Denkmaldatenbank
Wasserwerk Teufelssee
09046570,T | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Grunewald |
Adressen | Teufelsseechaussee 22, 24, 26, 28 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wasserwerk |
Neben dem unscheinbaren Pechsee ist der wesentlich größere Teufelssee das einzige natürliche Gewässer in diesem Teil des Grunewalds. An seinem Nordwestufer, an der Teufelsseechaussee 22-28, steht eines der bedeutendsten technischen Denkmale Berlins aus dem vorigen Jahrhundert, das ehemalige Wasserwerk Teufelssee. In weiten Teilen hat es trotz der 1969 erfolgten Stillegung seine ursprüngliche Gestalt bewahren können, die im Äußeren wie Inneren von handwerklich und künstlerisch vorzüglicher Industriearchitektur zeugt.
Das Wasserwerk ist im wesentlichen in zwei Baustufen entstanden. Aus der Zeit um 1872 stammt das Beamtenwohnhaus. Als zweigeschossiger Backsteinrohbau wurde es mit einer lebhaft gegliederten Hauptfassade versehen. Der vorkragende Eingangsbereich, die Exedra, die gekoppelten und rundbogig geschlossenen Drillingsfenster, letztlich auch die an Schweizerhäuser erinnernden Satteldächer reflektieren noch die späte Schinkelnachfolge. Der gleichen Bauzeit gehört das eigentliche Hauptgebäude an. Es setzt sich aus dem Maschinen- und Kesselhaus, dem runden Sammelbrunnenhaus und dem separat stehenden Schornstein zusammen. Während das Äußere des Hauptgebäudes durch den kleinteiligen, auf Formsteine verzichtenden Baudekor und den reizvollen Kontrast zwischen runden und eckigen Formen belebt wird, besticht sein Inneres durch eiserne Dachkonstruktionen in Gestalt filigraner Tragwerke. Darüber hinaus haben sich wertvolle Maschinen erhalten, von denen eine Dampfmaschine aus der traditionsreichen Wöhlertschen Maschinenfabrik von 1873 als die älteste erhaltene der Berliner Wasserwerke gilt. Im Gegensatz zu diesem Bau sind es vor allem Funktion und technikgeschichtlicher Zusammenhang, die die drei Bauten der frühen neunziger Jahre charakterisieren: das Rieseler-Gebäude, den südlich sich anschließenden sogenannten Langsamfilter sowie den abermals südlich davon gelegenen Reinwasserbehälter.
Nachdem das Wasserwerk, das ursprünglich neben dem größeren Werk Beelitzhof am Wannsee Stadt und später Bezirk Charlottenburg und weite Teile der Berliner Vororte mit Frischwasser zu versorgen hatte, lange vom Abriß bedroht war, dient es seit 1983 als sogenanntes Ökowerk der Natur- und Umweltschutzbewegung.
Literatur:
- Bark, Willy: Chronik von Alt-Westend, Berlin 1937 / Seite 31 ff.
- BusB II/III 1896 / Seite 320f.
- Ingenieurbauwerke in und um Berlin, 1906 / Seite 204
- Technische Sehenswürdigkeiten in Deutschland, Bd. 5, Berlin, München 1980 / Seite 48
- Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 195ff.
- Eckert, Kurt/ Wasserwerk und Ökowerk Teufelssee, Grunewald, in: Reparieren, Renovieren, Restaurieren. Vorbildliche Denkmalpflege in Berlin, Berlin 1998 / Seite 44f.
Teilobjekt Beamtenwohnhaus mit Mieterställen und Schuppen
Teil-Nr. | 09046570,T,001 |
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Sachbegriff | Beamtenwohnhaus & Schuppen |
Datierung | 1873 |
Entwurf | Hanshent & Schmetzer? |
Teilobjekt Maschinenhaus (Hauptgebäude)
Teil-Nr. | 09046570,T,002 |
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Sachbegriff | Maschinenhaus |
Datierung | 1872 |
Entwurf | Hanshent & Schmetzer |
Teilobjekt Rieselergebäude
Teil-Nr. | 09046570,T,003 |
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Sachbegriff | Rieselergebäude |
Datierung | 1892 |
Teilobjekt Reinwasserbehälter
Teil-Nr. | 09046570,T,004 |
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Sachbegriff | Wasserbehälter |
Datierung | 1890-1892 |
Teilobjekt Langsamfilter
Teil-Nr. | 09046570,T,005 |
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Sachbegriff | Langsamfilter |
Datierung | 1892 |
Teilobjekt Sandwäsche
Teil-Nr. | 09046570,T,006 |
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Sachbegriff | Sandfang |
Datierung | 1892 (?) |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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