Denkmaldatenbank

Vorgarten und Innenhof Perelsplatz 14-15

Obj.-Dok.-Nr. 09045882
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Perelsplatz 14, 15
Denkmalart Gartendenkmal
Sachbegriff Vorgarten & Gartenhof & Innenhof
Datierung nach 1894
Ausführung Sack, Carl
Bauherr Neumann, A. R.

Die 1890-94 angelegten Vorgärten der beiden Mietshäuser Perelsplatz 14-15 und 16 zeichnen sich durch aufwendige Verkleidungen der Balkonbrüstungen mit Tuffstein aus. Die historisierende Gestaltung - Grottenmotive in Verbindung mit Brunnen und Wasserbecken in Berliner Höfen und Gärten zwischen 1895 und 1910 ein vielerorts noch ablesbares Gestaltungsmittel - zeigt sich als Tuffsteinwand mit halbrunder Öffnung hier erstmalig in Vorgärten.

In den 1894 angelegten, 1916 und 1963 wiederhergestellten Vorgärten des entdekorierten Mietshauses Perelsplatz 14-15 (Abb. 178, Liste Nr. 177) ist östlich des Eingangs noch ein halbrundes, heute bepflanztes Wasserbecken vor der Tuffsteinwand erhalten. Diese unregelmäßige Wand ist mit Mauer-Zimbelkraut bewachsen und wird von zwei Pflanzschalen aus Tuffstein bekrönt. Von den Erdgeschoßwohnungen führen Treppen und schmale Wege in geschwungener Form zu den Toren der Seitengitter an den Hauseingängen. Diese seitlichen Einfriedungen sind wie die frontalen an der Straßenseite als schmiedeeiserne Gitter über einem Klinkersockel mit einer Natursteinabdeckung ausgebildet und mit Wildem Wein berankt. Die Rasenflächen der Vorgärten werden durch einige Farne, Funkien sowie Immergrüne und Nadelgehölze aufgelockert. Der von zwei neu aufgemauerten Pfeilern und den Seitengittern gerahmte breite Zugangsweg ist noch mit Mettlacher Fliesen befestigt, die sich in der separaten Durchfahrt zum Hof fortsetzen. Der Hof zeugt von der ehemaligen Teilung in einen Wirtschaftshof und einen ursprünglich vollständig eingefriedeten Gartenteil, wovon in Friedenau nur noch wenige Beispiele existieren.

Der dem Seitenflügel zugeordnete Wirtschaftshof, heute neu befestigt, dient als Zufahrt zur Remise und Garage an der Grundstücksgrenze. Den Garten von rechteckigem Grundriß umgibt nur noch der Klinkersockel der ehemaligen schmiedeeisernen Gittereinfriedung. Die von zahlreichen Obst- und Walnußbäumen beschattete Anlage wird durch eine geometrische Beetaufteilung geprägt. Ein ovales, von Funkien gesäumtes Mittelbeet wird von einem unbefestigten Weg eingefaßt. An der südlichen Gartengrenze befindet sich ein erhöhter Sitzplatz vor einer Tuffsteinwand, der auf die Mitte des Ovals mit einem alten Obstbaum ausgerichtet ist.

Literatur:

  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite 122

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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