Denkmaldatenbank

Villa Oppler

Obj.-Dok.-Nr. 09046472
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Grunewald
Adressen Hagenstraße 8

Klindworthsteig 3
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Villa
Datierung 1910
Entwurf Landsberg, Max (Architekt)
Bauherr Oppler, Alexander (Bildhauer)
Ausführung Prochnow und Dommer (Baufirma)

Einen architekturgeschichtlich wichtigen Schritt markiert das wenig entfernt am einmündenden Klindworthsteig in der Hagenstraße 8 liegende Landhaus des Bildhauers Oppler, das Max Landsberg 1910 errichtete. Der nur vier Grundstücke umfassende Klindworthsteig spart als einzige der rechtwinklig auf die Hagenstraße treffenden Seitenstraßen eine kleine Insel aus, indem sie sich gabelt und in runden Schwüngen doppelläufig in die Hagenstraße einmündet. Diese Situation nutzt das Landhaus Oppler. Auf dem östlichen segmentförmigen Grundstück stehend, orientiert sich die Hauptfassade eindeutig auf diese Ecksituation, also den westlichen Abschnitt der Hagenstraße. Die Tiefe des Bauplatzes nutzte der Architekt für einen spitzwinklig anschließenden Atelierflügel, der sich damit hinter dem Hauptgebäude verbirgt. Das Gebäude bildet eine interessante Variante zu den zahlreichen Landhäusern, die sich durch einen eleganten, zweigeschossigen Aufriß, ein ausgebautes Sattel- oder Walmdach, klare axiale Bezüge in der symmetrischen Hauptfassade auszeichnen. Landsberg nimmt diese Elemente auf, erweitert sie aber dergestalt, daß er das Untergeschoß fast wie ein Souterrain, das Hauptgeschoß ähnlich einem piano nobile auffaßt. Das unterstreichen nicht nur die ungewöhnlich hochrechteckigen Fenster, sondern auch deren eiserne Gitter, die noch eine Reminiszenz an Schinkelschen Baudekor darstellen. Das Obergeschoß wurde geschickt - ohne es zu verstecken - im hohen Mansarddach angelegt. (231)


231) Der Atelierflügel wurde bereits 1922 durch Ernst Schneckenberg verändert, zwei Jahre später durch Mebes & Emmerich zur Wohnnutzung umgebaut; 1961 Veränderung der Grundrisse; Sanierung und weiterer Innenumbau 1989. Die Einfriedung nicht erhalten. Die für die Gesamterscheinung wichtigen Fensterläden des Dachgeschosses fehlen.

Literatur:

  • Moderne Bauformen 10 (1921) / Seite 163ff.
  • Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 126f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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