Denkmaldatenbank
Platz der Luftbrücke
09046273 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Tempelhof |
Adressen | Platz der Luftbrücke |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Stadtplatz |
Datierung | 1938 -1939 |
Umbau | 1949-1951, 1957-1958 |
Entwurf & Ausführung | Gartenbauamt Tempelhof? |
Die Planungen Ernst Sagebiels für einen repräsentativ gestalteten, runden Vorplatz an der Kreuzung der Straßenachsen, der sich zum Vorhof der Empfangs- und Abfertigungshalle des Flughafens öffnet, kamen nicht zur Ausführung. 1938/39 entstand etwa am heutigen Platz der Luftbrücke ein halbkreisförmiger Rasenplatz zwischen Flughafenvorfahrt und Tempelhofer Damm. (1) Eine schlichte, sehr transparente Neugestaltung des Platzes erfolgte von Februar 1949 bis zur Einweihung des "Denkmals für die Opfer der Luftbrücke" am 10. Juli 1951 durch das Gartenbauamt Tempelhof. Die unter Straßenniveau gelegene Anlage war zunächst streng formal und symmetrisch gestaltet. Von den regelmäßigen südlichen und nördlichen Eingangsplätzen unterhalb des Tempelhofer Damms führte ein halbkreisförmiger Weg um einen ausgemuldeten Rasengrund zum erhöhten elliptischen Platz mit dem Denkmal in der Mittelachse. Aus dieser Zeit sind noch Wegeführungen und ein gepflasterter Aussichtsplatz am Tempelhofer Damm erhalten. Die einstmals niedrige Einfassungshecke am Platzrand sollte einen Blick auf das Denkmal eröffnen. Die vorhandene Lindenreihe an dieser Straße wurde um eine zweite Reihe ergänzt und eine einfassende Baumreihe im Halbkreis gepflanzt. (2)
Nachdem der Columbiadamm eine neue Straßenführung erhalten hatte und nach Umbauten an den U-Bahn-Ausgängen in den Jahren 1956/57 war die Platzform bereits wieder unregelmäßig verändert. Das Gartenbauamt Tempelhof gestaltete die teils devastierte Anlage nach einem Entwurf von Rieger 1957-58 um. (3) Die heutige Gestaltung weist noch Merkmale der 1950er Jahre auf und bildet mit den Randpflanzungen und der frei gehaltenen Mitte einen Rahmen für das Luftbrückendenkmal. In den Platzecken östlich des Columbiadamms laden verschieden ausgeformte erhöhte Sitzplätze zum Ausruhen ein. Die Wegeeinfassungen, Stufen und Mauern bestehen aus rotem Sandstein. Die Böschungen zwischen dem geschwungenen Randweg mit seinen Banknischen und den Straßen weisen Mischpflanzungen aus Laub- und Nadelgehölzen, Sträuchern und Rosen auf. Den Rand der tief ausmodellierten Rasenfläche lockern Pflanzinseln aus überwiegend Polyantharosen auf, deren Ecken flach wachsende Wacholder betonen. Den Hintergrund des Denkmals bilden dunkle Kiefern.
1) Nicht ausgeführt wurden u.a. das Bebauungssegment an der Westseite des Rundplatzes, eine monumentale Achse mit Wasserkaskade zum Kreuzbergdenkmal, die auf das Empfangsgebäude ausgerichtet war, sowie der bildkünstlerische Schmuck an Achse und Rondell. Nach Kriegsende erhielt die Firma Ludwig Späth einen Auftrag von der US-Air Force zur Neugestaltung des Platzes. Der Entwurf von Ludwig Späth vom 15. Mai 1946 kam nicht zur Ausführung (Findbuch Tempelhof Nr. A 1/5); Bauwelt 9 (1938) S. 1 ff.; Baugilde 20 (1938) 4, S. 98-100; BusB XI, S. 290; Conin, Helmut: Gelandet in Berlin. Zur Geschichte der Berliner Flughäfen, Berlin 1974, S. 181-190, 209-225, Abb. 174, 175, 215, 218; Scharf, Helmut: Kleine Kunstgeschichte des deutschen Denkmals, Darmstadt 1984, S. 319-322, Abb. Z 148, Tafel 192; Schmitz, Frank: Flughafen Tempelhof. Berlins Tor zur Welt, Berlin 1997, S. 70-81, 93-110; Demps, Laurenz/Paeschke, Carl-Ludwig: Flughafen Tempelhof. Die Geschichte einer Legende, Berlin 1998, S. 55-61, 84-102; Badje, Jeanette u.a.: Platz der Luftbrücke. Eine gartendenkmalpflegerische Untersuchung, TFH Berlin, FB Landespflege, Berlin 1999, S. 53-65, Pläne: 6A-6D, 9A; Kuhn/Kähler 2004, Objekt-Nr. 1, mit weiteren Literaturangaben.
2) 1951 Nachpflanzung von Linden (am Platzrand stehen heute Stieleichen), vor den Gebäuden Platanen in Reihe. Plan "Platz der Luftbrücke mit Denkmal" im Gartenbauamt Tempelhof, Findbuch Tempelhof Nr. A 1/13.
(3) Pläne des Gartenbauamts Tempelhof: "Platz der Luftbrücke - Vorschlag für die Bepflanzung des Platzes nach dem Umbau", August 1956, Findbuch Tempelhof Nr. A1/21; "Platz der Luftbrücke Revisionsplan", April 1958, Findbuch Tempelhof A 1/30.
Literatur:
- Wasmuths Lexikon der Baukunst / Seite Bd. V, Nachtrag A - Z, 204f.
- Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 79f.
- Neuzeitliche Stahlhallenbauten, Berlin 1938 / Seite 57-62
- Vom Werdegang der Stahlbauwerke, Bd. I, Deutscher Stahlbau-Verband, Berlin 1939 / Seite 126-135
- Deutsche Bauzeitung 71 (1937) / Seite 343f.
- Bauwelt 29 (1938) 9 / Seite 1ff.
- Die Baugilde 20 (1938) / Seite 98-100
- BusB X B 2 1984 / Seite 281-284
- Müller, K. Verkehrsarchitektur in der BRD, München 1980 / Seite 135-139
- Berliner Anzeiger / Seite 10.07.1951
- Tempelhof. Bauten, Straßen, Plätze, 1992 / Seite ..
- Baumgart, F., Homsten, G., Tempelhof, ein Bezirk von Berlin, Berlin 1985 / Seite .
- Grosch, R., Luftverkehr, Berlin 1987 / Seite 275ff.
- Der Bauingenieur 19 (1938) / Seite 621-628
- Der Städtebau 26 (1929) / Seite 73-75
- Conin, Helmut, Gelandet in Berlin. Zur Geschichte der Berliner Flughäfen, hrsg. v. Berliner Flughafen GmbH, Berlin 1974 / Seite 182-192
- Schäche, Architektur, 1991 / Seite 117-120
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