Denkmaldatenbank

Krankenhausgarten des Städtischen Klinikums Berlin-Buch, Medizinischer Bereich IV mit Brunnen im Innenhof

Obj.-Dok.-Nr. 09046058
Bezirk Pankow
Ortsteil Buch
Adressen Alt-Buch 67, 69, 71

Pölnitzweg & Zepernicker Straße
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Krankenhausgarten & Brunnen
Datierung 1901-1903
Entwurf & Ausführung Hoffmann, Ludwig (Architekt)

Die Krankenhausanlage und der Krankenhausgarten der Heimstätte für männliche Brustkranke, Alt-Buch 74 ist in einem früheren Teil des Schlossparks Buch, am Standort einer Fasanerie, errichtet worden. Obwohl sich Ludwig Hoffmann bei der Gestaltung des Krankenhauses an Barockschlössern orientiert hat, ging er in der Übernahme historischer Formen nicht so weit, sich auch für den Garten barocke Vorbilder zu suchen.

Nur in den Innenhöfen des Gebäudes mit ihren geometrischen Rosengärten sowie in unmittelbarer Umgebung des Hauptgebäudes gestaltete er geometrische Anlagen und arbeitete mit axialen Bezügen. Diese Bereiche sind jedoch nur noch rudimentär erhalten.

Für die Gestaltung der Außenanlagen nutzte Hoffmann vielmehr die natürliche Bewaldung des Geländes, die er für Waldspaziergänge erschloss. Zur Straße Alt-Buch hin sind von der gesamten Anlage zunächst nur das Pförtnerhaus und das nordwestlich davon liegende Beamtenhaus sichtbar. Eine Wiese vor dem Beamtenhaus schmücken einige Baumgruppen. Über einen ansteigenden, leicht geschwungenen Hauptweg erreicht man seitlich das in erhöhter Position liegende Hauptgebäude. Das Krankenhaus bleibt zunächst durch Bäume verdeckt und erst auf den letzten Metern des Weges öffnet sich der von einem Waldsaum umgebene große Wiesenbereich südlich des Gebäudes und gibt ein beeindruckendes Panorama frei.

Die Gebäudefront wird durch einen parallel zu ihr verlaufenden Querweg mit Bankplätzen erschlossen. Über ihn erreicht man eine halbrunde Terrasse vor dem Mittelbau des Krankenhauses und die südlich gelegenen ursprünglich offenen Liegehallen mit ihren Rundbogenarkaden. Der Haupteingang und die Erschließungswege für den Wirtschaftsverkehr befinden sich an der Rückseite. Die besonnten Freiflächen, die Terrassen und Liegehallen der Vorderseite dienten der Therapie und der Erholung der Lungenkranken.

Die beiden rechteckigen Innenhöfe in geometrischer Struktur, die sich zwischen den Liegehallen und dem Hauptgebäude befinden, zeigen heute nur noch wenige Gestaltungselemente der ursprünglichen Anlage. Einst gliederten die Höfe je zwei mit Rochstammrosen und Formbäumchen geschmückte heckengesäumte Rasenplätze, deren Zentrum runde Brunnenanlagen akzentuierten. In einem der aus Granit gearbeiteten Becken hat sich eine Brunnenschale aus Muschelkalk des Bildhauers August Vogel erhalten. Auf dieser sind am oberen Brunnenrand vier als Wasserspeier ausgebildete Gesichter angebracht. Der Sockel wird von vier Krebsen verziert, die ihren Kopf über den Randbereich neigen. In nördlicherRichtung schließt sich an das Haupthaus ein weiterer von Wald umgebener Wiesenbereich vor einer Liegehalle an.

Literatur:

  • Festschrift 14. Internationaler Kongress für Hygiene und Demographie 1907, Berlin 1907 / Seite 21-29
  • Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, Berlin 1987 / Seite 106
  • Keil, Barbara, Baudenkmale in Pankow, Berlin 1993 / Seite 18f.
  • Reclam Berlin, 1991 / Seite 132
  • Topografie Buch, 2010 / Seite 92

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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