Denkmaldatenbank
Landhaus Griegstraße 9, 11
09046457 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Grunewald |
Adressen | Griegstraße 9, 11 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Landhaus |
Datierung | 1927-1929 |
Umbau | 1934 |
Entwurf | Reifenberg, Heinz (Architekt) |
Bauherr | Kristeller, Walther (Fabrikant & Konfektionsinhaber) |
Ausführung | Otto Latenser (Bauunternehmen) |
Aufschlußreich ist ein Vergleich mit dem danebenliegenden Landhaus Griegstraße 9/13, das Heinz Reifenberg 1927-29 für den Konfektionär Walther Kristeller entwarf. (317) Beide Bauten nehmen nicht den geringsten Bezug aufeinander, weder in räumlicher noch gestalterischer Hinsicht. Es scheint, als habe Reifenberg dem konservativen Nachbarn einen bewußt modernen Bau an die Seite stellen wollen, wobei es Breslauer war, der als Mitglied einer Art "Geschmacksjury" schriftlich darüber zu befinden hatte, ob der Bau würdig sei, am vorgesehenen Standort ausgeführt zu werden. (318) Breslauer hatte keinen Einwand. So steht das Landhaus Kristeller direkt mit dem Landhaus Flechtheim in Beziehung, das Salvisberg wenig später in der Douglasstraße 12 zur Ausführung brachte. Als zweigeschossiger Klinkerbau ist es über mehrfach abgewinkeltem Grundriß errichtet und wird von einem flachgeneigten Walmdach abgeschlossen. Die Wünsche des Bauherrn nach einer ruhigen, zeitlosen, im Charakter mit dem teilweise antiken Mobiliar zusammengehenden Form, die Berücksichtigung vorhandener Lebensgewohnheiten und wirtschaftlicher Bequemlichkeiten waren für die Gestaltung ausschlaggebend. (319) Anders als im Salvisberg-Bau sind die Gesellschaftsräume im senkrecht zur Straße ausgerichteten Flügel angelegt, so daß sich die eigentliche Hauptfassade mit gleichmäßiger Achsenteilung, tief herunterreichenden Fenstern und vorgelegter Terrasse in überzeugender Klarheit zum Park hin öffnete. Im straßenseitigen Trakt mit niedrigeren Geschoßhöhen und höheren Fensterbrüstungen waren Wirtschaftsräume mit Bedienstetenwohnungen untergebracht.
317) Das Grundstück umfaßte ursprünglich den gesamten Bereich bis 335 zur Regerstraße 1-9. Momentan werden die abgetrennten Parzellen mit "Stadtvillen" bebaut.
318) Bauakte Bl. 14 vom 2.8.1927 im Bauaufsichtsamt Wilmersdorf.
319) Bauwelt (21.2) 1930, H. 3, S. 917-920; Westermanns Monatshefte für Baukunst und Städtebau (14) 1930, S. 367-370. Beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Daches wurden die Fledermausgauben nicht wiederhergestellt. Bereits 1934 hat Fritz August Breuhaus durchgreifende Innenumbauten vorgenommen.
Literatur:
- Bauwelt 21 (1930) 2/3 / Seite 917-20
- Wasmuths Monatshefte für Baukunst 14 (1930) / Seite 367-70
- Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 175
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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