Denkmaldatenbank

Landhaus Taubertstraße 14 Menzelstraße

Obj.-Dok.-Nr. 09046548
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Grunewald
Adressen Taubertstraße 14

Menzelstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Landhaus
Datierung 1922-1923
Umbau 1956
Bauherr Nossoff, Iwan
Entwurf Hugo und Otto Schellenberg (Architektensozietät)
Ausführung Industriebau AG

Die Parzellierung des gesamten seit der Jahrhundertwende im Besitz des Verlegers Scherl befindlichen ehemaligen Forstdienstackers begann mit der Anlegung der Rathenauallee - seit 1933 Taubertstraße (219) -, die nach dem ein Jahr zuvor in der Koenigsallee von Rechtsextremisten ermordeten deutschen Außenminister benannt wurde. Durch Zusammenlegung noch nicht bebauter Parzellen an der Peripherie und durch die neuentstandenen Parzellen im Innenbereich wurden Grundstücke geschaffen, deren Größe selbst die der bevorzugten Seelagen übertrafen. (220) An der Taubertstraße haben sich nur zwei erhalten. Auf dem Eckgrundstück Menzelstraße 18/Taubertstraße 14 ließ sich 1922/23, also unmittelbar nach der Vollendung der Rathenauallee, Ivan Nossow durch Hugo und Otto Schellenberg ein für beide Architekten charakteristisches Bauwerk errichten. Es handelt sich um einen nahe an die Straße gerückten zweigeschossigen traufständigen Bau mit Walmdach, symmetrischer Putzfassade, Säulenportikus, Rundbogenfenstern im Haupt- und Rechteckfenstern im Obergeschoß. Das Gebäude war ein direktes Vorbild für die beiden ebenfalls durch die Gebrüder Schellenberg, allerdings sieben Jahre später an der Bismarckallee ausgeführten Landhäuser. Während dort die Gebäude weit hinter die Baufluchtlinie zurücktreten und damit den großzügigen herrenhausartigen Anspruch der gesamten Anlage unterstreichen, nimmt die Nahsicht den hochherrschaftlichen Anspruch zurück. (221)


219) Die Straße wurde während des Dritten Reichs in Taubertstraße umbenannt, eine Bezeichnung, die schon die kleine, südlich bis zur Hagenstraße führende Verbindung trug.

220) Vgl. Übersichtsplan von 1928.

221) Die Einfriedung - Hervorhebung der Eingangs- und Torpylonen durch Laternen, schlichte Eisenvergitterung - 1925/26 geschaffen. Erste Wohnungsumbauten 1937, der Umbau zuerst in ein Altenhospital, dann zum heute noch bestehenden Kinderkrankenhaus 1954-56; südlich an den ehemaligen Wintergartenaltan anschließender Neubau aus den frühen siebziger Jahren.

Literatur:

  • Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 122

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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