Denkmaldatenbank

Garten des Hauses Ehrenfeucht

Obj.-Dok.-Nr. 09045994
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Pücklerstraße 42, 44
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Hausgarten
Datierung 1940-1941
Entwurf & Ausführung Hammerbacher, Herta (Gartenarchitekt)
Bauherr Ehrenfeucht, Werner

Der Hausgarten in der Pücklerstraße 42/44 ist bemerkenswert. (1) Trotz baulicher Veränderung des Wohnhauses, das seit 1998 als Residenz für den Schwedischen Botschafter dient, und des Verlustes von einzelnen Gartenelementen ist die 1940-41 nach Plänen von Herta Hammerbacher entstandene Anlage in ihrer Grundstruktur erhalten. Das über 4.000 Quadratmeter große Anwesen des Regierungsbaumeisters a.D. Günther Werner-Ehrenfeucht bot der Gartenarchitektin ideale Voraussetzungen für die Realisierung ihrer Gestaltungsideen. Mit der Pflanzung von Sträuchern und Waldstauden unter den bestehenden hohen Kiefern verstand sie es geschickt, den direkt an das Grundstück anschließenden Grunewald bis an das Haus heranzuholen. (2) Sanfte Modellierungen, unterschiedliche Wasserflächen und differenzierte Staudenpflanzungen bilden das Grundgerüst des großzügig gestalteten Gartenraumes. Der Architekt Wilhelm von Gumberz-Rhontal setzte das Wohnhaus an den höchsten Punkt des insgesamt etwa drei Meter abfallenden Geländes. Es nimmt fast die gesamte Grundstücksbreite ein und trennt den Garten dadurch optisch von der Straße ab. An das sich zum Garten öffnende Gebäude schließen Terrassen auf unterschiedlichen Ebenen an. (3) Das Gelände wird durch zwei Natursteinmauern abgefangen, die eine sanft abfallende Rasenfläche ermöglichen. Hauptblickpunkt bildet ein großes rundes Schwimmbecken, welches an der tiefsten Stelle des Grundstückes liegt. Um dessen Anbindung an das Gebäude zu schaffen, gestaltete Hammerbacher eine flache Wasserkaskade, welche von einem kleinen Quellbecken an der Terrasse einen leichten Bogen beschreibend bis in das runde Schwimmbad fließt. Von diesem Bachlauf sind nur noch die obersten vier Stufen erhalten. Ein mit vielfältigen Uferstauden umpflanzter Gartenweg folgte dem Wasserlauf in seiner geschwungenen Form und führte dann am "Waldrand" entlang, um schließlich als Rundweg wieder bis ans Gebäude zurückzuleiten.

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1) Gartendenkmale in Berlin: Privatgärten 2009, S. 149 mit weiterführenden Literaturangaben. Vgl. auch den ebenfalls von Hammerbacher angelegten Garten Gelfertstraße 19/21.

2) Die Wohnlandschaft, hrsg. von Hermann Mattern, Stuttgart 1950, S. 14, 94; Ammann, Gustav: Blühende Gärten, Erlenbach-Zürich 1955, S. 52; Garten und Haus, hrsg. v. Herbert Hoffmann, 4. Aufl. Stuttgart 1956, S. 162 f.; BusB IV C, S. 355 ff., 404.

3) Hammerbacher, Herta: Rosen in der Gartengestaltung. In: Pflanze und Garten 1 (1951), S. 7 ff.

Literatur:

  • BusB IV C 1975 / Seite 357 & 404
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 252
  • Hoffmann, Kurt, Garten und Haus, Stuttgart 1956 / Seite 162f.
  • Privatgärten in Berlin, Petersberg 2005 / Seite 149

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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