Denkmaldatenbank
Mietshaus Elberfelder Straße 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18
09050179 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Moabit |
Adressen | Elberfelder Straße 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1907-1909 |
Die Wohnungen im Rheinisch-Westfälischen Viertel waren meist nicht besonders groß. Die Mehrzahl der Wohneinheiten verfügte über zwei bis drei Zimmer. Trotzdem sind die Straßenfassaden sorgfältig gegliedert und dekoriert. Mit dem Ensemble Elberfelder Straße 8-18 blieb eine geschlossene Mietshausgruppe erhalten, die anschaulich die ambivalent zwischen Tradition und beginnender Moderne stehende Mietshausarchitektur in Berlin vor dem Ersten Weltkrieg dokumentiert. Die qualitätvollen Straßenfassaden sind von Neoklassizismus, Jugendstil und Reformarchitektur geprägt. Neben den üblichen Mietshäusern ist auch der auf dem Genossenschaftsgedanken basierende Reformwohnungsbau vertreten.
Die beiden Mietshäuser Elberfelder Straße 8 und 9 wurden 1907-08 von Otto Berlich errichtet, einem bekannten Landhausarchitekten, während Carl Schmidt die Ausführung übernahm. Otto Berlich wählte unterschiedliche Stilformen, um die Gebäude zu differenzieren. Das Haus Elberfelder Straße 9 verweist auf den Landhausstil des frühen 20. Jahrhunderts, während das Haus Elberfelder Straße 8 eher dem Neoklassizismus verpflichtet ist. Darauf deutet der breite, fast über die gesamte Hausbreite reichende Frontispiz mit kräftigem Balkenfries und Dreiecksgiebel. Das in die Blickachse der einmündenden Essener Straße gestellte Gebäude besitzt eine stadtbildprägende Ausstrahlung. Die Balkone und Loggien sind als Motive der Reformarchitektur zu verstehen. Dem 1909 erbauten Mietshaus Elberfelder Straße 18 gab Johannes Müller eine streng symmetrische Straßenfront mit klassizistisch beeinflusstem Dekor. Der ruhige, gediegene Fassadenaufbau wird heute durch das großflächig ausgebaute Dachgeschoss gestört. Diese Veränderung geht auf eine 1988 ausgeführte Modernisierung zurück. Die 1907-09 erbauten Mietshäuser Elberfelder Straße 14-17 des Architekten und Bauunternehmers Carl Schmidt aus Pankow sind mehr dem Jugendstil zugewandt. Carl Schmidt übernahm Entwurf und Ausführung, verkaufte die Häuser teilweise aber schon vor der Fertigstellung. Während die Häuser Elberfelder Straße 15-17 ihren Fassadendekor weitgehend verloren haben, ist die ursprüngliche Ausstattung der Eingangsbereiche noch vorhanden. Im Gegensatz zu den Fassaden wurden vor allem neoklassizistische Formen gewählt, wie an den Kassettendecken und an der Wandverkleidung aus Marmor sehen kann. Das Mietshaus Elberfelder Straße 17 besitzt ein prächtiges Vestibül unter einem kassettierten Tonnengewölbe, während die Wandspiegel mit einem Wellengiebel enden.
Literatur:
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 226f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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