Denkmaldatenbank

Garten des Wohnhauses Argentinische Allee 30 (heute Haus am Waldsee)

Obj.-Dok.-Nr. 09045922
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Argentinische Allee 30
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Landhausgarten
Datierung 1922
Bauherr Knobloch & Rosemann

(...), 1922, entwarf ebenfalls Max Werner für die Firma Knobloch & Rosenmann das heute sogenannte Haus am Waldsee auf dem an der gegenüberliegenden Seite des Waldsees befindlichen Grundstück Argentinische Allee 30. Auch hier beeindruckt die noch original vorhandene Größe des Grundstücks. In der Gliederung der Baumassen ebenso wie in den Dachformen vollzieht das Haus die Gestaltung der benachbarten Landhäuser nach. Es wurde aber auf eine Verschindelung des Daches sowie auf die weitere Anwendung von Holzelementen verzichtet. Das übergiebelte Eingangsfeld beweist, daß das Haus in der Tradition der Villa Goethestraße 17/19 steht. Ebenfalls deutlich erkennbar wird dies auf der Gartenseite. Hier wird italienischer Villenbau rezipiert, der sich zum See öffnet. Das Abfallen des Parks zum Ufer hinunter und der von dort mögliche Blick zur Villa zeugten von hohem konzeptionellen Wert.

Seit 1947 werden Haus und Garten als Kulturstätte genutzt. Im Rahmen des Baus einer Freilichtbühne mit fest eingebauten Sitzgelegenheiten erfolgten umfangreiche Erdbewegungen, so daß hier die ursprünglich vorhandene Bodenmodellierung verlorenging. Im Terrassenbereich ist jedoch der originale Bestand mit den großzügigen Treppenanlagen und Wegen erhalten geblieben. Wirtschaftsgebäude und Gewächshaus wurden im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, während Wohnhaus und Bootshaus im wesentlichen erhalten geblieben sind. Beeindruckend ist der noch vorhandene Großbaumbestand. Im Vorgarten zeugen zahlreiche alte Obstbäume von einem ehemaligen Nutzgarten. Hinzuweisen ist besonders auf die große ortsbildprägende Bedeutung für das Stadtbild, die Haus und Garten trotz einiger Veränderungen zusammen mit dem Nachbargrundstück Argentinische Allee 28 haben. Das Haus am Waldsee ist ein Beispiel dafür, wie nach 1918 an die Architektur vor dem ersten Weltkrieg angeknüpft wurde. In der Regel erreichen diese Häuser und Gärten - wohl aus ökonomischen Gründen - nicht mehr die Größe der Vorkriegsbauten.

Literatur:

  • Zeitungsartikel (siehe Mappe)Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 160f.
  • Privatgärten in Berlin, Petersberg 2005 / Seite 232

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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