An den Brüstungsbändern sieht man abwechselnd Masken und Bildreliefs. Die symbolischen Darstellungen für Maschinenbau, Physik, Chemie und Geographie verdeutlichen das technisch und naturwissenschaftlich ausgerichtete Profil der weiterführenden Lehranstalt. Die Bildhauerarbeiten stammen von Hans Latt und Ernst Westpfahl, die auch das mächtige Hauptportal schufen. Der Eingang mit dem Wappen der Stadt Berlin wird von einem Dreiecksgiebel und flankierenden Obelisken bekrönt. Hinter dem Klassentrakt waren ursprünglich das Lehrerwohnhaus und die Turnhalle angeordnet. Diese Bauten wurden 1970 abgerissen.


1) Hoffmann, Ludwig: Neubauten der Stadt Berlin 3 (1904), S. XII, Tafeln 33-34; Rapsilber, Maximilian: Berliner Schulbauten. In: Der Baumeister 2 (1904), S. 118; Wirth 1955, S. 92; Schmidt-Clausing, Fritz: Das Hansa-Viertel. Von den Schöneberger Wiesen zur "Stadt von Morgen". 2. Auflage Berlin 1957, S. 25-26; BusB V C, S. 68, 356.

Literatur:

  • Inventar Tiergarten, 1955 / Seite 92
  • Schmidt-Clausing, F., Das Hansaviertel, Berlin 1954 / Seite 23-24
  • Schmidt, H.P., Chronik des Bezirks Tiergarten, Berlin 1961 / Seite 73
  • BusB V C 1991 / Seite 356
  • Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 198

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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