Denkmaldatenbank

Außenanlagen der Architekturfakultätsgebäude der TU Berlin

Obj.-Dok.-Nr. 09046365
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Straße des 17. Juni 152

Marchstraße
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Außenanlage & Tiefgarten
Datierung 1970-1971
Entwurf Hammerbacher, Herta (Landschaftsarchitekt)

Bei den Außenanlagen der Fakultät für Architektur der TU Berlin, Straße des 17. Juni 150/152, verbindet der Tiefgarten von Herta Hammerbacher den Vorplatz der Fakultät mit den Lehrgebäuden. (1) Die Idee, den östlichen Platzbereich bis auf das Untergeschoss zu senken, entwickelte die Gartenarchitektin, 1950-69 Professorin an der TU, gemeinsam mit Bernhard Hermkes und Hans Scharoun. Die Anlage entwarf sie im Zusammenhang mit dem Gestaltungsplan für das Nordgelände der TU zwischen 1963 und 1969 als terrassierten Garten über fünf Ebenen hinweg als Aufenthaltsbereich für Studierende und Lehrende; die Ausführung erfolgte 1970-71. (2) Drei leicht rautenförmige Hochbeete unterhalb einer Platane bilden auf dem Eingangsplateau den Auftakt zum Tiefgarten. Sie waren ursprünglich als Wasserbecken geplant und werden von Betonsitzbänken gerahmt. (3) Die quadratische Rasterung des Vorplatzes nimmt hier in etwa die Flucht des Scharoun-Gebäudes auf und kippt ins Schräge, sodass mit der geänderten Bänderung der Übergang zum Gartenbereich markiert wird. Eine Brücke, von der eine Wendeltreppe in den Garten hinunter führt, leitet vom Vorplatz über den Garten hinweg zum Flachbau der Fakultät. Eine zweite Treppe führt vor der Brücke geradlinig auf eine Zwischenterrasse, im Norden bietet eine dritte Treppe über zwei Absätze einen weiteren Gartenzugang. Für die Bepflanzung der geometrischen, doch unregelmäßigen Terrassenbeete aus Beton wählte Hammerbacher vor allem Kleingehölze wie Cotoneaster, Kolkwitzien, Rhododendren und Feuerdorn aus; eine Robinie als Großbaum sowie zwei Aralien und ein Japanischer Ahorn als größere Gehölze setzen besondere Akzente, dazu kommen Bodendecker wie Efeu und Dickmännchen. Die Gestaltung, die an hängende Gärten oder terrassierte Hügel erinnert, zeigt Hammerbachers Intention, einen Garten zu entwickeln, "der in das Haus hineinwächst." (4) Um die Einheit von Garten und Haus zu unterstreichen, sollte die unterste Terrassenebene in einen Aufenthaltsraum übergehen, allerdings wurde dieser Plan nie realisiert. 2002 (2006??) wurde der Garten denkmalgerecht instand gesetzt.


(1) Go, Jeong-Hi: Herta Hammerbacher (1900-1985), Virtuosin der neuen Landschaftlichkeit, Der Garten als Paradigma, Berlin 2006, S. 154.

(2) Brachmann, Christoph/Suckale, Robert: Die Technische Universität Berlin und ihre Bauten, Ein Rundgang durch zwei Jahrhunderte Architektur- und Hochschulgeschichte, Berlin 1999, S. 180-182.

(3) Lesser, Katrin: Herta Hammerbacher (1990-1985), Gartenhistorische Untersuchung der zehn denkmalgeschützten Anlagen in Berlin, Gutachten im Auftrag des Landesdenkmalamtes Berlin, Berlin 2001, S. 52.

(4) Go, Jeong-Hi: Herta Hammerbacher (1900-1985), Virtuosin der neuen Landschaftlichkeit, Der Garten als Paradigma, Berlin 2006, S. 154.

Literatur:

  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 243
  • Der Abend, 07.11.1964 / Seite 13
  • Bauwelt 56 (1965) 13/14 / Seite 359
  • Bauwelt 56 (1965) 23 / Seite 668f.
  • Berliner Bauwirtschaft 16 (1965) / Seite 525
  • Die Bauverwaltung 18 (1969) 8 / Seite 404ff.
  • Rave, Knöfel: Bauen seit 1900, 1968 / Seite .
  • Reclam Berlin, 1987 / Seite 454
  • Blundell, Scharoun, Stuttgart 1979 / Seite 86f.
  • Bauen in Deutschland. Führer durch die Architektur des 20. Jahrhunderts in der BRD und West-Berlin, Stuttgart 1987 / Seite 36
  • TU Berlin (Hrsg.): Architektenausbildung an der TU Berlin. Eine Bestandsaufnahme, 1987 / Seite 4
  • Baumeister, Architekten, Stadtplaner, 1987 / Seite 558
  • Architekturführer Berlin, 1989 / Seite 89
  • Lexikon der Weltarchitektur, München 1987 / Seite 272, 556

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Landesdenkmalamt Berlin
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