Denkmaldatenbank
Perelsplatz mit Sintflutbrunnen
09046603,T | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Friedenau |
Adressen | Perelsplatz |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Stadtplatz & Brunnen & Kriegerdenkmal |
Datierung | 1907 |
Entwurf | Zahn, Fritz (Gartenarchitekt) |
Der Perelsplatz (Abb. 172 f., Liste Nr. 176) ist integraler Bestandteil der symmetrischen Figur der Carstenn-Planung mit einer U- oder Zirkus-Form und einer der vier oblongen Plätze nordöstlich der als Symmetrieachse dienenden Bundesallee (ehemals Kaiserallee). Der heute rechteckige Blockplatz steht mit den Schmalseiten in axialer Sichtbeziehung zur Hähnelstraße und zum Wagner-Viertel mit dem zentralen Cosimaplatz.
Am nordwestlichen Platzrand dominiert das repräsentative, 1901-02 von Paul Engelmann und Erich Blunck errichtete Gymnasium mit dem ehemaligen Direktorenwohnhaus von Johannes Duntz 1905-06, während südlich, durch eine Straße getrennt, Landhäuser und repräsentative Mietshäuser der achtziger beziehungsweise der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts anschließen.Die 1907 nach einem Entwurf des Königlichen Gartenbaudirektors Fritz Zahn (1872-1942) ausgeführte Platzgestaltung ist stilistisch noch dem Historismus der Lenné-Meyer-Schule verpflichtet.
Sie ermöglicht mit ihren landschaftlichen Partien in Verbindung mit repräsentativen geometrischen Platzbereichen sowie einem funktional geführten Wegenetz, das auch einen großen, eiförmigen Kinderspielplatz an der Ostseite einbezieht, schon zu dieser Zeit eine vielfältige Nutzung.
Anstelle eines Schmuckplatzes ist heute eine Rasenfläche mit halbkreisförmiger südlicher Ausbuchtung axial auf den Eingang des Gymnasiums bezogen. In ihrem Zentrum steht ein Kriegerdenkmal in Form eines Kalksteinobelisken, das 1923 für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen Friedenaus errichtet wurde. Den Rasenplatz schirmen eine Buchenhecke und zahlreiche Bäume - darunter Birken, alte Eiben und Ilex - ab. Zwei Diagonalwege und ein nördlich verlaufender Randweg mit Pflasterstreifen auf den Hauptwegen erschließen die Anlage, deren locker bis dicht mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte Rasenflächen mit hainartigen Partien abwechseln.
Zum charakteristischen Baumbestand gehören unter anderem alte Buchen, Eichen, Magnolien, zahlreiche Eiben, aber auch viele Birken wie im Kreuzungsbereich der Diagonalwege und auf dem noch von einigen Rotdornen gesäumten Kinderspielplatz. Östlich davon bildet der Sintflutbrunnen, der als Hauptwerk des Bildhauers Paul Aichele (1859-um 1924) gilt, einen Point de vue für die Hähnelstraße. Der 1895 entstandene, 1909 am Südwestkorso Ecke Görresstraße aufgestellte Brunnen fand 1931 auf dem Perelsplatz einen neuen Standort, wobei der bis dahin rechteckige Rasenplatz in ein Rondell umgestaltet wurde. Der noch vom Neobarock geprägte Brunnen zeigt eine Figurengruppe an einem Felsblock, auf dessen Spitze eine Mutter ihr gerettetes Kind umschließt. Am Sockel reicht sich ein nacktes, ertrinkendes Paar die Hände. Den Rundplatz um den Brunnen fassen nördlich und südlich Zierstrauchhecken ein, die Nischen für Bänke aussparen.
Um den Brunnenplatz und nördlich davon in Nähe der Bedürfnisanstalt von Hans Altmann von 1909-10 finden sich noch Tiergartengitter am Wegrand, die auch den südlichen Platzrand mit Banknischen einfassen. Die Grundstruktur des Platzes ist im Vergleich mit Situationsplänen von 1929 bis heute überliefert.
Literatur:
- BusB XI 1972 / Seite 289
- Ebling/ Friedenau, 1986 / Seite 66
- Ethos und Pathos I, 1990 / Seite 12-14
- Ethos und Pathos II, 1990 / Seite 403f.
- Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 117-118
Teilobjekt Sintflutbrunnen
Teil-Nr. | 09046603,T,001 |
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Sachbegriff | Brunnen |
Datierung | um 1895 |
Entwurf | Aichele, Paul (Bildhauer) |
Literatur:
- Berliner Plätze. Photographien von Max Missmann, Berlin 1992 / Seite 112
Teilobjekt Kriegerdenkmal
Teil-Nr. | 09046603,T,002 |
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Sachbegriff | Kriegerdenkmal |
Datierung | 1923 |
Literatur:
- Weinland/ Kriegerdenkmäler in Berlin, 1990 / Seite 206
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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