Denkmaldatenbank
Stadtplatz Alt-Lietzow
09046319,T | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Alt-Lietzow |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Stadtplatz |
Datierung | 1821-1824 |
Umbau | 1900 |
Entwurf | Neßler, Ludwig? (Gartenarchitekt) |
Der ovale Stadtplatz Alt-Lietzow wurde 1875 auf der Fläche des einstigen Angers des Dorfes Lietzow, 1239 erstmals urkundlich als "Lucene" (1) erwähnt, neu gestaltet. Seit dem 15. Jahrhundert standen Kirchen im Ostteil des Angers, das heutige Gotteshaus wurde 1960-61 errichtet. Die Erstgestaltung des Platzes von 1821-24 mit einer ovalen Rasenfläche und einer einreihigen Rahmung aus Linden, die vermutlich auf den Hofgärtner Georg Steiner zurückgeht, wurde weitgehend beibehalten, als die Anlage erneuert und im Westteil ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen in den Kriegen zwischen 1864 und 1871 integriert wurde. Das spätklassizistische Denkmal entwarf der Architekt Hubert Stier, die Ausfertigung 1873-75 übernahm der Bildhauer Albert Wolff. (2) Auf zusätzlichen Tafeln wird auch an die Toten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges gedacht. Im Jahr 1900 wurde der Platz Alt-Lietzow zu einem Schmuckplatz umgestaltet, höchstwahrscheinlich vom Charlottenburger Stadtgarteninspektor Ludwig Neßler. (3) Das Gefallenendenkmal wurde um zwei Meter nach Norden verschoben und wird seitdem westlich durch eine halbkreisförmige Abpflanzung gerahmt; eine rechteckige Rasenfläche betont die Platzmitte. Die Akzentuierung mit locker verteilten Gehölzen und Bäumen setzt heute die ursprüngliche Idee des einst aufwendig bepflanzten Schmuckplatzes reduziert fort. Den halbkreisförmigen Spielplatz hinter die Abpflanzung des Denkmals fügte Gartendirektor Felix Buch 1936 ein, 1937 erhielt der Platz den Namen Alt-Lietzow. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Kirche 1962 legte der Charlottenburger Gartenamtsleiter Joachim Kaiser in Richtung Kirche Rosen- und Strauchbeete an. (4)
(1) Erwähnt wurde das Dorf, das damals nur aus einem einzigen Hof bestand, in der Stiftungsurkunde des Nonnenklosters in Spandau, dem es 300 Jahre lang bis 1542 gehörte. Vgl. Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 510.
(2) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 495, 510; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil XI, Berlin 1972, S. 274; Kähler, Susanne: Erfassung/Inventarisation von Werken der bildenden Kunst in öffentlichen Gartendenkmälern von Charlottenburg. Erstellt im Auftrag des Landesdenkmalamts Berlin, Fachreferat für Gartendenkmalpflege, 2005, Objekt Nr. 5.
(3) Wimmer, Clemens Alexander: Alt-Lietzow. Recherche im Auftrag des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf. 2003.
(4) Wimmer, Clemens Alexander: Alt-Lietzow. Recherche im Auftrag des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf. 2003.
Literatur:
- BusB XI 1972 / Seite 274
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 510; Tafelband Nr. 693
Teilobjekt Gefallenendenkmal
Teil-Nr. | 09046319,T,001 |
---|---|
Sachbegriff | Denkmal |
Datierung | 1873-1875 |
Ausführung | Stier, Hubert Ludwig Oswald (Architekt) |
Ausführung | Wolff, Albert (Bildhauer) |
Literatur:
- Ethos und Pathos II, 1990 / Seite 287
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.