Denkmaldatenbank

Friedhofskapelle

Obj.-Dok.-Nr. 09046415
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Halensee
Adressen Bornstedter Straße 11
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Kapelle
Datierung um 1895
Umbau 1903
Entwurf Zaar und Vahl (Bauunternehmen)

Die Wohnbebauung Halensees und die Villenkolonie Grunewald werden im Norden und Westen vom großen Schwung der Berliner Ringbahn und über die gesamte Nord-Süd-Erstreckung der Kolonie von den Anlagen des Güterbahnhofs Grunewald begrenzt. Im Norden verblieb inselartig ein kleiner von Bahntrassen eingeschlossener Zwickel. In dieser wenig attraktiven Lage, also ursprünglich außerhalb des Kolonieterrains, erwarb die evangelische Kirchengemeinde die Rechte zur Anlage ihres Friedhofs, der nach Plänen des Königlichen Garteninspektors Röhr gestaltet wurde. Sein einziger Zugang erfolgt über eine stählerne Brücke an der Bornstedter Straße. Schon um 1892 fanden hier Beisetzungen statt. Im Mittelpunkt des Wegesystems wurde um 1894 die erste Kapelle errichtet, auf die eine zweireihige Allee aus Pyramideneichen zuführt. Die in Grunewald stark engagierte Architektensozietät Zaar & Vahl nahm 1902/03 die Erweiterung zur heute erhaltenen Gestalt vor. Der zentrierte ältere Bau erhielt nach Südosten einen geringfügig niedrigeren Vorbau. Es handelt sich um eine Backsteinkapelle in schlichten frühgotischen Formen märkischer Art. Staffel- bzw. herkömmliche Dreiecksgiebel richten sich nach allen Seiten, schlanke Strebepfeiler gliedern die Wandflächen an den Ecken. Die Feierhalle, ein von einem Sterngewölbe abgeschlossener Raum im älteren Bauteil, beleuchten große Seiten- und Chorfenster. Angesichts des recht kleinen Friedhofs ist die Kapelle von beträchtlicher Größe. Damit kommt ihr ein Repräsentationsgrad zu, der sich auch in zahlreichen Grabdenkmälern der Grunewalder Einwohnerschaft spiegelt. (338)


338) Willi Wohlberedt, Verzeichnis der Grabstätten bekannter und berühmter Persönlichkeiten in Groß-Berlin und Potsdam mit Umgebung, Berlin 1951, S. 332; BusB X A (3) (vgl. Anm. 91).

Literatur:

  • BusB X A 3 1981 / Seite 124
  • Topographie Wilmersdorf/Grunewald, 1993 / Seite 189

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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