Denkmaldatenbank

Steinbahn, Allee zwischen Berlin und Potsdam

Obj.-Dok.-Nr. 09046011
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf & Nikolassee
Adressen Berliner Straße & Potsdamer Chaussee & Potsdamer Straße
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Allee
Datierung 1791-1795
Umbau nach 1874
Entwurf & Ausführung Langhans d. Ä., Carl Gotthard (Architekt)
Entwurf Brühl, Hans Moritz Graf von

In der Verkehrsgeschichte Preußens spielte die Verbindung zwischen der Hauptstadt Berlin und der Residenzstadt Potsdam eine besondere Rolle, so wurde hier 1838 die erste preußische Eisenbahnlinie gebaut. Bereits Friedrich Wilhelm I. hatte ein großes Interesse an einer schnellen und vergleichsweise bequemen Verbindung zwischen seinen Residenzen und befahl 1788 den Bau einer "Kunststraße" ausgehend vom Potsdamer Tor über Schöneberg, Steglitz und Zehlendorf nach Potsdam. Teile der so genannten Steinbahn sind in Zehlendorf im Verlauf der heutigen Bundesstraße 1 an der Berliner Straße, der Potsdamer Straße und der Potsdamer Chaussee erhalten. Die Strecke Berlin-Zehlendorf wurde 1792 eröffnet, 1794 war die Chaussee über die neu errichtete Friedrich-Wilhelm-Brücke (heute Wannseebrücke) bis zur Glienicker Brücke fertig gestellt, 1795 wurde der Abschnitt bis Potsdam eröffnet. Generalintendant für den preußischen Chausseebau war seit 1791 Hans Moritz Graf von Brühl. Der Direktor des Oberhofbauamtes Karl Gotthard Langhans gehörte einer Kommission an, die für die bauliche und wirtschaftliche Durchführung der ersten beiden Bauabschnitte bis Zehlendorf verantwortlich war. Für den Abschnitt Zehlendorf-Potsdam war anschließend die Chausseebauverwaltung unter Hofbaurat Itzig zuständig. Die Straße war 11,30 Meter breit und leicht aufgewölbt. Der Belag bestand aus mehreren Schichten: Die Grundlage bildeten Kies und grobes Gestein, den Abschluss Kies und Schotter. In kurzen Abständen standen auf beiden Seiten Pappeln, die jedoch ab 1877 sukzessive durch Eichen ersetzt wurden. Zur Chaussee gehörten Meilensteine, Chausseewärterhäuser für den Unterhalt der Anlage und Baumschulen. (1) Der erhaltene Abschnitt in Nikolassee kommt vom Gebiet des Ortsteils Zehlendorf und endet am Autobahnkreuz Zehlendorf. Die historische Chaussee zeigt sich heute als begrünter Mittelstreifen der Potsdamer Chaussee, der von Eichenreihen flankiert wird.


1) Liman, Herbert: Preußischer Chausseebau, Meilensteine in Berlin, Berliner Hefte 5, Berlin 1993, S. 15-22. Von der Ausstattung ist nichts erhalten. Vor dem Rathaus Wannsee und in der Potsdamer Straße in Zehlendorf befinden sich noch Kopien von Meilensteinen.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 61f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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