Denkmaldatenbank
Landhaus Höhmannstraße 9
09046495 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Grunewald |
Adressen | Höhmannstraße 9 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Landhaus |
Datierung | 1911-1912 |
Umbau | 1978, 1890 |
Entwurf & Ausführung | Gessner, Albert (Architekt) |
Bauherr | Rötger, Max (Landrat a.D.) |
Gleichzeitig mit dem Landhaus Hepner erbaute Albert Gessner 1911/12 in der Höhmannstraße 9 das Landhaus Rötger. Sowohl wegen seines Standorts als auch in seiner architektonischen Gestaltung ist dieses Bauwerk wichtig. Man wählte, obwohl das Grundstück ursprünglich bis zur Koenigsallee reichte, statt des exponierten, auch städtebaulich wirkungsvollen Standortes eine Position an der ruhigen Nebenstraße. Auf eine repräsentative Gestaltung wurde dennoch größter Wert gelegt. Leider wird das Landhaus seiner architekturgeschichtlichen Bedeutung innerhalb der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts nur noch bedingt gerecht, da schon 1938 der Mittelgiebel durch den heutigen Abschluß über dem Mittelrisaliten ersetzt wurde, zudem jüngst Wohnungsteilungen stattfanden. (310) Trotz dieser Einschränkungen dokumentiert aber auch noch der jetzige Zustand des Hauses - das einzige Projekt Gessners in Grunewald - seinen hohen künstlerischen Rang. In beträchtlicher Tiefenstaffelung setzt es sich aus einem schmaleren vorderen und einem breiter gelagerten rückwärtigen Bauteil zusammen. Ersterer erhielt eine individuelle, symmetrische Schauseite. Charakteristischste Form ist die Portalnische, deren steile Proportion durch eingestellte, extrem überlängte dorische Säulen deutlich wird. Diese Vertikaltendenz unterstreichen auch die ungewöhnlich hochrechteckigen, schmalen Hauptgeschoßfenster. Zusammen mit zahlreichen Dorismen an den Nebenseiten und der Gartenfassade rückt vor allem das Geschoßgesims in Gestalt eines breiten vegetabilen Bandes in die Nähe der Bauwerke, die der Zeit "Um 1800" verpflichtet sind. Insofern bestehen enge Beziehungen zum Landhaus Rathenau in der nahen Koenigsallee 65.
310) Erste Umbaumaßnahmen 1938; 1966 wurde das Grundstück an der Koenigsallee abgetrennt und mit einem Wohnhauskomplex bebaut; durchgreifende Wohnungsteilungen 1978. Ein Verlust originaler Substanz ist der ursprüngliche Naturputz. Die originale Einfriedung hat sich nicht erhalten. Lit.: W.K., Landhausbauten von Albert Gessner, B.D.A. Charlottenburg, in: Norddeutsche Bauzeitung (11) 1915, S. 242; (12) 1916, S. 6.
Literatur:
- Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 170
- !! Bauzeitschrift / Seite s. Erfassungsunterlagen, nicht identifizerte Zeitschriftenkopie
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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