Denkmaldatenbank

Brunnenplatz

Obj.-Dok.-Nr. 09046191
Bezirk Mitte
Ortsteil Gesundbrunnen
Adressen Brunnenplatz & Orthstraße & Pankstraße & Schönstedtstraße & Thurneysserstraße
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Stadtplatz
Datierung 1906-1908
Umbau 1949
Umbau 1985-1987
Entwurf Mächtig, Hermann (?) (Gartenarchitekt)
Entwurf Rieck, Günther
Entwurf Hennemann, Michael
Bauherr Magistrat der Stadt Berlin

Unter Leitung des Berliner Gartendirektors Hermann Mächtig wurde 1906-08 die streng geometrische, auf das Amtsgericht bezogene repräsentative Schmuckanlage des Brunnenplatzes angelegt. (1) An der historistischen Gestaltung des für die Zeit um 1900 typischen architektonischen Schmuckplatzes war auch der Königliche Gartenbaudirektor Axel Fintelmann beteiligt. (2) Noch heute nachvollziehbar ist die symmetrische Gliederung und formale Teilung des Platzes durch vier mehrreihige Alleen, die sich in ihrer Raumwirkung auf das repräsentative Gebäude des Amtsgerichts ausrichten. (3) Davon sind die parallelen vierreihigen Alleen der beiden Hauptwege aus zwei mittleren Ahorn- und zwei äußeren Kastanienreihen weitgehend überliefert. (4) Dagegen sind die den Platz flankierenden vierreihigen Ulmenalleen heute auf eine Baumreihe und Einzelbäume reduziert. Zu den typischen Elementen des repräsentativen Stadtplatzes der Jahrthundertwende gehörte die Betonung der Platzmitte durch ein Fontänenbecken. Nach Kriegszerstörungen stellte Günther Rieck die teilweise zerstörte Anlage 1949 vereinfacht wieder her und fügte zwei seitliche Kinderspielplätze ein. Die heutige historisierende Platzgestaltung wurde 1985-87 nach einem Entwurf von Michael Hennemann ausgeführt, wobei auch ein Sondergarten an der Thurneysserstraße entstand. (5) Das auf das Hauptportal und die Treppenhalle des Amtsgerichts bezogene Rasenparterre wurde abgesenkt und von einer Rosenrabatte mit rhythmisierenden Taxuskugeln eingefasst. Sein Zentrum schmückt ein 1987 angelegtes Wasserbecken, dessen Fontäne die Hauptachse der Anlage zwischen Amtsgericht und dem Eingang an der Pankstraße akzentuiert. An dieser Stelle ist das Wappen des Bezirks Wedding im Mosaikpflasterbelag dargestellt, während die Wappen der Partnerstädte auf den Kreuzungen der Hauptwege zu sehen sind. Die geschwungene Linienführung der Straße südlich des Amtsgerichts unterstreicht nochmals den repräsentativen Charakter der Platzanlage. Nördlich des Amtsgerichts entstand nach Aufhebung der Orthstraße eine landschaftlich gestaltete Anlage, die den Brunnenplatz mit dem Pankegrünzug verbindet.


1) Akten des 1. Städtischen Parkreviers betreffend Brunnenplatz, Bd. 1, 1905 bis 1921, Archiv Gartendenkmalpflege des Landesdenkmalamts, Findbuch Wedding Nr. 22; BusB XI, S. 278; Hennemann, Michael: Neue Bauvorhaben im Bezirk. in: Der Wedding ist grün. Berlin 1985, S. 41-43.

2) Gustav Ferdinand Axel Fintelmann (1848-1907) leitete das erste Parkrevier (Humboldthain).

3) Plan Hermann Mächtigs von 1905 [verschollen].

4) Fintelmann verfügte die abwechselnd paarweise Pflanzung von Berg- und Spitzahorn bzw. rot- und weißblühender Kastanien.

5) Hennemann, Michael: Neue Bauvorhaben im Bezirk. in: Der Wedding ist grün. Berlin 1985, S. 41-43.

(G. Schulz)

Literatur:

  • BusB XI 1972 / Seite 278
  • Topographie Mitte/Wedding, 2004

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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