Denkmaldatenbank
Villengarten des "Hauses Ulrich"
09045910 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Am Kleinen Wannsee 17, 18 |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Villengarten |
Datierung | 1917 |
Entwurf | Wilms, Emil (?) (Architekt) |
Bauherr | Ulrich, Carl |
Auf dem fast 7.000 Quadratmeter großen, einst aus zwei Parzellen bestehenden Grundstück Am Kleinen Wannsee 17-18 erlaubt - ebenso wie auf den nachbarlichen Anwesen - die Stellung der Gebäude auch den Anwohnern der in zweiter Reihe stehenden Häuser einen Ausblick bis zum See. Wohngebäude und Bootshaus wurden 1913 von Emil Wilms für Carl Ulrich errichtet. Der großzügige, 1917 vermutlich ebenfalls von Wilms geschaffene Garten Ulrich ist mit Ausnahme des Wirtschaftsgartens nahezu unverändert erhalten und wurde 1993 instand gesetzt. (1) Die Einfriedung aus weiß lackiertem Holz über den vorhandenen Klinkersockeln und -pfeilern konnte rekonstruiert werden. Auffallendes Charakteristikum der Anlage bildet der locker das gesamte Areal überziehende Birkenhain, der in seiner einheitlichen, dabei lichten und heiteren Stimmung ein unverwechselbares Gartenbild bietet und in Hausnähe von einigen Schwarzkiefern kontrastreich ergänzt wird. Weiß bekieste Wege, die Helligkeit der Birkenstämme aufnehmend, rahmen in geraden Linien den zum Wannsee sanft abfallenden Rasen. Das 1928 errichtete Bootshaus aus weiß gestrichenem Holz und der ebenfalls weiß gefasste Bootssteg stecken am Ufer die Dimensionen des Rasenkarrees ab und bilden zugleich die Endpunkte der Wege. Eine breite Uferpromenade aus terrassiert übereinander gesetzten Kalksteinblöcken erstreckt sich parallel zur Ufermauer. Eine halbrunde Platzerweiterung vor dem Steg markiert die Einmündung des vom Haus kommenden Wegs und den Angelpunkt der nach Osten abknickenden Uferpromenade und -mauer. Ein Weg führt im Bogen vor der Nordostgrenze zurück zum Kutscherhaus und tangiert eine niedrige Bruchsteinmauer, die eine Bodenüberhöhung im Mittelgrund des Gartens abfängt, auf der sich ein Aussichtsplatz befindet. Mit der klaren Wegeführung zeichnet sich der Garten als gelungenes Beispiel des Übergangs von der landschaftlichen zur rein architektonischen Gartenkunst aus. Der ehemalige Wirtschaftsgarten zwischen Kutscherhaus und Gewächshaus wurde als Sondergarten mit Brunnen in denkmalverträglicher Weise umgestaltet.
1) Gartendenkmale in Berlin: Privatgärten 2009, S. 202 mit weiterführenden Literaturangaben.
Literatur:
- Privatgärten in Berlin, Petersberg 2005 / Seite 202
- Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 84
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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