Denkmaldatenbank
Garten des Hauses Mosler
09045954 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Nikolassee |
Adressen | Inselstraße 28 |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Gartenanlage & Landhausgarten |
Datierung | 1913 |
Entwurf & Ausführung | Lesser, Ludwig (Gartenarchitekt) |
Bauherr | Mosler, Eduard |
Die Gartenanlage Inselstraße 28 bewahrt in beispielhafter Weise das aus der Erstanlage von 1914 und einer Modifizierung um 1920 entwickelte Erscheinungsbild. (1) Während die 1913-14 errichtete Villa Mosler mehrfach umgebaut wurde, zeigt sich der Garten als eines der letzten großen, nur geringfügig veränderten Anwesen auf der Insel Schwanenwerder. Ein Gartenplan von 1916, der von Hans Hermann, dem Architekten der Villa, stammt und sich mehr an der Architektur orientierte, wurde nicht realisiert. Der Freiraum wurde vielmehr in einer eigenwilligen Komposition aus strengen Linien und geometrisch ausgeformten Rasenböschungen angelegt, die harmonisch in die eher landschaftlich anmutenden Randzonen übergehen. Auf diese Weise wird der Ausblick auf das Havelpanorama in die Gesamtwirkung einbezogen. Der Vorgarten mit der Vorfahrt um ein kreisrundes Pflanzbeet bildet den repräsentativen Zugang zum breit gelagerten Landhaus. Der zur Havel abfallende, sich trapezförmig weitende Garten ist nach kürzlich durchgeführter Instandsetzung in einem hervorragenden Zustand. Ausgehend von der breiten Hausterrasse entwickelt sich eine schnurgerade, das gesamte seeseitige Grundstück prägende Wegeachse bis zum Ufer, die den Blick des Betrachters in die Weite der Havellandschaft zieht. Diese Linie wird von Stufenfolgen aus gebrochenen Natursteinblöcken und seitlich angeordneten Sockeln mit Pflanztrögen in rhythmischer Folge akzentuiert. Nicht erhalten sind vier ehemals auf hohen Podesten im unteren Wegeabschnitt platzierte Tierfiguren des Bildhauers Max Esser. Der übrige Garten stellt sich als Rasenhang dar, der im hausnahen Bereich in akkurater Neigung ausgebildet ist und weiter in natürlicher Ausbildung bis zum Ufer ausläuft. Im südlichen Teil ist ein Eiskeller mit Aussichtsplatz vorhanden. Ein Netz aus Kieswegen dient der Erschließung des eineinhalb Hektar großen Geländes. Kulissenartig gestellte Bäume aus der Gründungsphase der Inselkolonie rahmen die Blickführung. Das Anwesen befand sich bis 1947 im Besitz der Familie Mosler und dient seitdem als kirchliche Begegnungs- und Tagungsstätte.
1) Ob der Gartenarchitekt Ludwig Lesser, der dieses Objekt in seinem Werkverzeichnis aufführt, bereits 1914 oder erst um 1920 hier tätig war, ist nicht geklärt.
Literatur:
- Berliner Architekturwelt 18 (1916) / Seite 245-253
- Privatgärten in Berlin, Petersberg 2005 / Seite 162
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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