Denkmaldatenbank
Innenhof Niebuhrstraße 58
09046605 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Niebuhrstraße 58 |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Innenhof |
Datierung | 1911 |
Entwurf | Jacobowitz, Georg (Architekt) |
Bauherr | Gebrüder Spielhagen |
Die zusammenhängenden Gartenhöfe der Mietshäuser Niebuhrstraße 57 und 58 zeichnen sich durch ihre herausragende künstlerische Gestaltung aus. Entwurf und Ausführung übernahm 1911 in beiden Höfen der Architekt Georg Jacobowitz, der die seit der Jahrhundertwende beginnende Hinwendung zu architektonischen Gestaltungsidealen in der Gartenkunst aufnahm. Zentimeter tiefen, derzeit trockenen Wasserbecken begleitet wird. Zwei Stufen führen im Norden und Süden in die Pergola, in deren Kiesfläche mittig eine geklinkerte Brunnenstele steht, die vormals mit einer Figur bekrönt war. Um die Brunnenanlage herum und zwischen den Pergolapfeilern sind mit einer roten Rollschicht eingefasste Pflanzbeete angeordnet, weitere begleiten an den Häuserwänden die umlaufenden Wege. Der Hof Niebuhrstraße 58 ist ebenfalls aufwendig geschmückt. Über einem etwa zehn mal 15 Meter messenden Rechteck erhebt sich ein Plateau aus Kalkstein, das in Längsrichtung über jeweils vier breite Klinkerstufen erreichbar ist. Das Plateau selbst wird durch niedrige Kalksteinpfeiler gefasst und seine Mitte durch einen Brunnen betont. Aus einem geklinkerten Vierpassbecken erhebt sich eine Stele mit vier Maskenpfeilern, aus denen ursprünglich Wasserstrahlen in das Becken fielen; heute ist es bepflanzt. In den vier Ecken des kiesgedeckten Plateaus befinden sich mit Klinker begrenzte Beete, von denen die beiden vorderen mit je einer Kastanie bestanden sind. Pflanzbeete mit roter Rollschicht liegen zwischen Haus und umlaufendem Weg, dessen rotes Betonverbundsteinpflaster wie im benachbarten Hof die ursprünglich roten, sechseckigen Mettlacher Fliesen ersetzt. Die Seitenflügel an der gemeinsamen Grundstücksgrenze reichen nicht bis an das Gartenhaus heran. Dieser Durchlass belichtet die Höfe besser und macht sie als Einheit erlebbar, wenn auch ein geplanter Verbindungsweg nie realisiert wurde. Auffällig ist bei beiden Anlagen die geschickte Materialverwendung, die Bezug auf die Wohnhäuser nimmt - Kalksteinelemente finden sich in den Sockelgeschossen wieder und die roten Klinker nehmen die Ziegeleindeckung des Gesimsbandes über dem ersten Stock auf - und Wohngebäude und Höfe als harmonisches Ganzes bildet.
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