Denkmaldatenbank
Mietshaus Bissingzeile 11
09050166 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Tiergarten |
Adressen | Bissingzeile 11 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1895-1897 |
Entwurf | Garnn und Krantz & Cremer und Wolffenstein (Architekt) |
Ausführung | Aktiengesellschaft für Bauausführungen |
Bauherr | Potsdamer-Straße-Baugesellschaft mbH |
Hinter den Verwaltungs- und Geschäftshäusern der Straße Am Karlsbad treffen wir an der Bissingzeile 11 auf den Rest einer Häusergruppe, der von einer zusammenhängenden Privatstraßenbebauung des ausgehenden 19. Jahrhunderts zwischen Potsdamer Straße und Lützowstraße übrig geblieben ist. (1) Abgeschirmt vom Straßenlärm sollte hier gehobener Wohnraum für wohlhabende Bürger geschaffen werden. Bereits 1890 hatten die Maurermeister Paul Garnn und Otto Krantz versucht, das Hinterland des Grundstücks Potsdamer Straße 121 neben der Königlichen Hochschule der Musik mit einer schmalen Privatstraße, begleitet von herrschaftlichen Mietshäusern, zu erschließen. (2) Baurechtliche Bestimmungen, Grundstückszukäufe und Finanzierungsprobleme erschwerten die Realisierung des Projekts, für das man die Potsdamer Straße Baugesellschaft mbH gegründet hatte. Mit den Bauarbeiten wurde 1895 begonnen, die letzten Mietwohnungen waren 1897 bezugsfertig. Die Anlage bestand aus dreizehn Hauseinheiten, die sich ausgehend von der Potsdamer Straße mäanderförmig längs der heutigen Bissingzeile bis zur Lützowstraße hinzogen. Es bildete sich somit eine Abfolge von Vorhöfen. An ihnen waren die Gesellschafts- und Wohnräume angeordnet. Noch während der Bauphase wurden die damals sehr gefragten Architekten Wilhelm Cremer und Richard Wolffenstein zur Verschönerung der Wohnanlage hinzugezogen. Sie gaben den viergeschossigen Mietshäusern ein ehrwürdiges Gepräge mit Stilelementen der altdeutschen Renaissance. Davon zeugt das erhaltene Gebäude Bissingzeile 11, bei dem allerdings viele Dekorteile und Dachaufbauten fehlen. Vom Mietshaus Bissingzeile 5 blieb nur das reich gegliederte Sandsteinportal erhalten.
1) BusB 1896, Bd. 3, S. 203, [Portal Potsdamerstrasse 121a] in: Berliner Architekturwelt 1 (1898/99), S. 332; Berliner Wohnbaublöcke. In: Der Städtebau 2 (1905), S. 143, Tafel 74; Weiß, Albert: Können die in den heutigen großstädtischen Wohnverhältnissen liegenden Mängel und Schäden behoben werden? Berlin 1912; BusB IV A, S. 239, BusB IV B, S. 133.
2) Die Königliche Hochschule für Musik befand sich seit 1882 in einer umgebauten Villa, die sich der Rechnungsrat F. A. Schneider auf dem Grundstück Potsdamer Straße 120 in den Jahren 1834-36 errichtet hatte. Das im Krieg zerstörte Gebäude lag südlich der Einmündung der Bissingzeile. Die von der Potsdamer-Straße-Baugesellschaft mbH angelegte Bissingzeile verlief direkt entlang der Grundstücksgrenze der Hochschule.
Literatur:
- BusB II/III 1896 / Seite 203
- Berliner Architekturwelt 1 (1899) / Seite 332f
- Der Städtebau 2 (1905) / Seite 143
- Wochenschrift des Architekten-Vereins Berlin 8 (1913) / Seite 14
- Topographie Mitte/Tiergarten, 2005 / Seite 149
- BusB IV A 1970 / Seite 239, Obj. 3
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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